Das deutsche Problem ist ein noch viel größeres. Journalisten wechseln normalerweise immer Mal ihren Arbeitgeber. Die größten und finanziell lukrativsten Arbeitgeber sind die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Diese sind in ihrer Finanzausstattung und ihren Aufsichtsgremien direkt von der Politik abhängig. Besonders wichtig ist das bei der Zwangsfinanzierung durch dei Bevölkerung. Dazu kommt als große Mediengruppe die DDVG, ergänzt über das “Redaktionsnetzwerk Deutschland” um die DuMont-Zeitungen. Im Besitz der SPD, deren Schatzmeister in der Vergangenheit schon Chefredakteure diszipliniert (entfernt) haben. Wenn man als ambitionierter Jung- und auch Altredakteur Karriere machen will, kommt man an diesen beiden Blöcken nicht vorbei. Wenn dann die Bundeskanzlerin mit den (durch Erbschaft) größten privaten Medienunternehmerinnen Liz Mohn (Bertelsmann, RTL, Random House etc.) und Friede Springer (Bild, Welt, früher Sat1+pro7 etc.) privat verkehrt… So ähnlich werden die Scheren im Kopf bei Redakteuren der Washington Post sein, wenn es um die Steuerpraxis von Jeff Bezos geht. Ausweg für namhafte Wirtschafts- und Verbraucherschutzjournalisten: Wechsel in die PR zu großen Unternehmen. Beispiele: Deutsche Bahn, Deutsche Lufthansa…
Es ist eigentlich ganz einfach. Nehmen wir das typische Parteien-Personal. Heute zwischen Mitte 20 und 50 Jahre alt, irgendwas studiert und abgebrochen, nie ernsthaft gearbeitet, keine Projekte außerhalb der Politik und generell noch nie etwas erfolgreich realisiert, sozialisiert in einer Partei,, dort aufgestiegen, eventuell auch mal gekreuzigt, aber garantiert nach drei Stunden wiederauferstanden, gefahren in den Himmel, sitzt dort zu rechten oder linken des Godfathers und anderer Mother.f.. . In diesen Kreisen berufloser Politiker geht gar nichts ohne Vitamin B, ohne Quid pro Quo, ohne schmutzige Handtücher., Mauschelei und Klüngel. Voraussetzung um dort zu überleben ist, korrupt zu sein, zu lügen, den Schein zu wahren, keine eigene Meinung zu vertreten, kein Rückgrat zu besitzen - kurz: Man muss einen echten beschissenen Charakter haben. Es ist kein Zufall, dass so viele Politiker in den Medien tätig waren/sind, dort persönliche Bezüge haben oder umgekehrt, dass Journalisten mit identischer Vita auf Politik umsatteln. Für beide Berufe braucht man kein Wissen, keine handfeste Berufsausbildung, keine Qualität nachweisen. Es reicht kein Rückgrat zu haben. Pack schlägt sich, Pack verträgt sich. Journos und Politiker laufen permanent mit gewetztem Messer herum, um jeden, der ihnen querkommt gleich zu meucheln, sofern ein Pfiff von oben kommt. Wer sich auf dieses Mauschelei-System einmal einlösst, der kommt da nie wieder raus. Alle haben sich latent gegenseitig und untereinander in der Hand. Demgegenüber stehen so Origiinale, wie Bukowski in Berlin oder ein Trump in den USA. Sie reden gerade heraus und zwar mit jedem, der sie fragt. Es gibt keine Exklusivrechte. Sie protegieren nicht das korrupte System, sondern unterwandern oder ignorieren es. Sie sagen Wahrheiten, auch wenn sie eigenen Leuten schaden. Sie sind nicht erpressbar mit Airtime oder schlechter Berichterstattung. Das kann korrupten Politikern und korrupten Journalisten nicht gefallen.
“Schafe verbringen ihr ganzes Leben damit, den Wolf zu fürchten, nur um vom Hirten gefressen zu werden. Sobald du diese Aussage verstanden hast, ändert sich das Spiel und beginnst, Politik zu verstehen.” (Netzfund)
Allein dieser Abdruck ist ein Beleg dafür, dass “die Achse” in der gegenwärtigen Medienlandschaft der Bundesrepublik unverzichtbar ist.
Das Unbehagen vieler Konsumenten den Medien gegenüber ist nicht neu und läßt sich wissenschaftlich belegen. In Deutschland begreifen sich nach einer Studie der FU-Berlin - Institut für Publizistik - und Kommunikationswissenschaften - aus dem Jahr 2010 in etwa fünfzig Prozent aller Politikjournalisten als politisch links und sehen ihre Aufgabe primär in der weltanschaulichen Beeinflussung der Gesellschaft, während das journalistische Selbstverständnis von einer ausgewogenen und neutralen Berichterstattung in den Hintergrund rückt. In den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten machen zudem die politischen Parteien und die mit ihnen verzahnten Gruppierungen und Organisationen durch ihre Präsenz in den Rundfunkräten ihren Einfluss auf Inhalte und Schwerpunkte besonders in der politischen und gesellschaftlichen Berichterstattung geltend, signifikante Kriterien, die für den Status von »Staatsmedien« sprechen. Die Situation bleibt nicht ohne Einfluß auf den journalistischen Nachwuchs, ein in sich selbst beschleunigender Prozeß.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.