Steigende Kosten für Energie, u.a. durch die CO2-Abgabe, haben die deutsche Inflationsrate im Mai auf den höchsten Stand seit annähernd zehn Jahren getrieben, meldet welt.de. Waren und Dienstleistungen hätten sich insgesamt um durchschnittlich 2,5 Prozent zum Vorjahresmonat verteuert, habe das Statistische Bundesamt am Dienstag eine frühere Schätzung bestätigt. „Damit erhöhte sich die Inflationsrate den fünften Monat in Folge“, habe es dazu geheißen. „Zuletzt hatte sie vor fast zehn Jahren im September 2011 diesen Stand erreicht.“ Im April hätte die Rate noch 2,0 Prozent betragen, im März nur 1,7 Prozent.
Als Preistreiber sollen einmal mehr die Energiekosten herausgeragt haben, die sich um zehn Prozent verteuert hätten. Dabei würden Kraftstoffe wie Benzin 27,5 Prozent mehr als vor Jahresfrist kosten, Heizöl 35,4 Prozent mehr. Das liege vor allem daran, dass die Ölpreise ein Jahr zuvor wegen der Corona-Rezession in den Keller gerutscht waren. Hinzu komme, dass fossile Brennstoffe seit Jahresbeginn mit einer Abgabe von 25 Euro pro Tonne CO2 belegt würden, was sie ebenfalls teurer mache. Nahrungsmittel hätten im Mai 1,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor gekostet, Dienstleistungen 2,2 Prozent und Wohnungsmieten 1,4 Prozent mehr.
In der zweiten Jahreshälfte werden deutlichere Preissteigerungen erwartet. „In einzelnen Monaten könnte die Jahresteuerungsrate sogar auf bis zu vier Prozent klettern“, heiße es in einer Analyse von Ökonomen der Deutschen Bank um Chefvolkswirt Stefan Schneider.