Ich verbrachte vor zwei Jahren Silvester in Goa. Wie es sich für ein 5-Sterne Haus geziemt, gab es eine sog. Bibliothek, voll mit Büchern aus aller Welt. Da kommen einem Gedanken über die Gäste ;-), denn auch dieses Buch war vorhanden. Vorher nicht gelesen, weil es mich wie wohl ähnliche Bücher “Shades of grey” (?) nicht interessierte, hatte ich nun Zeit, alle ekligen Stellen zu überlesen, manches gut beobachtet und es rundherum ziemlich traurig zu finden. Auch den Film werde ich mir erst anschauen, wenn er im TV-Programm der LH erscheint ;-). Noch was. Die Zahl der Herren, die ich kannte, könnte repräsentativ ;-) sein. Alle, die ich befragte, verneinten jemals käuflich Liebe erworben geschweige Etablissements besucht zu haben, fand ich immer witzig. Da ist wohl die Wunschvorstellung von Herrn Bonhorst (s. Beitrag Mainz) schon Realität. Umsatz ohne Kunden. Langes Vorspiel, kurzer Hauptteil. Was erregt Sie? Dass Frau Roche mit einem sehr durchschnittlichen Buch viel Geld verdient? Die Stereotypen? Sie schreiben von einem „Prinzen“? Kein Stereotyp? So wie ein Mann nicht von einer dicken, keifenden, ordinären Frau in Kittelschürze träumt, wünschen wir uns auch kein solches Pendant. Die Wirklichkeit kommt schneller als man denkt. Lassen Sie uns unsere Geheimnisse und Träume. Oder doch der Film und das Buch? Ziemlich unlauter, zu sagen, man hätte nur zwei Seiten gelesen, beurteilt aber das gesamte Buch und den Film bloß angeschaut, weil man die Rezeption erkennen will, aber zur Rezeption nichts steht wie bspw gierige Gesichter, mehr Popcorn oder weniger etc. Schluß: Der Witz ist gut!
Früher erzählte man “ein wenig versaute” Witze separat im Männer-, oder (wie wir Männer inzwischen erfuhren) auch gelegntlich im Damen-Kreis, und man war in der Öffentlichkeit “prüde” wie es genannt wurde. Heute hat Prüderie im Öffentlichen wenig Chancen, wenn es auch dabei selten um Witze geht sondern meist um Aufklärerisches und “die Gesellschaft Befreiendes”. Aber die Kluft, der Abstand zwischen dem öffentlich gesagten und den heimlich praktizierten ist gleich geblieben. Alles ist “befreiter”. So kann es nicht nur passieren dass “bei Papis nächstem Puffbesuch: Die anwesenden Prostituierten als die geliebten Töchter von anderen Kerlen zu betrachten” sind (wie die Autorin schreibt), sondern manchen als die von ihrer Bafög Studienförderung nicht auskömmlich leben könnende EIGENEN Tochter.
Es ist manchmal tröstlich, vormals gehypte Kunstwerke in der Versenkung zu sehen. So ist es mit Erica Jong. Wer kennt die noch? Nachdem dieses Buch jahrelang im Bücherregal verstaubte, hatte ich es vor etwa 2 Jahren endlich gelesen. Was mich überraschte waren nicht die „Stellen“ (war ja zu erwarten), sondern die Deutschenfeindlichkeit. Man kann das lustig finden, aber ähnlich wie beim ewigen Heruntermachen von Männern bin ich da mittlerweile empfindlich.
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