2005 habe ich Angela Merkel einmal gewählt, weil die Ernennung des Schattenministers Paul Kirchhof etwas revolutionäres hatte. Die Chance auf ein einfacheres und gerechteres Steuersystem hatte was und war längst überfällig. Kirchhof ist dann von den Grünen und der SPD völlig diskreditiert worden. Beistand aus der CDU bekam er nicht, weil den Weicheiern der CDU einfach die Schlagfertigkeit in Diskussionsrunden fehlt. Daraus hat Angela Merkel gelernt. CDU-Wahlkämpfe sind seitdem themenlose Wahlkämpfe. Anstatt Mut zu beweisen und Zukunftsprobleme anzupacken, von denen es einige gibt, hat Angela Merkel einen parasitären Politikstil entwickelt. Sie übernimmt die Themen des gesamten linken Spektrums und hat für die CDU so eine konfliktfreie Wohlfühloase geschaffen, bei der sie auch noch von den Medien unterstützt wird. Besonders gut ist ihr dieser parasitäre Politikstil nach dem Gau in Fukushima gelungen. Selbst wer eine positive Einstellung zur Kernenergie besaß, hat sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr getraut zu widersprechen. Ausnahmen, wie z.B. der ehemalige RWE-Chef Großmann, hatten dann auf einmal Greenpeace vor der Konzernzentrale stehen und wurden medial niedergeknüppelt. Sachverstand und Vernunft wurden durch ein Mora(l)torium ersetzt. Deutschlands Energiewende ist aktuell kein Thema mehr. Leider, denn die Kosten dieses Wahnsinns werden uns in ein paar Jahren mit Vehemenz vor die Füße fallen. Soziale Verwerfungen bei Geringverdienern und Hartz-Empfängern durch höhere Strompreise gibt es jetzt schon, zumal die Gebäudedämmung die Kosten für Mieter auch noch in die Höhe treibt. Da nutzt auch diese sozialistische Mietpreisbremse nichts. Der Verdruss in der Bevölkerung ist seit Jahren vorhanden. Bisher haben die Bürger nur Wahlverzicht geübt und sich in Resignation geflüchtet. Das hat sich mit Merkels desaströser Flüchtlingspolitik schlagartig geändert. Denn jetzt fällt den Menschen auf, dass Geld, welches z.B. für Infrastrukturmaßnahmen und den Abbau der kalten Progression nicht vorhanden war, auf einmal in mehrfacher Höhe zur Verfügung steht. Und nicht nur hier im Land, sondern auch als zusätzliche Entwicklungshilfe in den Krisenregionen. Ich hoffe inständig, dass die Bürger endlich gegen unsere politische Klasse aufbegehren, damit deutlich wird, wer die teuren Fehlleistungen von Politik und Medien letztlich finanziert. Moral muss man sich leisten können. Und vielleicht würde dann z.B. die Heulsuse Claus Kleber vom heute-journal, ausgestattet mit 500.000 EUR Jahreseinkommen, endlich von seinem hohen moralischen Roß herunter kommen, wenn er, wie meine Facharbeiter, mit einem Monatsbrutto von 3.500 EUR seine Familie ernähren müsste. Denn gerade diese Einkommensgruppe bekommt immer Wutanfälle, wenn Großverdiener in ihrem moralischen Wahn erzählen “Deutschland ist ein reiches Land”. Und die meisten Menschen in diesem Land wissen auch was dieses “Wir schaffen das” in Wirklichkeit heißt: Nämlich “Ihr schafft das” und “Ihr müsst die Probleme in den Brennpunkten aushalten”, während das “Wir” seine Kinder in Privatschulen schickt.
Die Ausführungen von Herrn Dr. Meschnig sind von außerordentlicher Stringenz und zeichnen sich durch ein Realitätsbewusstein aus, das es in dieser Form in der Politik schon lange nicht mehr gibt, wenn es überhaupt jemals vorhanden war. Leider wird der Verfasser im Milieu der politischen Korrektheit ein einsamer Rufer bleiben, ein höchst bedauerlicher Umstand. Dr. Wolfgang Hetzer
“Ein Neuanfang aber ist nur ohne Merkel (und wohl auch der Mehrzahl der derzeit politisch Verantwortlichen) denkbar.” Das ist völlig richtig! Aber eben wirklich nur denkbar und leider nicht machbar. Es ist weit und breit in Deutschland niemand zu finden, der auf legalem Wege die “derzeit politisch Verantwortlichen” ablösen könnte. - Deutschland wird im Chaos enden! Es gibt keine Hoffnung.
“In Zukunft werden die zumindest auf Papier beschlossenen verschärften Gesetze im Umgang mit Nicht-Asylberechtigten hässliche und gewalttätige Szenen bei den aktuell so laut geforderten Abschiebungen produzieren” Nein, das werden sie eben nicht. Mich wundert, dass Herr Dr. Meschnig die Übertragbarkeit der Handlungmuster nicht erkennt. Um zu vermeiden, dass es hässliche Szenen an den deutschen Grenzen gibt, werden die Grenzen nicht mehr verteidigt. Um zu vermeiden, dass es hässliche Szenen bei den zitierten Abschiebungen gibt - finden die Abschiebungen (fast) gar nicht erst statt. Das gibt gute = humane Presse. Wenn deutsche Mieter von Städten und Gemeinden wegen Eigenbedarf (= Flüchtlingsunterbringung) gekündigt werden, münden die Folgen bestenfalls in eine kurze moralische Empörung. Weil es sich hierbei jedoch um “geordnete juristische Prozeße” handelt, die im Übrigen ja keine wirklich “grausamen” Bilder produzieren, werden diese Vorgänge von den Rezipienten als hinnehmbar akzeptiert. Schon jetzt spielen sich hässliche Szenen in und um Unterbringungseinrichtungen ab. Sie werden -so gut es geht- unter den Teppich gekehrt und die moralisch einwandfreie Presse überbetont den Anteil von “fremdenfeinden Handlungen”. Erst wenn die Ankömmlinge flächendeckend aggressiv gegen Staat und Gesellschaft werden, läßt sich das nicht mehr durchhalten. Das Ziel der Merkelschen Politik - wenn es denn überhaupt noch begreifbare Ziele gibt- besteht darin, diese Momente wie in der Bankenrettung, der Eurokrise oder der Griechenlandrettung, möglichst lange herauszuzögern oder gar ganz zu vermeiden.
So ist es, der Staat hat in einer entwickelten Demokratie das Machtmonopol und die Bürger vertrauen auf das Recht und Gesetz um ihre Interessen durchzusetzen. Dieser “Vertrag” ist nun seitens der Regierung aufgekündigt worden.
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