Rainer Bonhorst / 31.01.2021 / 06:00 / Foto: Pixabay / 139 / Seite ausdrucken

Einfamilienhaus-Neubauverbot – ein grüner Traum

Also gut, in Hamburg spricht man nicht Schwäbisch, weshalb es im hohen Norden auch keine Häusle, sondern nur Häuser gibt. Doch der Traum vom eigenen Häusle, egal wie es heißt, wird in ganz Deutschland geträumt. Was aber geht es mich im tiefen Süden des Landes an, dass im Norden Hamburgs seit einiger Zeit keine neuen Einfamilienhäuser mehr gebaut werden? Dass sie, um ein weltweit bekanntes deutsches Wort zu benutzen, verboten sind? Das Problem ist die Begründung. Das Häusle-Verbot im Norden ist aus sozialen und umweltrettenden Gründen verhängt worden. Und wer auf diese Begründungen baut, der hat beste Chancen, seine Verbots-Idee in den Rest der Republik exportieren zu können.

Es ist ein rotgrüner Verbotstraum, der in der Hansestadt wahr geworden ist. Er hatte sich im Grunde schon erfüllt, als er in den Hamburger Koalitionsvertrag hineingeschrieben wurde. Denn bekanntlich findet sich immer jemand, der auch die absonderlichsten Vorschriften ernst nimmt und ins wirkliche Leben einführt. So geschah es mit dem Einfamilienhausneubauverbot in Eppendorf, Fuhlsbüttel und Langenhorn.

Und das, obwohl die große Mehrheit der Deutschen, und eben nicht nur in Schwaben, weiter bockig vom eigenen Häusle träumt. Aber der rotgrüne Traum unterscheidet sich – um einen Kontrapunkt zu setzen – vom amerikanischen Traum dadurch, dass er von oben herab geträumt wird. Der amerikanische Traum lässt jedem die Freiheit, seinem eigenen Traum nachzujagen, auch wenn er dann meistens nicht in Erfüllung geht. Der rotgrüne Traum lässt die Träume der Menschen links liegen und versorgt sie mit einer Alternative, von der die Besserwissenden wissen, dass sie gut für die Wenigergutwissenden ist.

„Do I want a Yacht? Oh, how I do not!“

Hollywood hat die amerikanische Sehnsucht nach materiellem Glück im Film „High Society“ (Die oberen Zehntausend) gelungen dargestellt. Celeste Holm singt als schlichter Gast in einem Milliardärs-Palast ironisch: „Do I want a Yacht? Oh, how I do not!“ Die Wahrheit ist: Der Mensch träumt eben doch von einer Yacht. Wäre der Film nicht 1956 in Amerika, sondern heute bei uns von einem rotgrünen Regisseur gedreht worden, müsste die Schauspielerin ganz ohne Ironie ein ökologisch einwandfreies Paddelboot besingen und der Yacht voll echter Abscheu den Rücken kehren.

Stellen wir uns also mal ganz schlau und fragen uns: Was wäre wohl, wenn in ganz Deutschland demnächst aus sozialen und ökologischen Gründen keine Einfamilienhäuser mehr gebaut werden dürften? Der verbleibende Alt-Häusle-Bewohner, ein notorischer Spekulant, würde sich händereibend auf den großen Run freuen, den die künstliche Verknappung seines Besitzes auslöst. In der berechtigten Hoffnung, noch mehr Geld für das immer rarer werdende Traum-Produkt Einfamilienhaus zu bekommen. Die soziale Absicht, durch so ein Verbot mehr Wohngerechtigkeit zu schaffen, bekäme ein peinliches G'schmäckle. Der Besitzer würde noch reicher und der Habenichts würde noch neidischer. Tja. Im Leben, im Leben geht mancher Schuss daneben, sang einst Katja Ebstein, eine schlichte Erkenntnis, die manchen Politiker noch nicht erreicht hat.

Kommt das Alleinwohn-Verbot im Einfamilienhaus?

Eine schlechte Idee erzeugt bekanntlich die nächste, und mancher Fehlschuss führt zum nächsten Schuss in den Stuss. Etwa so: Man müsste folgerichtig das Problem der sozialen Ungerechtigkeit, das die spekulierenden Einfamilienhausbesitzer aufwerfen, durch ein weiteres Verbot lösen. Zum Beispiel durch die Verabschiedung eines Alleinwohn-Verbots in Einfamilienhäusern. Positiver formuliert: durch ein Gebot, dass jeder Einfamilienhausbesitzer mindestens eine weitere Partei in sein Häusle aufnehmen muss. So würde aus einem Einfamilienhaus auf dem Behördenweg und ohne kostspielige Bauarbeiten ein Zwei- oder gar ein Dreifamilienhaus. Bingo!

