Henryk M. Broder / 22.07.2008 / 08:18 / 0 / Seite ausdrucken

Liza: Uri in der Unterwelt

Vielleicht muss man Nachsicht mit Uri Avnery üben, schließlich ist er mit seinen fast 85 Jahren nicht mehr der Allerjüngste. Andererseits ist Altersstarrsinn wirklich unangenehm, und deshalb verdient es der „Darling der deutschen Israelkritikerszene“ (Claudio Casula) auch nicht, einfach in Ruhe gelassen zu werden. „Verschiedene Planeten“ hat er seinen unlängst auf seiner Website veröffentlichten Beitrag zum „Gefangenenaustausch“ zwischen Israel und der Hizbollah getauft, und nach dessen Lektüre drängt sich die Frage auf, welchen Himmelskörper Avnery (Foto) eigentlich bewohnt. Die Erde kann es jedenfalls nicht sein. Am wahrscheinlichsten ist, dass er mit seinem Raumschiff Unterpreis gerade einen Billigflug hinter den Mond unternommen hat.

Dort verbrachte er am vergangenen Mittwoch „den ganzen Tag“ damit, „ständig zwischen israelischen Fernsehkanälen und Al-Jazeera zu schalten“. Und das sei „eine unheimliche Erfahrung“ gewesen: „Im Bruchteil einer Sekunde konnte ich zwischen zwei Welten wechseln, aber alle Kanäle berichteten genau über dasselbe Ereignis.“ In dessen Zentrum habe ein Mann gestanden, „der die beiden Welten, die israelische und die arabische, trennt: Samir al-Kuntar“. Alle israelischen Medien hätten ihn „Mörder al-Kuntar“ genannt, „als ob dies sein Vorname wäre“. Ist er tatsächlich nicht, da hat Avnery durchaus Recht. Aber als Berufsbezeichnung taugt das Wort ziemlich gut.
http://www.lizaswelt.net/2008/07/avnerys-armageddon.html

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