Liebe Herr Wolfram Weimer , sie irren gewaltig mit Ihrer Feststellung: “... und leitet die Anti-US-Kampagne offensiv an, während Präsident Hassan Rohani, der mit dem Atomabkommen das isolierte Land öffnen und enger an den Westen heranführen wollte, ...” . Präsident Hassan Rohani ist und war niemals “moderater” !!! Keiner von denen in der Regierung ist es ! Er ist verantwortlich für Hinrichtungen, einkerkern für jeder Form von Opposition, Freigabe zur gewalttätiger Niederschlagung von Protesten (zuletzt über 1500 Tote im Iran in Dez. 2019 durch die Terrorarmee des Soleimani ). Also bitte bleiben Sie bei Fakten und nicht bei westlichen Okzident Märchen. Laut Amnesty International wurden “mehr als die Hälfte (51%) aller registrierten Hinrichtungen im Jahr 2017 im Iran durchgeführt”. Im Verhältnis zu seiner Bevölkerung hält der Iran den Weltrekord bei Hinrichtungen pro Kopf. Zwischen 1985 und 2017 gab es im Iran einen Anstieg der Häftlinge um 333%. Es ist moralisch widerlich und absolut lächerlich, daß all diese linken westlichen “Humanisten” - die in den 40 Jahren, in denen der Iran tausende Frauen, Dichter und Minderjährige zum Tode verurteilt hat, nicht ein einziges Mal auf die Straße gegangen sind - plötzlich so beleidigt und empört waren, als ein iranischer Super-Terrorist eliminiert wurde. Wo waren all diese Westler die so tief besorgt über die Ausschaltung von Qassem Soleimani sind, als die Schergen des iranischen Generals gnadenlos Tausende von iranischen Jungen und Mädchen auf der Straße töteten, die um Freiheit baten, jene Frauen, die ihre Schleier abnahmen und keinen einzigen Tag der Demokratie erlebt haben? Der Fall wirft nicht nur ein Licht auf die europäische Heuchelei, sondern auch auf ihre Selbsterniedrigung. Es scheint, daß sich der Westen in der Tat nicht wirklich um die “Werte” kümmert, die er am meisten schätzen sollte: Freiheit, Menschenwürde, Gleichheit, Säkularismus und Respekt von Minderheiten.
Lieber Herr Weimer, bitte vermeiden Sie doch zukünftig diesen “ismus”. Die menschenverachtende Ideologie heißt “Islam” und nicht “Islamismus”. Alle Tötungs- und originären Unterdrückungsaufträge gegenüber den “Ungläubigen” sind unmittelbar in dem zentralen, “religiösen” Schriftwerk namens Koran oder Quran enthalten und gelten damit für jeden “Gläubigen”. Zum Glück gibt es auch im Islam viele “Gläubige”, die ihre Religionsgesetze nicht so ernst nehmen.
@ H. Spaniel Genau, ein ziemlicher Widerspruch. Einzige Erklärung. Die glauben ihr eigenes Zeug nicht. Diese Erleuchtung verdanke ich dem Buddhismus. Denn da waren Anfang der Neunziger Mönche beim Goldschnuggel erwischt worden. Auf einmal sah ich es klar. Institutionalisierte Religion, Kirchen aller Art, sind Herrschaftmittel und Einnahmequelle und haben die spirituelle Ebene längst verlassen hat. Regeln sind nur für das Fußvolk. Haben sich viele Ideologen längst abgeguckt. Was sind FFF, Sozialismus, Gender-Gaga ... anderes als Religionen. Man glaubt, was einem erzählt wird, während einige Schweine vom Gottesdienst befreit sind. bei vollem Lohnausgleich inkl. Prämien.
Eine Tatsache könnte die Mullahs einbremsen : als zivilisiertes Land wird der Iran auch vom demographischen Wandel erfaßt, d.h. die durchschnittliche iranische Familie hat nur noch 2 Kinder, also einen Sohn und damit wenig Interesse an dessen Heldentod. Zu Chomenis Zeiten gab es noch ein halbes Dutzend Söhne, die dazu völlig ungebildet waren und deshalb mit Enthusiasmus als lebende Minensuchgeräte vor den regulären Truppen herlaufen konnten (nicht viel anders sieht es leider heute noch in der arabischen Welt aus). Dem bösen , dummen Trump ist diese Tatsache garantiert bewußt und beeinflußt seine Strategie. Dem kleinen Heiko ist die Haptik seiner Fummel wichtiger , insbesondere für den souveränen ÖR-Auftritt bei völligem Fehlen von Kompetenz.
