@RMPetersen: Genau meine Meinung. Als mein Mann und ich 2005 auf einer Studienreise in Südkorea waren, meinte unser damaliger Hausnachbar, ob denn dort nicht noch alles vom Krieg zerstört wäre. 2005! Unsere damaligen Hausnachbarn waren kluge Leute, nebenbei gesagt. Schon 2005 waren die Deutschland meilenweit entfleucht. Da konnte man ob der Genialität und Ausgeklügeltheit nur staunen. Ebenso in Japan, wo wir 2010 eine Studienreise machten. Und erst der Service in diesen beiden Ländern - umwerfend gut. Schon in beiden Ländern einfach nur mit dem Hochgeschwindigkeitszug fahren, da wirft man den ICE weg und auch das drumherum - Gepäckservice, Zugservice, Pünktlichkeit usw. usf. Bei beiden Ländern - gelebte Perfektion. Davon kann man in Deutschland nur träumen.
Diese Talente leben auch hier. Nur wird ihnen in der Schule beigebracht, dass Talentförderung weit hinter Inklusion kommt, und auf der Uni, dass Gendersprech und critical Whiteness wichtiger sind als ihre Gedanken zur Kernfusion oder zur Riemannhypothese. Und so werden sie, wenn sie das System der Bestrafung und Belohnung begriffen haben, Soziologen und Friedensforscher. In Asien umgekehrt. Dort ist dem Staat alle wokeness egal, er fördert Talente knallhart, und auch dort lernen sie, wann ihr Staat gut zu ihnen ist. Nur, dass das eine zum Scheitern verurteilt ist, das andere praktisch den Erfolg garantiert. Nichts davon ist akademische Freiheit. Die fördert Talente von selbst. Es ist die größte Blöße, die wir uns geben, Asien zu zeigen, dass wir auch das verlernt haben.
Verblödung durch Einwanderer. Das muss ein Staat erst mal hinkriegen. Wir schaffen das (leider).
Die harten Zahlen führen in Deutschland/Europa aber nicht zu neuen Erkenntnissen. Hier ist man der Meinung, dass die harten MINT-Fächer nur Konstrukte alter weißer Männer sind. Man reißt sich hier um Analphabeten und Menschen minderer Intelligenz. Das Bildungssystem wird heruntergefahren. Das Abitur bringt heute keine leistungsfähigen Studenten mehr hervor. Die Leistungsbereitschaft der Schüler wird nicht gefördert, da ja jeder in der Schule sein “Erfolgserlebnis” haben muss und beste Zensuren und Streben nach Erfolgen hier nicht mehr zeitgemäß ist. Mit Gefühlen, Stuhlkreisen, Baumumarmen kann man eben keine Hochtechnologie erarbeiten. Jetzt in der “Coronazeit” ist m.E. das Schulsystem total zusammengebrochen. Die Schüler lernen kaum noch etwas. Dann wird noch gesiebt, entweder du lässt dich testen oder du darfst nicht in die Schule - wobei damit Gesetze gebrochen werden, da wir eine SchulPFLICHT haben. Aber auf der anderen Seite ist Deutschland bestrebt, ein Fahrradfahrerland zu werden. Das ist die Zielstellung, die ich heute im Teletext las. Wenn Deutschland ein Fahrradfahrerland werden soll, dann benötigt es auch keine besonders klugen Menschen und keine Bestleister. Es reicht, irgendwelche Tagelöhner zur Verfügung zu stellen, so als Werkbank für China. Eines kennzeichnet Entwicklungsländer: Dort fährt man vorrangig Fahrrad.
