Im indischen Bundesstaat Maharashtra haben rund 1500 Bauern für die Freigabe von gentechnisch veränderten Nutzpflanzen demonstriert. Das berichtet „Alliance for Science“, eine Initiative der amerikanischen Cornell University, die sich mit wissenschaftlichen Innovationen im Bereich Ernährung beschäftigt. Die Proteste seien von der Bauernorganisation „Shetkari Sanghatana“ initiiert worden, die sich von der Anbauerlaubnis eine Verbesserung des Lebensstandards der Bauern und eine Verringerung des Pestizidverbrauchs erhoffe.
Bei der Protestaktion hätten die Bauern gentechnisch veränderte Auberginen- und Baumwoll-Samen gepflanzt, um symbolisch gegen die indischen Gesetze zu verstoßen. Der Anbau gentechnisch veränderter Nutzpflanzen ist seit 2010 auf Anordnung des damaligen Umweltministers Jairam Ramesh im gesamten Land ausgesetzt. Laut „Alliance for Science“ wollten sich die Bauern in Maharashtra durch ihren Protest auch mit Bauern im Bundesstaat Haryana solidarisieren, deren gentechnisch veränderte Auberginenpflanzen von den Behörden zerstört wurden.
Nach Angaben von „Alliance for Science“ skandierten die Bauern „technologische Freiheit – wollen wir, wollen wir – technologische Freiheit – werden wir uns holen, werden wir uns holen!“. Die Protestaktion sei von der Polizei beobachtet worden, zu Festnahmen sei es allerdings nicht gekommen. Laut „Alliance for Science“ planen die Organisatoren, die Proteste bald auf andere Teile des Landes auszuweiten.
Im Nachbarland Bangladesch dürfen seit fünf Jahren Auberginen angebaut werden, die aufgrund der grünen Gentechnik praktisch immun gegenüber dem Pflanzenschädling Leucinodes orbonalis (eine Art Motte) sind. Eine Studie des Landwirtschaftsministeriums stellte kürzlich fest, dass das Einkommen der Gentechnik-Bauern im Schnitt 55 Prozent höher ist als das Einkommen von Bauern, die die konventionelle Variante anbauen. Außerdem nutzen sie weitaus weniger Pestizide (Achgut.com berichtete).