An den Schaltstellen der CDU sitzen doch lauter Merkelschranzen. Allein schon deshalb ist Merz chancenlos. Seine Wahl wäre so etwas wie die Fleisch gewordene Verneinung der Merkelära; das werden all jene, die sich unter ihrer Ägide nach oben gebuckelt haben, nicht zulassen.
Ich war beim Lesen zunehmend verwirrt und musste nachsehen, ob ich wirklich auf "meiner" Achse bin oder bei der staatlichen Presse oder auf einer etwas witzlosen Satireseite. Merz ist also Trumpf? Dann sage ich voraus, dass aus Merz ein Vormärz 2.0 werden wird. Selbst mit dem deutschen Volk kann man nicht alles machen. Vieles, viel zu vieles. Aber nicht alles.
Merz ist rhetorisch (wozu allerdings nicht allzu viel gehört) der Kaiserin zwar weit überlegen; inwieweit sein juristisch geprägter Sprachduktus Eingang in des Gemeinen Volkes Ohr findet, erscheint doch eher fraglich. Mehr indes käme es auf Durchsetzungskraft gegenüber der mehrheitlich im Abnicken und Liebedienern eingenordeten Abgeordneten seiner Partei an. Unter Verweis auf den letzten Beitrag von V. Lengsfeld haben meine diesbezüglichen Erwartungen arge Dämpfer erfahren (so gern ich mich täuschen würde). Die aktuelle Frage-und-Antwort-Runde vor Journalisten bestätigen diesen Verdacht noch: Kernige Sätze unter größtmöglicher Umrundung konflikträchtiger Themen offenbarten da nichts substantiell Neues. Auch sein Hohelied auf den Sonnenkönig aus Paris (der mittlerweile mit ähnlichen Versprechungen aufwartet wie die Prognistizierer des BER hierzulande) macht skeptisch, zumal Friedrich Merz als Über-, Durch-und Tiefblicker in Wirtschaftsfragen gehandelt wird. In der Summe sehe ich Merz daher eher als versierten Konkursverwalter - bis zur Übergabe an eine Personalie, die Tatendrang und Zuversicht real in sich vereint.
"In der CDU herrscht Tanzstunden-Stimmung." Ja das triffts... haarscharf. Ein Grüppchen kalkulierender spät Pubertierender und Wichtigmacher mehr aber auch nicht. Es tut mir leid, durch eine Verteidigung des Rechtsstaats überzeugte diese Partei die dies alles mit sich machen ließ nun nicht gerade.... Und dann ist da noch das mit den Quetschgeldern....Ich bin sicher nicht die Einzige, die sich nie, auch noch in 100 Jahren an diese gewöhnen wird. Ich habe ein Problem damit einen Teil meines Lohnes ganz egal wie hoch in Form von Seifenopern zu bekommen. Und, es treibt mir die Zornesröte ins Gesicht, wenn diese Form der "Entlohnung" die mich ins Mark verletzt und beleidigt noch vorher versteuert wird..... Dies völlig unabhängig von der Qualität der Darbietungen. Auch wenn ich statt Seifenopern Goethe Inszenierungen statt Lohn in der Lohntüte hätte wäre ich auf den Barrikaden, denn es geht um mein Grundrecht der informationellen Selbstbestimmung. Daher meinerseits CDU? Nein danke, ob mit oder ohne Merkel, mir reichts.Beide, sowohl die Kanzlerin als auch ihre gesamte Entourage haben ihre Karten auf den Tisch gelegt. Ich weiß Bescheid. Ein guter Autor, könnte hieraus einen internationalen Bestseller bauen den man noch in 100 Jahren... lesen würde.... Kein Buch einfacher als dieses. Man bräuchte nur aufschreiben was war bzw noch ist und sonst nichts............
Ein CDU-Kanzler, der die Annahme des Ludwig Erhard-Preises verweigert - eine "contradictio in se".Auch darf man sich fragen, ob aus dem damaligen jungen, bürgernahen Hoffnungsträger mittlerweileeher ein Karrierist mit Millionenvermögen geworden ist, der nicht mehr so ganz in die Mitte und Herz derCDU-Basis repräsentiert.
Am Ende des Artikels erwartete ich irgendetwas in der Art von "Ironie aus". (Wobei gelungene Ironie auf diese Vergewisserung stets verzichten sollte.) Nun steh ich ratlos... Hat der Soros nach der FAZ jetzt auch die Achse gekauft? Vor wenigen Tagen erst erschien im Handelsblatt (?) der u.a. von Merz erstunterzeichnete Aufruf, die Nationalstaaten Europas endlich abzuschaffen: "Der große Sprung nach vorn!" Ist vielleicht das der tückische Plan: Merz bewirbt sich auf dem Parteitag als Merkel in dritter Potenz, damit die CDU-Mollusken im Saal erbleichen und um die beleidigte Kaiserin solange auf Knien herumrutschen, bis diese doch noch einmal Gnade walten läßt und doch wieder Vorsitzende wird? (Aber nur unter der Bedingung, die Kanzlerinnenschaft frühstens drei Jahre nach ihrem Tode abgeben zu müssen?) - - - Herr Weimer, ich bitte um Erhellung!
Lieber Herr Weimer, warum die CDU sich mit Frau Merkel so plötzlich versöhnen sollte, ist mir nicht klar. Der einzige Grund, der mir dazu einfiel, wäre ein am Boden zerstörtes Selbstbewußtsein der Partei. Allerdings wächst dieses bis zum Parteitag von Tag zu Tag vermutlich mehr. Und möglicherweise Ungeduld und Zorn, was ein gutes Zeichen wäre. Noch ist die Dame noch Kanzlerin, will aber die von ihr eingebrockte Suppe nicht selbst auslöffeln. Was ja insofern in Ordnung ist, dass jeder Tag ihrer fortgesetzten Regentschaft die Anzahl der Brocken in der Suppe vergrößern dürfte. Schaden vom deutschen Volk abzuwenden, hieße, so schnell wie möglich Frau Merkel als Kanzlerin in die Wüste zu schicken. Das muss der neue oder die neue Parteivorsitzende als erstes in Angriff nehmen, wenn weitere Ambitionen wahr werden sollen und das Vertrauen bei den Bürgern zurückgewonnen werden soll. Frau Merkel hat sich gerade ganz offen selbst als Feindbild und Prellbock angeboten, ein Akt politischer und persönlicher Psychopathologie. Das dürfte viele normal empfindende Leute in der CDU wie in der Bürgerschaft, befremden und genau dazu führen, sie auch als Feindbild zu sehen. Und eines dürfte klar sein: Diese Frau wird noch viel Rechenschaft abgeben müssen über all die gesellschaftsschädlichen Maßnahmen und undemokratischen Rechtsbrüche, die sich in all den Jahren ihrer Regierung so angehäuft haben.
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