@Gabriele Klein: Mit Ihrer Erwähnung Finnlands haben Sie (wohl versehentlich) ein passendes Beispiel gewählt: Ende 1917 von Lenin großzügig in die Unabhängigkeit entlassen, aber schon 1918 versuchten die Bolschewiki auch dort die Macht zu bekommen, vergebens. Dann 1939 bekam Stalin von Hitler freie Hand, aber der von ihm selbst dezimierten Roten Armee gelang nur die Eroberung von ca. 10% Finnlands (Ostkarelien). Dann 1941-44: welche Wahl hatte Finnland zur weiteren Verteidigung, als sich mit Hitler zusammenzutun? Da war schlicht niemand anderes. Trotzdem ließ man die Wehrmacht nur nach Lappland, was m.E. deutliche Distanz zeigt. Dann 1944 der Seitenwechsel, Neutralität zunächst zum Preis der Abhängigkeit und der Vergabe von Hankö, danach durch geduldiges Lawierung nach und nach wirkliche neutrale Unabhängigkeit, weitgehend.—Wenn die Ukraine jetzt den Abwehrkrieg besteht, wie Finnland den Winterkrieg, dann könnte es eine “finnische” Perspektive geben. Wenn.—@Rudolf Dietze: Mir scheint (seit 2014), daß Mariupol selbst zum Widerstand entschlossen ist, sonst hätte es nicht damals schon die russischen Besatzer (“Separatisten”) vertrieben. Kiew ist weit, kann weder (effektiv) befehlen noch nenneswert helfen. Und selbst im Norden das grenznahe Sumy hält sich seit Tagen, doch wohl kaum wegen irgendwelcher Sprüche des Präsidenten. Und die Leute wissen bestens, wie es in den “Volksrepubliken” real zugegangen ist, deshalb eben kämpfen sie. Wer hier hat denn ein Bild vom Leben und Lugansk und Donezk unter der Banditenherrschaft? Wer hat die enttäuschten Videos der frühen Kämpfer gesehen, als sie sahen, wie die “patriotischen” Führer die russische “humanitäre Hilfe” schlicht stahlen, statt sie zu verteilen? Im Einklang mit dem Kreml, der ja dieses Personal ausgewählt hatte. Und dazu die Patrouillen der Kadyrow-Leute mit “Allahu Akbar!”...
Vielleicht sollte Frau Chesler zunächt auf ihre eigene Regierung schauen, die jetzt nichts besseres zu tun hat, als einen Wirtschaftskrieg gegen Indien zu starten. Weil die Inder nun einmal auf einer eigenen Meinung beharren - und sich nicht von den USA vorschreiben lassen wollen, was sie tun und zu lassen haben. Und dann kann Frau Chesler ja vom Blick auf ihre eigene Regierung aus darüber nachdenken, wie es sich so mit Tyrannei, Diktatur, Anmaßung und Größenwahn verhält…
“Putin glaubt, dass seine Macht und sein Ruhm durch die bloße Existenz von Ländern an Russlands Flanke bedroht sind, Ländern, die einst Teil des Sowjetimperiums waren, jetzt aber frei sind. ” Das ist nicht nur etwas zu primitiv und theatralisch dargestellt, sondern auch billig und teilweise falsch! Sogar Gysis Rede damals im Bundestag zur “Lage in der Ukraine” lässt erkennen, dass hier keinesfalls ein solches einfaches “gut- böse- Denken” angebracht sein kann. MfG
Irgendwie halte ich das für zu kurz gesprungen. Nur, weil man Ukrainer ist, ist man nicht automatisch im Recht. Wie kam es dazu, daß sich der Donbass und Lugansk abgespalten haben? Die “Regierung” hatte nach dem Maidan-Putsch per Dekret verboten, in den Schulen auf Russisch zu unterrichten. 10 Jahre Knast für Russisch sprechen. Die Separatisten des Donbass waren nicht gegen die Ukraine, aber die Regierung hat das Verhältnis zu Russland zerstört, daß die gar keine andere Wahl hatten. Irgendein Deutscher im Ausland könnte berichten, daß es Ungeimpfte gäbe, die ihre Oma gefährden.
“Ich bin zutiefst bewegt von dem Heldentum und der Ausdauer von Präsident Zelensky.” Das sagt alles. Und an die Autorin gerichtet, die fragt “was wir jetzt machen”: falls Sie es für sinnvoll halten, reisen Sie nach Kiew, lassen sich dort bewaffnen und kämpfen Sie - Sie ganz persönlich. Darf ich eine Voraussage treffen? Dazu wird es nicht kommen…
So ehrenhaft kämpft Ukraine: “WASHINGTON, March 4 (Reuters) - The United States has not seen evidence that Russia attacked the nuclear reactors themselves at a nuclear power plant in southeastern Ukraine on Thursday and that it appeared small arms were used in the fight, a top U.S. nuclear official said. U.S. Undersecretary of Energy for Nuclear Energy Jill Hruby told MSNBC in an interview on Friday that the Biden administration feels well-prepared for any scenarios involving radiation released from the targeted power plant in Zaporizhzhia. (Reporting by Susan Heavey; Editing by Doina Chiacu)”.
Diese Art Hetze auf ein Volk beginnt mit der Erzählung, dass ein Mensch aus diesem Volk ein Verbechen begeht. Nach diesem Anfang reichts. Ein Artikel mehr, in dem jemand risikolos mutig im Mainstream schleimt. PS Bin gegen Putins Angrifsskrieg gegen die Ukraine. Der Ton der Propaganda gegen Russland (- und, hier, gegen Serbien) ist widerwärtig.
Nachdem das eigentliche Gemetzel noch bevorsteht, frage ich mich: Was ist der Unterschied die Bedingungen Putins vor oder nach diesem Waffengang anzunehmen? Was hat Zelinsky durch sein Heldentum gewonnen und um welchen Preis? Gewonnen hat am Ende die EU u. China. Den versprochenen Beitritt d. Ukraine brauchen sie, nachdem diese platt u. Zelinsky tot oder geflohen ist nicht mehr zu fürchten, Hauptsache, die Bilder die man vermutlich dringend zur Dämonisierung Russlands braucht, dessen christliche Orthodoxie der neuen globalen Welt im Wege steht, sind geglückt. (Mit den richtigen Leichen am richtigen Ort) Den Berichten zum ukrainischen “Heldentum” entnahm ich dass sich selbst die zivile Jugendliche, die für den Wehrdienst auf Grund fehlender Wehrerfahrung abgelehnt werden brüsten, sich zu rüsten mit selbstgebastelten Bomben und Benzinflaschen. Jetzt weiß ich nur nicht, ob sie gedenken diese Benzinflaschen aus dem 10. Stock ihres Wohnsilos zu zu werfen oder als Kampfeinheit. Falls ersteres der Fall, wäre die nächste Frage, ob sie dann Rücksicht nehmen auf den Kindergarten im Erdgeschoss den das Gegenfeuer treffen könnte oder das Hospital nebenan. Erinnert mich irgendwie zwar nicht ganz, aber fast an die angewandten Methoden in Gaza und die damit einhergehende Propaganda die dann hernach die so erzielten Leichen dem Gegner vor die Füße legt. Kriegsrecht ja, aber nur für die Einen, die Andern nicht.
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