Wo kommt nur Ihre Freude am Personalkarussell her, verehrter Wolfram Weimer? Das Wünschbare und das Höchstwahrscheinliche liegen leider gaaanz weit auseinander. Friedrich Merz - was an dieser Personalie wünschbar sein sollte, bleibt jedenfalls völlig unklar. Etwa sein konsequentes Schweigen zu allen Alleingängen der Angela Merkel? Oder sein rares Statement, das eine gewisse Euro-Skepsis erkennen ließ oder auch nicht. Nein, mit Rhetorik hat das doch nichts zu tun, eher mit einem feigen Versteckspiel von über 15 (in Worten: fünfzehn) Jahren. Eigentlich ist und bleibt er der große Unbekannte. Ist mit diesem Etikett der Höchstwahrscheinliche in einer Partei, der die Besten schon längst den Rücken gekehrt haben?
Wenn ich schon den Namen Jürgen Habermas lese, dann gehen bei mir alle Lampen an. Das Establishment (hier schließe ich achgut selbstverständlich aus) hat uns über Jahre die böse Frau als Heilsbringerin des Landes verkauft. Und nun zaubert dasselbe System, und welch ein Zufall…, den Namen Friedrich Merz aus dem Hut. Ein Friedrich Merz, der unter anderem in Zusammenarbeit mit dem letzten Mohikaner der kulturmarxistischen Frankfurter Schule, eben jenem Jürgen Habermas, einen Aufruf mit dem Titel „Für ein solidarisches Europa“ verfasst hat. Und in diesem Aufruf stehen all jene Dinge, die sich auch Frau Merkel sehnlichst für unser Land und Europa wünscht (Schuldenunion etc.). Wenn AKK ein Merkel-Klon ist, dann ist es Friedrich Merz mit Blick auf diesen Aufruf letzten Endes auch. Friedrich Merz ist ganz sicher niemand, den dieses nach 20 Jahren Merkel (inkl. Parteivorsitz der CDU) so sehr gebeutelte Vaterland Namens Deutschland jetzt braucht.
Wofür stehen die angesprochenen Personen in der Europa-, Euro-, Einwanderungs- , Energie- und Erziehungs- ( = Bildung & Familien)-politik ? Darauf kommt es doch an! Welcher dieser Kandidaten ist geeignet und gewillt, den Saustall aufzuräumen, den Merkel hinterlassen 2021 (oder hoffentlich früher) wird ? Um hier tatsächlich etwas zu bewegen, scheint mir ein Rechtsruck unvermeidlich. Und damit ist wohl keiner der genannten Kandidaten geeignet.
Vielen Dank fuer die “casting community” Ob links oder rechts, bei der Zerstoerung der deutschen Sprache sind sich alle einig.
“Damit hat Angela Merkel sich nicht nur mit ihrer Partei versöhnt, neuen Respekt gewonnen und sich den Abgang doch noch in Würde selbst gestaltet. Sie hat auch der Demokratie in Deutschland einen guten Dienst erwiesen.” Mehr Honig hatten Sie wohl nicht parat, Herr Weimer. Jemand solchen ums Maul zu schmieren, die ihre Partei entkernt, sowie Gesetze und Demokratie in Deutschland obsolet gemacht hat, ist schon etwas krotesk. Und die “Verdienste” Merkels? Es gibt so viele Artikel, die diese Fehlleistungen akribisch aufgeführt haben, dass man sie hier nich wiederholen muss. Im Übrigen kann jeder Merkel nachfolgen, der oder die im Gegensatz zu ihr wieder das Wohl des Bürgers, die Gültigkeit der Gesetze und die immer noch beste Staatsform, die Demokratie, im Auge hat. Daher wäre man gut beraten, genau diese Attribute vom Merkel-Nachfolger öffentlich abzuverlangen. Dem Wohl des Bürgers ist auch geschuldet, die Massenimmigration zu beenden. Wer das nicht will oder kann oder darf, der ist fehl am Platz.
Merkel hat der Demokratie nun ein Dienst erwiesen? So kann man’s natürlich auch drehen - zuerst macht sie die Demokratie kaputt, und auf den letzten Metern, wenn nichts mehr geht, sagt sie dann “nun reicht’s”, und das soll dann ein Abgang mit Würde sein… Ich bitte Sie, Herr Weimar.
Der Kurssprung an der Börse ist nicht F. Merz zu verdanken sondern dem Rückzug von A. Merkel. Aber bezeichnend ist, wie jetzt alle Personaldiskussionen von Leuten losgetreten wird, die Merkel für unersetzlich hielten. W. Kretschmann betete sogar jeden Tag für A. Merkel. Doch die “heilige Angela” wird mit schlechter Bilanz zurückbleiben. In der Flüchtlingspolitik hat sie komplett von der eigenen Partei entfernt. Daher wird die CDU nicht einfach mit einem anderen Kandidaten Wähler zurückholen können. H. Kohl hatte sogar die Republikaner überstanden. Doch Merkel ist weg und die AFD noch da. Der CDU wird es jetzt wie der SPD gehen. Sie wird einen Richtungsstreit erleben und noch schwächer werden. Und diese Zeit wird dauern.. Soviel Zeit hat die Bundesrepublik nicht.
Liest sich irgendwie wie ein Bericht aus der Hamburger Bild zu einem Trainerwechsel beim HSV. Es werden Hymnen auf den vermeintlichen Heilsbringer gesungen der jetzt als Gefäß für die Hoffnungen der jahrelang gequälten Fans herhalten darf. Wie das regelmäßig endete, weiß wohl Jeder. Wir haben ein grundsätzliches Problem mit unserer politischen Elite: da findet sich ad hoc Niemand, der den Karren wirklich aus dem Dreck ziehen könnte. Wir haben es ausschließlich mit Leuten zu tun, die sich durch eine Sache auszeichnen: sie können gut im Hintergrund Strippen ziehen, kungeln gehört zu ihrem täglich Brot. Führung geht aber anders. Persönlichkeiten wie Wehner, Brandt und Schmidt bei der SPD wurden durch Martin Schmidt, Scholz und Nahles ersetzt, bei der Union ein Strauß durch Söder und ein Heiner Geißler durch eine Kramp-Karrenbauer. Mit welchem der heutigen Politker kann eine wirkliche Umstrukturierung Deutschlands denn gelingen, wenn man jetzt schon die politischen Hinterbänkler in die erste Reihe setzen musste, mangels geeignetem Personal?
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