Die Anführer eines Militärputsches im westafrikanischen Guinea haben Regierungsmitgliedern am Montag untersagt, das Land zu verlassen, meldet kleine-zeitung.at. Ein Anführer des Umsturzes, Mamady Doumbouya, sagte in der Hauptstadt Conakry, dass die Mitglieder des Kabinetts, die einen Tag nach der Absetzung von Präsident Alpha Condé zusammengerufen wurden, ihre Reisepässe und Dienstfahrzeuge abgeben sollten.
Doumbouya, der Befehlshaber einer von Condé geschaffenen Elite-Militäreinheit, habe außerdem einen am Sonntag verhängten Stopp des Luftverkehrs sowie eine Ausgangssperre in Bergbaugebieten aufgehoben. Im Anschluss an die Sitzung sei Doumbouya in einem Militärkonvoy zum Zentralgefängnis Siruté in der Hauptstadt gefahren und habe die Freilassung von vier Oppositionspolitikern veranlasst, wie ein dpa-Reporter vor Ort berichtete.
Hunderte von Anhängern der Opposition sollen den Sturz Condés in den Straßen der Hauptstadt gefeiert haben. Menschen sollen beispielsweise am Straßenrand getanzt und Hupkonzerte veranstaltet haben, um ihre Freude und Hoffnung auf eine Neuanfang auszudrücken.
Am Montag blieb der Aufenthaltsort des abgesetzten Präsidenten unklar. Condé soll sich nach Angaben von Militärquellen unter Hausarrest in einem Hotel in Conakry befinden. Die Vereinten Nationen, Europäische Union, Vereinigte Staaten und Russland haben den Umsturz verurteilt.