Frankreich ruft wegen des Streits um ein geplatztes U-Boot-Geschäft seine Botschafter aus den USA und Australien zu Konsultationen zurück, meldet kleinezeitung.at. Dieser außergewöhnliche Schritt geschehe auf Wunsch von Präsident Emmanuel Macron, habe Außenminister Jean-Yves Le Drian am Freitagabend in Paris mitgeteilt. Wegen des neuen Sicherheitsbündnisses hatte Australien überraschend den seit Jahren verhandelten Kauf französischer U-Boote aufgekündigt.
Die Entscheidung, den 2016 besiegelten Kauf französischer U-Boote zugunsten einer Partnerschaft mit den USA und Großbritannien zu verwerfen, stelle ein inakzeptables Verhalten zwischen Verbündeten und Partnern dar, habe es am Freitagabend in Paris geheißen. Die Konsequenzen würden den Kern der Allianzen und Partnerschaften Frankreichs sowie die Bedeutung des Indopazifiks für Europa berühren.
Die USA und Australien hätten betroffen auf die Entscheidung reagiert. "Frankreich ist ein wichtiger Partner und unser ältester Verbündeter und wir legen größten Wert auf unsere Beziehungen", habe der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, in einer Erklärung gesagt. Washington hoffe, die Diskussion über das Thema in den kommenden Tagen fortsetzen zu können. Es sei das erste Mal in der Geschichte der amerikanisch-französischen Beziehungen, dass Paris seinen Botschafter aus Washington zurückrufe. Ein für Freitag geplanter Empfang in der Residenz des französischen Botschafters in Washington sei aus Protest bereits abgesagt worden.