Tausende Migranten versuchen, auf polnisches Gebiet vorzudringen, meldet sueddeutsche.de. Offenbar würden sie dabei von weißrussischen Sicherheitskräften unterstützt. Sowohl weißrussische Medien wie auch Videos des polnischen Grenzschutzes würden zeigen, wie allein beim Grenzort Kuźnica nordöstlich von Białystok am Montag bis zu 2000 Migranten versucht hätten, einen Grenzzaun und Stacheldrahtbarrieren mit Stöcken, Bäumen oder Metallschneidern zu überwinden. Polnische Sicherheitskräfte hätten die Migranten daran zunächst auch mit Tränengas gehindert. Am Montagnachmittag aber hätten Migranten an einer Stelle eine letzte Stacheldrahtbarriere durchschnitten. Der unabhängige weißrussische Journalist Tadeusz Giczan habe gezeigt, wie die Migranten "Germany! Germany!" skandiert hätten. Polnische Einheiten hätten eine Kette gebildet. Bilder eines polnischen Grenzschutzhubschraubers und des weißrussischen Grenzschutzes hätten gezeigt, wie die Migranten an der Grenze - noch auf weißrussischem Gebiet - Zelte aufschlugen und Feuer zum Aufwärmen entfachten.
Wie der Journalist Giczan bereits am Sonntag berichtet habe, hätten sich in Minsk offenbar Tausende Migranten auf den Weg gemacht, um die Grenze zu Polen zu stürmen. Der Oppositionelle Franak Viaczorka habe berichtet, dass ein bewaffneter Konvoi den Migrantenzug an die Grenze begleitet habe. Der weißrussische Infodienst Nexta habe geschätzt, dass dort aktuell 3000 Migranten warteten. Dies decke sich mit Angaben des polnischen Regierungssprechers Piotr Müller. Dieser habe die Zahl der an der Grenze wartenden Migranten auf "3000 bis 4000" geschätzt, Tausende weitere würden zur Zeit nach Belarus gebracht. Journalist Giczan habe zudem gezeigt, wie bewaffnete weißrussische Uniformierte in einem Waldgebiet Migranten an den Zaun zu Polen brächten. Weißrussische Einheiten seien auch auf einem Video des polnischen Verteidigungsministeriums bei Kuźnica zu sehen.