Geehrte Redaktion, ich möchte mich Rainer Bonhorst anschliessen, besonders, was “Anonymous” angeht. Die Gruppe hat spontan, wie es scheint, und kraftvoll reagiert, ohne abwägende Floskeln, das ist in so einem Moment auch überflüssig. Man kann da nur unterstützen und andere Gruppen auffordern, sich anzuschliessen. Dagegen fällt mir heute, 19.11., in den Medien ein Trend auf, der so unisono daherkommt, als hätten wir schon wieder ein Propaganda-Ministerium: hier in Deutschland jedenfalls wird die Polizei, die in Frankreich im Januar 2015 so hervorragende Arbeit geleistet hat, dass in zwei Tagen (!) die Täter gefasst waren, geradezu lächerlich gemacht. Das können wir nicht gebrauchen. Zur Solidarität und dem Zusammenhalt gehört eben auch, von Presseseite her diejenigen zu unterstützen, die an der Front stehen und für uns alle gegen ISIS stehen. Freundliche Grüsse Claudia Hoff
Schöner Artikel, allerdings ist Hardball seit dem späten 19. Jahrhundert ein Synonym für Baseball. Über diesen Sinn hinaus kann “playing hardball” allerdings auch etwas bedeuten, was im Umgang mit dem IS durchaus angemessen sein könnte.
Dass Deuschland im Falle des Kriegs einer internationalen Koalition gegen den IS als “Kommentator” auftreten würde, ist noch zurückhaltend formuliert. Vielmehr würden deutsche Medienorgane bei jedem getöteten Zivilisten lautstark und überheblich die Verbündeten zur “Zurückhaltung” und “Wahrung der Verhältnismäßigkeit” mahnen. Frau Käßmann würde einen Stuhlkreis mit Offizieren des IS vorschlagen und Herrn Todenhöfer dazu einladen (was ist eigentlich aus ihrem Date mit den “moderaten Taliban” geworden?), die “Süddeutsche” würde auf die zeitlos gültige Erkenntnis hinweisen, dass Israel im Hintergrund die Fäden zieht. Außerdem wären sich Frau Wagenknecht und der Aluhutträger-Flügel der AfD vermutlich schnell darin einig, dass dem Krieg gegen den IS ausschließlich die Gier der USA nach dem nahöstlichen Öl zugrunde liegt. Damit bekäme man geschickt die Kurve zu Buzzwords wie “Rothschild” und wäre damit wieder bei dem, was ganz Linke und ganz Rechte gleichermaßen als Kernthema des Nahostkonflikts betrachten.
Ich kenne zumindest eine, die ernsthaft glaubt, den IS ohne Waffen besiegen zu können. Sie hat Sitzblockaden vorgeschlagen. Nein, sie ist wahrscheinlich nicht verrückt. Sie heißt Käßmann. Und sie hatte eins der höchsten Kirchenämter inne.
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