Auch nach einem erneuten gewaltsamen Einsatz der Sicherheitskräfte im Sudan gegen Demonstranten sollen die landesweiten Proteste weitergehen, meldet kleinezeitung.at. Für Mittwoch hätten die Organisatoren zu landesweiten Kundgebungen gegen den Militärputsch und das drohende Ende der demokratischen Reformen aufgerufen.
Trotz des massiven Einsatzes von Soldaten, Polizisten und Paramilitärs waren am Samstag erneut Zehntausende Menschen in mehreren Städten und Regionen des nordostafrikanischen Landes auf die Straßen gegangen. In der Hauptstadt Khartum und der angrenzenden Stadt Omdurman hätten die Sicherheitskräfte versucht, die Demonstranten mit Tränengas und Schüssen auseinanderzutreiben, wie es in Berichten von Augenzeugen und einem Journalisten der Nachrichtenagentur AFP geheißen habe. Einer pro-demokratischen Ärzteorganisation zufolge hätten sie auch scharfe Munition eingesetzt. Mindestens fünf Demonstranten seien demnach erschossen worden. Ein weiterer sei an Tränengas erstickt. Die Polizei habe die Berichte, sie hätte mit scharfer Munition auf Demonstranten geschossen, zurückgewiesen.
In den Krankenhäusern der Hauptstadt würden zahlreiche Verletzte behandelt, habe die Ärztevereinigung erklärt. In einem Krankenhaus in Omdurman hätten die Sicherheitskräfte mehrere Verletzte festgenommen. Am Sonntag hätten Sicherheitskräfte den Bürochef des arabischen TV-Sehsenders Al-Jazeera festgenommen.