Das ist keine Satire, allenfalls Realsatire: Es gibt am Rande des Schwarzwaldes ein kleines Städtchen. Na ja Städtchen, es ist von der Optik und vom Umfeld her eher ein Dorf, typisches Provinznest. Das Städtchen heißt Oberkirch. Hier gibt es nur ganz wenige Einzelhandelsgeschäfte, aber man höre und staune: Das Provinznest hat sogar eine Fußgängerzone. Jetzt bitte nicht lachen! Die Fußgängerzone (ich habe sie soeben via Google Earth ausgemessen) ist 128 Meter lang! Vor einigen Tagen wurde offensichtlich der Oberbürgermeister dieses Örtchen auch von der Corona-Regelungswut gepackt (vielleicht ist er Fan von Söder?) und hat verkündet, dass in der gesamten Fußgängerzone absolute Maskenpflicht gilt. In dieser Fußgängerzone bewegen sich tagsüber derzeit zur gleichen Zeit etwa 3 bis 5 Personen und ab 17 Uhr abends zwischen 0 bis 2 Personen gleichzeitig. Abstandhalten wg. Schutz vor Infektionen ist natürlich für diese Menschenmassen auf dieser ca. 15 Meter breite Straße so gut wie unmöglich. Klasse: So rettet der mutige und übersichtige Oberkircher OB seine Bürger vor der Corona-Katastrophe. Eine echte Realsatire zur Coronazeit. Eigentlich müsste man lachen, wenn es nicht so traurig wäre.
Was ist eingentlich der Unterschied zwischen “bleib gesund!” und “bleib heil!”? Inhaltlich bedeutet es, soweit ich Deutsch kenne, dasselbe, aber der letztere Ausdruck ist irgendwie schöner, straffer, optimistischer, siegreicher…
Doppelplus gut - und zum Glück ganz weit weg von der Realität !?
Sehr schön! Am Schluss ist jedoch noch nicht Schluss, denn für ein korrektes Gespräch fehlt “A: Bleib gesund! B: Bleib gesund!”
Da bleibt einem glatt der vegane Tofu- Bratling auf Bauchspeck an Käse- Sahnesoße im Halse stecken. Ich musste mit mehr als einem Liter extrastarkem Jahresenddoppelbock nachspülen. Jetzt muss ich mir zum Dessert noch eine Ladung Schaumküsse (vulgo: Mohrenköpfe) reinschaufeln. Und dann werde ich den kleidsamen Mund- Nasenschutz anlegen, und einen Verdauungsspaziergang mit Kniebeugen und Händeklatschen machen. Pünktlich zur Tagesschau werde ich dann vor der Glotze sitzen, und meine Demokratieabgabe abarbeiten. Wer kennt es nicht, das Märchen von den Brüdern Grimm: „Von einem, der Auszog das Fürchten zu lernen“. Deutschland im Winter 2020/2021.
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