Der Kiel Trade Inidicator des Kiel Instituts für Weltwirtschaft ist ein Frühindikator für den Handel, errechnet im Wesentlichen aus den weltweiten Schiffsbewegungen. Auch in diesem Monat wird darin von interessanten Entwicklungen berichtet:
„In der Deutschen Bucht stauen sich mittlerweile 24 Containerschiffe und warten auf Abfertigung in Hamburg oder Bremerhaven. Einige der Schiffe liegen dort nun schon etwa drei Wochen. Das hat Folgen für den Handel Deutschlands bzw. der EU mit Asien. Das Frachtvolumen im Roten Meer, der Haupthandelsroute zwischen der EU und Asien, liegt gegenwärtig 21 Prozent niedriger, als unter normalen Umständen zu erwarten wäre. Die Lücke ist zum großen Teil auf ausbleibende Fracht von Europa nach Asien zurückzuführen. Auch der Stau vor den deutschen Nordseehäfen trägt hierzu bei, denn in der Folge können Containerschiffe nicht mehr pünktlich auslaufen. Dagegen scheinen die Folgen des Lockdowns im Hafen von Shanghai überstanden.“
Auch sei über den ukrainischen Schwarzmeerhafen Odessa kaum Handel möglich, trotz des ersten wieder ausgelaufenen Getreideschiffs: „Um die verbleibenden 20 Millionen-Tonnen rechtzeitig abzutransportieren, würden in den ukrainischen Häfen aber kurzfristig rund 570 weitere Schiffsladungen abgefertigt werden müssen, was nicht nur angesichts des Krieges illusorisch erscheint.“
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