@Matthias Huth In “Oh boy”, einem deutschen Film mit englischem Titel, erzählt am Ende ein 70jähriger Schauspieler von seiner Jugend in den 1930er Jahren. Abgesehen von den Mathe-Defiziten, geht es in dem langweiligen schwarz-weiß Film also doch wieder um Hitler und so. Das ist so öde.
Es stellt für mich immer wieder ein Problem dar, wie Fakten ignoriert werden, und von einem offensichtlich kinofernen Standpunkt geurteilt wird. Sicher gibt es FIlme, die den politischen Standpunkt dieser Regierung übernehmen, aber das gute Gros der Produktionen weist m. E. diesen Makel nicht auf. Wenn ich schon die Titulierung “Machwerke” höre. Was für eine Qualität wollen sie denn haben? In “Oh boy” gibt es fast am Schluss einen Dialog mit Michael Gwisdeck, der durchaus in der Liga der preisgekrönten Serie “True detective” spielt. “Phoenix greift auf sehr ungewöhnliche Weise Schweigen und Duckmäusertum auf, und verharrt dabei eben nicht ohne Gegenwartsbezug. “Vier Könige” zeigt mit einfachsten Mitteln und großartigen Schauspielern Missstände im Gesundheitswesen und gesellschaftlichen Miteinander auf, und “Vier Minuten”, um noch ein Beispiel zu nennen, geht mit deutscher Vergangenheit ebenso souverän um, wie die wunderbare Satire “Finsterworld”. Nein, ich bin kein Filmschaffender, nur Konsument, aber ich musste nicht einmal nachschlagen, um diese Beispiele hevorzuholen. Menschen, die einfach nur zu träge sind, sich kundig zu machen, oder ins Kino zu gehen, sollten tunlichst nicht alles Mißlungene als Maßstab nehmen. Damit unterscheiden Sie sich nämlich nicht von den oberflächlichen AfD- oder Pegida-Kritikern. Dies ins Stammbuch der “Mitmailer” zu dem Artikel Ich lese die “Achse” gerne, weil sie eben nicht pauschalisiert, sondern hinterfragt. Aber das gelingt eben nicht in jedem Fall, leider ...
Autor Esser ist es gelungen, über etwas klar, aber zurückhaltend zu schreiben, über das ich selbst mich nur mit viel mehr Bitterkeit und Aggressivität äußern könnte. Vielen Dank!
Ja, das ist mir in den letzten Wochen ziemlich unangenehm aufgefallen, dass in fast allen aktuell gedrehten Filmen (Tatort, Spielfilme etc) die Standardbotschaft unserer Regierung und Medien verpackt ist: “Hütet euch vor den bösen Rechten und nehmt die Schutzsuchenden mit offenen Armen auf.” Es wird selbst um Verständnis für die Terroristen geworben. Der schlimmste Terrorist ist offensichtlich ein besserer Mensch als der andersdenkende Deutsche. Einige Male hab ich den Fernseher abgeschaltet, weil ich diese augenfällige Penetranz nicht mehr ertragen konnte. Es macht einfach keine Freude mehr eine Zeitung zu lesen oder fernzusehen.
“Phoenix”, “Oh boy”, “Vier Könige”: Das sind nur drei Filme, die Herr Esser ignoriert. Wer so wenig in der deutschen Kinolandschaft unterwegs ist, sollte sich kein Urteil anmaßen ...
Nicht nur Haltung, man muss auch noch durch alle Talkshows tingeln, um den Film dann zu promoten, mit entsprechend triefender Haltung natürlich.
Gut, dass das Thema mal wer aufgreift. Mich wundert schon lange, was da für ein morbides Spiel abläuft. Das sich diese (deutschen) Filme (Machwerke trifft es wohl eher) stets durch ein infantiles “Wollen - aber nicht Können” auszeichnen und daher pure Zeitverschwendung sind, ist das Eine. Das sie sich an den Kinokassen bzw. wirtschaftlich in aller Regel überhaupt nicht refinanzieren (und dennoch munter weiter “gefördert” werden) das Andere. Wären die Umstände normal, würde man vernünftige (spannende, humorvolle, substantielle) Film-Projekte fördern, und keine Art billige und manipulativ-durchschaubare Subkultur. Und wie würde Mr. Spock sagen: “Aber die Umstände sind nicht normal”.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.