Vera Lengsfeld / 03.05.2009 / 19:49 / 0 / Seite ausdrucken

Kein Steuergeld für Terroristen

Maikrawalle in Kreuzberg- und kein Ende in Sicht

Seit über zwanzig Jahren wird Berlin terrorisiert von gewalttätigen Ausschreitungen in der Walpurgisnacht und am 1 Mai. „ Diese Art Krawalle gebärt Republikaner“, schrieb Walter Kempowski ahnungsvoll vor zwanzig Jahren in sein Tagebuch. Nun ist es so weit. Junge Neonazis kopieren die Kleidung und die Taktik der Linksradikalen und griffen erstmals in diesem Jahr Polizisten und friedliche Demonstranten an. Erstaunlich daran ist nur, dass die Neonazis so lange gebraucht haben, das Erfolgsmodell der Linksradikalen nachzuahmen.
Denn um ein Erfolgsmodell handelt es sich zweifellos. In diesem, wie in den anderen Jahren begann der Siegeszug der Links-Terroristen auf ihrer „traditionellen“ Pressekonferenz“, zu der alle Hauptstadtmedien und einige Überregionale eilten. Sie schrieben eifrig mit und verbreiteten dann die Botschaft und die Vorgaben der Terroristen so weit es ihnen möglich war. Warum? Mit dem Auftrag seriöser Berichterstattung hat es nicht das Geringste zu tun, eher mit Sensationsgeilheit um jeden Preis. Nachdem die gelangweilten Bürgerkinder in Berlin, Brandenburg und anderswo in der Morgenzeitung ihrer Erzeuger nachlesen konnten, dass in Berlin auch in diesem Jahr wieder die autonome Post abgehen würde, machten sie sich auf in die Hauptstadt, um die Party nicht zu verpassen. Damit von Anfang an klar sein würde, wer an den kommenden Krawallen schuld war, wurde die autonome Behauptung, käme es zu Gewalttätigkeiten, wäre allein die Polizei schuld, per Bild und Wort in alle Haushalte. geliefert. Dass die Radikalen nebenbei Kreuzberg zur No-Go-Area für die Mitglieder der größten demokratischen Partei dieses Landes erklärten, machte niemanden stutzig. Im Gegenteil: Abgewatscht wurden alle, die sich der autonomen Anmaßung nicht abfinden wollten. Damit hatten die Terroristen die Lufthoheit über den journalistischen Stammtischen behauptet. Erobert hatten sie sie längst. Davon zeugt auch der schwer erträgliche Doppel-Standart bei der Berichterstattung, als die Krawalle losgingen. Am Morgen des 1. Mai war noch von einem „weitgehend friedlichen“ Verlauf die Rede, obwohl es bereits über 40 Verletzte bei der Polizei gab und mehrere Autos gebrannt hatten. Nur in Dortmund war von einer „neuen Dimension“ der Gewalt gesprochen worden. Hier hatten Rechtsradikale eine Scheibe eines Polizeiwagens eingeschlagen. Ein paar Stunden später, als nicht mehr zu vertuschen war, dass es sich um die schlimmmsten Ausschreitungen seit Jahren handelte, mussten die Gewalttaten eingeräumt werden. Wobei so wenig wie möglich darauf Bezug genommen wurde, dass es sich in Kreuzberg um linksradikale Gewalt handelt. Meist werden verharmlosende Umschreibungen genutzt: Autonome, jugendliche Gewalttäter, Krawallmacher, Vermummte. Glaubt wirklich jemand, dass die Bürger nicht merken, wie sie mit solchen Begriffen manipuliert werden sollen? Tatsache ist, dass ohne tatkräftige mediale Unterstützung es den Linksradikalen niemals gelungen wäre, sich zu behaupten. Aber auch in der Politik haben die Steinewerfer und Polizistenanzünder zuverlässige Verbündete. Während die Baader-Meinhoff-Bande wenigstens noch mit ehrlichen Banküberfällen ihren Lebensunterhalt in illegalen Quartieren verdienen mussten, leben die Terroristen von heute von Steuergeldern mitten unter uns. Den Hausbesetzern der jüngsten Generation wurden im Südflügel von Bethanien vom damaligen Baustadtrat, heute Bürgermeister von Friedrichshain- Kreuzberg die Türen aufgeschlossen, damit sie sich bei der „Besetzung“ keiner Unbequemlichkeit unterziehen mussten. Einer der autonomen Sprecher auf der „Pressekonferenz“, gab an, Hartz-VI-Empfänger zu sein. Schön für ihn. Er hat somit die Möglichkeit, die Bekämpfung des „Schweinesystems“ zu seinem Fulltime- Job zu machen. Die Verwüstungen, die seine Planungen hinterlassen, wenn sie in die Tat umgesetzt werden , werden wieder mit Steuergeldern beseitigt. Hauptsache die nächste Hartz-VI- Rate steht zuverlässig wieder zur Verfügung. Sonst wird unser Autonomer noch zorniger auf den kalten Kapitalismus. Dann muss er noch mehr Steine und Brandsätze auf Polizisten, Schaufensterscheiben, Autos werfen. Aber auch wenn der böse Kapitalismus zahlt, muss er bekämpft werden. Denn schließlich soll immer mal wieder der Beweis des Leninschen Satzes erbracht werden, dass der Bürger feig genug ist, den Strick selbst zu liefern, an dem man ihn aufknüpfen wird. Oder doch nicht? Klaus Rainer Röhl hat darauf hingewiesen, dass es mit der RAF, die eine ähnliche Stellung in den Medien genoss, wie die autonomen Terroristen heute , Schluß war, als sie diese Sympathien verlor und die Bevölkerung aufgerufen wurde, sich an der Fahndung zu beteiligen. Die meisten Terroristen wurden nach Hinweisen aus der Bevölkerung gefasst. Heute würde ein Steuerzahlerstreik genügen. Kein
Steuergeld mehr für Terroristen! Da müssten die Jungs und Mädels mal für sich selber sorgen ,hätten für ihre zerstörerischen Aktivitäten weniger Zeit und wären finanziell beteiligt, wenn der von ihnen angerichtete Schaden beseitigt werden müssen!

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