Gastautor / 05.06.2008 / 10:00 / 0 / Seite ausdrucken

Paul Nellen: Mit dem Islam hat das nichts zu tun!

Warum wir uns vom Konferenz-Islam immer noch an der Nase herumführen
lassen, ist mir zunehmend ein Rätsel und ein Ärgernis. Wird auf der Straße
wieder eine muslimische Frau ehrengemordet, die auf dem besten Wege war,
sich selbständig-individuell zu einer ihr gemäßen Form der Integration
zu entwickeln und die dafür mit ihrem jungen Leben büßen musste, heißt es reflexartig
sogleich in den Verlautbarungen der Muslimfunktionäre Yoldas (Schura HH) oder Mazyek (Zentralrat der Muslime):

>>Schrecklicher, finsterer Patriarchalismus - gibt’s auf der ganzen Welt -
hat mit Islam aber ü.b.e.r.h.a.u.p.t nichts zu tun!<<

Und unsere guten Migrationspolitiker sind dankbar, dass sie mal wieder selbst
weder recherchieren noch sich mit einer eigenen realitätstüchtigen
Meinung gegen den orthodoxen Verlautbarungsislam positionieren brauchen.

Alle sind nämlich schuld - am meisten natürlich “wir”, die integrationsunwillige
Mehrheit und die staatlichen Organe, die wieder mal zu wenig Geld, Personal, Sensibilität… usw. - nur einer hat wie immer eine vollkommen reine Weste wie ein unbenutztes Jungfernhäutchen: der Islam.

“Es ist ein Mord und so muss er auch behandelt werden. Mit dem Islam hat
das überhaupt nichts zu tun. Der Islam toleriert in keiner Weise Gewalt,
die Menschen anderen Menschen zufügen. Das gilt auch für
Zwangsverheiratungen” (Mustafa Yoldas, Schura Hamburg, zum Ehrenmord an
Morsal O., 28.6.08):
http://www.mopo.de/2008/20080528/hamburg/panorama/hamburgs_muslimen_sprecher_mustafa_yoldas.html

Nun stand sogar im NS-Reich auf Mord eine hohe Strafe, auch die
Todesstrafe konnte dafür verhängt werden. Nach dem Strafgesetzbuch des
Dritten Reiches hätte es Auschwitz niemals geben dürfen. Nicht einmal in
Mein Kampf wird Auschwitz erwähnt; und auch im Kommunistischen Manifest
oder in der Deutschen Ideologie von Marx/Engels findet sich kein Satz,
der den GULAG ankündigt oder rechtfertigt.

Und dennoch wird keine ernsthaft behaupten wollen, der Holocaust habe
mit dem Dritten Reich oder mit Hitlers Ideologie nichts zu tun oder der
Gulag nichts mit den Ideen des Kommunismus oder der Diktatur der
Proletariats.

Natürlich hat der weise Prophet keinen Messerstecher in St. Georg im Sinn
gehabt, als er den Koran an uns Menschen weitergab. Und Morsals
Mordbruder wird wohl auch keine Sure nennen können, mit der er seiner
Tat eine höhere Weihe geben könnte. Insofern haben die Yoldas und Co.
natürlich Recht. Und doch ist es falsch, heuchlerisch und reinste
Ideologie, was sie sagen.

Ausgerechnet die türkische Religionsbehörde DIYANET hat die muslimischen
Ideologen und ihr “Nichts-zu-tun”-Mantra jetzt rechtgeleitet.

Während ich noch im Koran blättere und in der Sunna nach Hinweisen suche,
die zeigen können, was ich bezüglich der Ehrenverbrechen immer sage: der
Patriachalismus ist die Form, der Islam in islamischen Familien der
Inhalt, kommt mir die DIYANET zur Hilfe:

“Keuschheit und Ehre sind untrennbar” sagt nicht etwa das türkische
Gesundheitsministerium, wie uns Herr Yoldas vielleicht weismachen
würde, sondern die höchste staatliche religiösamtliche Autorität der
Türkei.

Mit diesem Satz - und noch mehr mit seinen Begründungen - wird das ganze
liebevoll-dialogische Lügengebäude zu Fall gebracht, das der
Verbandsislam zu unserer Erleichterung um die tagtäglichen
Menschenrechtsverletzungen herum aufgebaut hat, die im Namen des Islam
von Muslimen an Muslimen in unserem Lande begangen werden.

Im Namen des Islam? Richtig, genau dies! Lesen wir, was die DIYANET den
gläubigen türkischen Muslimen erklärt und was in anderen Weltgegenden wie
Afghanistan schon wieder allgemeine Praxis zu werden droht:

“Auf der Webseite des Religionsdirektorats war ein Benimm-Leitfaden
erschienen, der für Frauen Ratschläge bereithielt, die sie genauso gut
bei den Taliban bekommen könnten.

Außerhalb ihres Hauses, so heißt es da, sollten Frauen kein Parfüm,
Deodorant oder sonstige wohlriechende Mittel benutzen, weil der Prophet
Mohammed solches Verhalten als ‘unmoralisch’ bezeichnet habe.”

http://www.welt.de/politik/article2042899/Religionsamt_warnt_Frauen_vor_Parfuem_und_Deo.html

Der religiöse Führer von 1,5 Milliarden Muslimen, der über alles
geliebte, unbeleidigbare Prophet Mohammed, hat den Frauen das
Parfum in der Öffentlichkeit verboten. Er sagt nicht: Tötet die, die
es trotzdem tun. Wenn ein Muslim seine Schwester wegen “Parfums” (das
hier pars pro toto für westliche Lebensart stehen möge) umbringt, hat er
in diesem Moment zwar gegen das islamische Tötungsverbot gehandelt,
aber im Sinne des Propheten im Kern etwas richtiges, wenn auch im
Übermaß getan: er hat das “unmoralische” Verhalten der Frau berichtigt,
das ein Affront gegen die Religion war, weil es gegen ein Gebot des
Propheten verstieß.

“Keuschheit und Ehre sind untrennbar” und es gebe “kein Mittel gegen
befleckte Ehre”, läßt uns die DIYANET abschließend wissen.

Da bleibt einem im patriarchalischen Gehorsamskodex befangenen Bruder
offenbar gar keine andere Wahl als zum Messer zu greifen, um den absolut
dominierenden, über alle menschengemachten Gesetze stehenden geistlichen
Gesetzen des Islam und seiner Interpreten auf Erden zur Geltung zu
verschaffen.

Auch wenn Morsals Bruder, wie man liest, selber ein Hurenbock und ein
Beleidiger der Würde des Koran gewesen ist.

So stark wirkt die Droge Islam selbst in kleinsten Dosen noch, wenn sie
im Donnerwasser des Patriarchalismus aufgelöst wird. Und weil dieses
Donnerwasser immer wütender schäumt, je mehr die westlich-säkulare
Lebensart Attraktivität unter jungen muslimischen Frauen gewinnt,
deswegen muß Herr Yoldas und der versammelte orthodoxe Konferenzislam
immer öfter vor der Presse antreten und uns über die Mikrophone und
die Leichen der geschändeten und ermordeten Frauen hinweg zufrufen:

“Mit Islam hat das alles nichts zu tun!”

Siehe auch:
Das Hymen in der Politik
http://www.focus.de/politik/ausland/frankreich-jungfrauenstreit-erreicht-politik_aid_306469.html

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