“Krieg” ist im System der Mullahs schon von daher eine “gute Sache” , weil es reichlich Märtyrer gibt, mit denen die Religiösen sodann wieder für ihre Sache “werben” können. Und bei dem reichlich zur Verfügung stehenden Kriegerpotenzial (Heinsohns Kriegsindex) ist es für die Familien nicht nur eine Ehre, mindestens ein Kind zu schicken, das der Familie sodann als Märtyrer zum Segen Allahs gereicht (so wie hier im Mittelalter mindestens einer ins Kloster geschickt wurde), es bringt als Rente / Entschädigung auch noch Geld in die Haushaltskasse. Da kann der “Westen” nichts dagegen halten, weil die hier üblichen max. 1-Kind-Familien keine Neigung haben, selbiges auch noch in den Krieg zu schicken, also von vornherein auf der Verliererstraße.
In Anlehnung an FfF möchte ich zu Ayathollah Chamenei anmerken , der ist wohl bald nicht mehr da….... Ein Vergreister 80 plus, der annähernd 100 Millionen Menschen diktatorisch unterdrückt und kürzlich erst 1500 Bürger wie Karnickel abknallen ließ, hat jeglichen Respekt verspielt. Fast schon wie Comical-Ali , wie die iranische Führung von 80 toten Amerikanern schwadroniert , wo man bestenfalls einen Sandhügel getroffen hat………...
Danke für den informativen Beitrag, sehr geehrter Herr Weimer. Eine Kritik habe ich aber anzubringen; Sie schreiben unter „Fünftens“: »Der Islamismus führt einen Kulturkampf.« Hier irren Sie, es gibt nämlich keinen Islamismus; es ist der ISLAM, der –auch- Kulturkampf führt. Gewalttätige und/oder geistigen Jihad betreibende Mohammedaner handeln aufgrund des Koran und der Sunna des Propheten und folgen sehr eindeutigen Anweisungen daraus. Sie sind keine Islamisten, sondern Islam-Anhänger, wie ja auch Chameneis Neffe Mahmud Tehrani ausführt. Man darf nie übersehen, dass es insbesondere im Iran eine Vielzahl säkularisierter Menschen gibt, die nur nominell Mohammedaner/Schiiten sind, weil der Islam bekanntlich Staatsreligion ist. Dass der ach so gütig wirkende Übervater Irans jetzt wieder mehr Unterstützung von großen Teilen der Bevölkerung erhält, erklärt sich durch den NATIONALSTOLZ (in Deutschland „verboten“) der Perser, die auf eine sehr alte Zivilisation zurückblicken, bei der das Mullah-Regime seit 1979 nur einen „Vogelschiss“ in der Geschichte ausmacht.
Ich war im Juni vergangenen Jahres im Heiligtum der Schiiten in Ghom. Ja, wenn man die Gläubigen an diesem Ort erlebt hat, kann man schon den Eindruck gewinnen, der Iran steht geschlossen hinter den geistlichen Führern des Landes, wie hier in den fünf Grundsätzen von Chamenei vorgegeben. Dem ist nicht so. Nicht nur in den großen Städten Teheran, Isfahan oder Shiraz erlebte ich eine kontaktfreudige, auf den Fremden zugehende Bevölkerung, sondern auch in kleinen Orten. @Justin Theim schrieb hier, er setze für die Zukunft auf die Frauen. Tatsächlich ist die weibliche Bevölkerung aller Altersgruppen (von den Gymnasiastinnen bis zu den Großmüttern) mutig, offen, freundlich. Dagegen kamen mir die Männer mitunter verunsichert vor. Studentinnen und Studenten, mit denen ich in Shiraz sprach, sind modern und lebenshungrig und per Internet mit der Welt verbunden. Der Iran ist auf dem Weg. Dieser Eindruck hat sich mir tief eingeprägt. @U.Unger, die Veränderung im Iran kann nur durch eine demokratische Revolution von innen erreicht werden. Der Gärprozeß ist im Gange. Aber seit einer Woche glaube ich auch wieder an Rückschläge. Denn eines eint die Iraner: Die Exekution einer der Ihren ist ein Angriff auf alle.
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