Liebe Frau Bittl,
ich helfe beim Fußball immer zu Deutschland- schon aus dem einfachen Grund, weil wir Ösis meistens nicht mitspielen bei den ganz großen, internationalen Wettbewerben (wir sind zu schlecht, das ist die Wahrheit). Da klatsche ich dann gern für Heimat zwei. Sie sollten mal Ihre „gut unterrichteten“ Kreise wechseln!
Dass Sie den Hofreiter Toni nicht zurückhaben wollen, erstaunt mich nicht. Aber Sie müssen schon Verständnis dafür haben, dass ich nicht jeden in der Hauptstadt gescheiterten Bayern bei mir aufnehmen kann, die würden sich ja stapeln. Die Idee, die Welt zu retten, ist natürlich äußerst reizvoll, aber ich bin alt genug, um zu erkennen, wenn es sinnlos ist. Dies wäre bei Herrn H. der Fall. Auch Ihre Ersatzidee ist, wer hätte was anderes erwartet, hundsgemein. Was soll ich mit einem plappernden Rentner, der dauernd saudumme politische Ideen hat, diese in die Welt posaunt und dafür auch noch permanent wiedergewählt wird? Dass er nicht klammert, finde ich super, bestimmt kann das seine Ehefrau bestätigen. Und die Geliebte auch, die hat er ja, glaubt man der Berichterstattung, fröhlich sitzengelassen. Mir tut das Kind leid, aber was soll man machen.
So. Mir reicht’s! Ich steige aus. Ich will zur Kur. Gerne in Bayern. Vorschlag zur Güte: Der Toni und der Horst ziehen in Berlin zusammen, das spart Steuern und es gibt dann nur einmal blöde Nachfragen vom Finanzamt. Und Sie, Frau Bittl, gehen in die Kirche, wie versprochen, und zünden für sich und Ihre schamlosen Zeilen ein Kerzerl an. Ich backe einen Gugelhupf. Sozusagen zur Versöhnung. Also, ich mach’s kurz: Versöhnung? - dies ein Lied zur Güte!
P.S.: Frau Bittl schreibt gerade, der Gugelhupf hat sie überzeugt. Angebot angenommen.
Silvia Meixner ist Journalistin und Herausgeberin von http://www.good-stories.de