Sehr geehrter Herr Heinsohn, so richtig ich Ihre Feststellungen und Schlussfolgerungen generell finde, so dringend bitte ich Sie endlich zur Kenntnis zu nehmen, dass es keine “hohen Anforderungen des Patent Cooperation Treaty (PCT)” gibt. Auf diesen Umstand wurden Sie inzwischen mehrfach von verschiedenen Personen hingewiesen. Sie können problemlos “das Rad” als PCT-Anmeldung einreichen. Sie werden mit einer solchen Anmeldung natürlich niemals ein Patent bekommen, aber ein Patent kann in der internationalen Phase ohnehin niemals erlangt werden, da dies überhaupt nicht vorgesehen ist und es kein “Weltpatent” gibt. Die einzige Hürde für eine PCT-Anmeldung sind also die damit verbundenen Kosten, so dass sich eine PCT-Anmeldung nur lohnt, wenn Sie auch tatsächlich in mehreren Ländern planen, einen Impact auf den Markt ausüben zu wollen. Also: Warum schwächen Sie Ihre ansonsten richtigen und wichtigen Erkenntnisse durch das Beharren auf dieser falschen Aussage? Das ergibt keinen Sinn und scheint nicht notwendig, sinnvoll oder zielführend zu sein.
Bei den Patentanmeldungen müssen wir etwas genauer hinschauen. Die Statistiken geben beispielsweise die Zahl der Anmeldungen pro Land an (“PCT applications filed ... by country of origin”). Das bezieht sich auf die Anmelder (oft internationale Unternehmen). Das bedeutet aber nicht, daß die zu Grunde liegenden Erfindungen auch im Land des Unternehmenssitzes gemacht werden. Bei internationalen Erfinderteams aus den Ländern A und B könnte es durchaus passieren, daß die Zählung für das Land C erfolgt, weil da das Headquarter seinen Sitz hat und als Anmelder auftritt.
Also wenn ich die Artikel und die Resonanz darauf seit vielen, vielen Jahren Revue passieren lasse, dann gab es was Ideen angeht, leider nur Gespött oder Gejammer. Alternative Antriebe ist nur ein Beispiel von vielen wo das so gelaufen ist. Die besseren Ideen? Konstruktiv begleiten? Fehlanzeige! Woher soll es also kommen mit den Patenten? Selbstreflexion ist angesagt. Das lässt sich auch nicht den Linken in die Schuhe schieben, die füllen jetzt die Lücke, die ihr gelassen habt mit Gendersternchen, Quoten und Windrädern.
Ich habe Exemplare des letztes Buches von GH an Verwandte und (zT ehemalige) Freunde verschickt; selbst intelligente Menschen unter ihnen glauben nicht, dass Deutschland und die anderen EU-Staaten hinsichtlich der Zukunftstechnologien und damit der Wohlstandschancen abgewirtschaftet haben. Man hat über PISA gelesen, hält das für nicht so wichtig. Man hat noch nicht von TIMSS gehört, auch nicht von hochwertigen Patenzanmeldungen, kann sich die Diskrepanzen zB zwischen Deutschland und Japan nicht vorstellen. Noch immer hält man Südkorea generös für einen nacheilenden Tiger, dabei spiel das Land im Wissenswettbewerb schon in einer höheren Liga. Und von Japan glaubt man das, was in der FAZ steht: Japan sei überaltert und schon lange müde, die Wirtschaft stagniere sich seit 20 Jahren. Dann kommen die regierungsamtlich genährten Hoffnungen auf die jungen Zuwanderer; Japan wolle dummerweise keine. Wenn man dann im kreise akademisch Gebildeter noch sagt, dass die ungeregelte Zuwanderung uns Deutsche IN DER GESAMTHEIT weiter runterziehen, ebenso wie die Inklusions-Ideologie, und dass die Übererfüllung von CO2-Minderungsziele extrem teuer ist und der Industrie schadet, dann ist für die Gesprächspartner klar, dass ich ein Rechter sein muss. Und dann ist das Gespräch meist beendet. Schön zu lesen, dass die Schweiz noch im Zukunfts-Wettbewerb mithält. In der Schweiz sind die Abiturprüfungen noch wirkliche Prüfungen, und die ETH ist noch gut. Allerdings breiten sich Wokeness und Cancel Culture dort auch aus.
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