Vor unserem Wohnblock wartete heute ein indischer Elefant. Der Führer ging mit seinem Dickhäuter offenbar Gassi. Die Elefantendame gab sich sehr entspannt und genehmigte sich erst einmal einen grünen Ast, den sie locker vom Baum vor dem Haus brach. Nachbarn spendierten dem Tier einen großen Eimer Wasser, die Leitung funktionierte gerade mal wieder. Die Elefantenkuh kannte sich offenbar auch mit Foto-Apparaten aus. Als wir ein paar Schnappschüsse machten, hielt sie uns locker den Rüssel vor die Linse. Der Führer saß oben drauf und machte uns klar, dass wir bitte 20 Rupien in den Rüssel geben mögen. Die nahm die Elefantendame dankend an und beförderte sie gleich hinauf zu ihrem Lenker.Dann bogen die beiden in die North Main Road von Pune ein und verursachten einen gewaltigen Verkehrsstau. Das irre Hupkonzert ging ihnen vollkommen am dicken Elefantenarsch vorbei.
An dieser Stelle war mal wieder der Strom ausgefallen. Weshalb ich jetzt mit etwas ganz anderem weitermache.
„Die Times of India“ titelt heute „Goldrush“, denn Indien hat vor ein paar Tagen 200 Tonnen Gold im Wert von fast sieben Milliarden Dollar aufgekauft. Vor 18 Jahren noch musste Indien fast seine ganzen Goldvorräte verkaufen und in Dollar umtauschen, um auf dem Weltmarkt Öl und Nahrungsmittel einzukaufen. Jetzt misstrauen die Inder der amerikanischen Währung. Und übrigens auch Barack Obama. Sie nehmen ihm äußerst übel, dass er China eine Rolle als Vermittler im Kashmir-Konflikt und aus indischer Sicht als Oberaufseher in Südasien ins Spiel gebracht hat. So etwas nennt man einen Elefanten im Porzellanladen.