Ein solches Miteinander-Gebot beziehungsweise Alleinwohnverbot würde nicht nur einer höheren Gerechtigkeit dienen, es würde zugleich der Vereinsamung nuklearer Familien entgegenwirken, also einem sozialen Problem, das das rotgrüne Milieu schon lange umtreibt. Man könnte auf engstem Raum ganz neue Erfahrungen machen, neue Freundschaften schließen, ja durch Austausch einzelner Personen, gleich welchen Geschlechts, zu neuen, zeitgemäßen Lebensformen finden. Mit anderen Worten: Aus dem Einfamilienhausverbot ließen sich im Sinne eines social engineering gesellschaftliche Veränderungen herbeizaubern, die die kühnsten rotgrünen Träume überträfen.

Wie dankbar wären die so Beglückten dafür, dass man sie aus ihren minderen Träumen weckt und einer höheren Traumkultur zuführt? Schwer zu sagen. Ich selber habe keine Eile damit. Ich trete jetzt erst einmal aus meinem Einfamilienhäusle hinaus auf meine Einfamilienhausterrasse und von dort in mein Einfamilienhausgärtle und winke aus schöner Distanz dem Nachbarn zu. Er winkt von seiner Einfamilienhausterrasse aus freundlich zurück. Ein Idyll, dessen Zeit bald abgelaufen sein könnte wie die des Dieselmotors und des freien Wortes.

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g.schilling / 31.01.2021

D hat in Europa die geringste Eigentumsquote für Häuser und Wohnungen. Also weiter in den Kommunismus. Alles gehört dem Volk. Das Volk besitzt nichts, außer sich selbst. Das nannte man im Mittelalter Leibeigene.

g.schilling / 31.01.2021

An dem Kommentar von Klaus Klinner wird deutlich, dass Murxel und ihre Gehilfen uns glasklar in die DDR 2.0 regiert hat.

A. Ostrovsky / 31.01.2021

Wenn ich mir die Grünen ansehe, viele aus der oberen Hälfte des Kleinbürgertum, manche aus der unteren Hälfte de Großbürgertums, alle rechthaberisch und ohne ernsthafte Bildung, obwohl sie doch alle Chancen gehabt hätten, geführt von Nachfahren eines Zigarettenkonzerns, ehemals nationalsozialistischer Musterbetrieb oder von Anhänger*innen von Klaus Schwabs Reset, Wirtschaftsfeinde, Rechts-Un-Verständige, die alles, was zu ihrer bevorzugten wirtschaftlichen Position geführt hat, zu verachten vorgeben, dann sehe ich einen Haufen Verlierer, trotz bester Startposition, die sich für ihr eigenes Scheitern an der Welt rächen wollen. Aber ACHTUNG! Sie haben alle ein Verhältnis zur Wahrheit, was man von Bettnässern vermuten würde. Wenn die. CO2-Masche gescheitert ist und aus der Corona-Masche die Luft raus ist ubd Mutti Merkl, die grünste Kanzlerin der SED aller Zeiten, nur noch Geschichte ist, werden sie sich unter uns mischen, unsere Meinungen unterwandern, verdrehen und sich an uns vorbei ins richtige Licht schieben wollen. Denn mit diesm Konzept haben diese Leute ja bereits die Grüne Idee gekapert und zu ihrem Puppenstuben-Weltbild aus der Klapse umgedreht. Diese Leute sind nicht grün. Sie können niemals etwas konstruktives tun, denn ihr Erfolgstrip ist die Zerstörung. Was die öffentliche Meinung heute für die grüne Idee hält, ist das irre Geschwafel dieser Leute, deren Aufzrag es vor Jahrzehnten war, die grüne Idee zu zerstören. Es sind ZERSETZER!

S.Müller-Marek / 31.01.2021

Was bitte soll denn dieser Schwachsinn schon wieder? Sitzen so manche “Politiker” den ganzen Tag nur rum, um sich einen hirnlosen Mist wie “Wohngerechtigkeit” schaffen, auszudenken? Wahrscheinlich müssen sie damit irgendwie ihre Daseinsberechtigung beweisen. Ich schlage vor, dass alle, die sich diesen Plan ausgedacht haben (mein Gott, wie muss es in deren Hirnen aussehen),eine weitere Person bzw. Personen aufnehmen. Schauen wir doch mal, wie toll sie das nach einiger Zeit finden. Und nebenbei bemerkt, ICH suche mir mein soziales Umfeld SELBST aus und lasse mir von rotgrün (würg) garantiert nicht die Lebensform aufdrücken, die in deren kranken Hirnen rumwabert.

George Samsonis / 31.01.2021

Wir werden noch ein paar Einfamilienhäuser kaufen. Der Wert wird ins Unendliche steigen. P.S. Die GRÜNEN sind beides, Pest und Cholera.

Hartwig Hübner / 31.01.2021

Dann zücke ich mal die statistische Karte. Die Hälfte aller Wohnungen (egal was) in Frankfurt am Main soll mit nur einem Menschen belegt sein. Diese Zahlen sind schon einige Jahre alt, dürften aber trotzdem noch hinkommen. ++ Wer lebt denn meistens allein, vor allem gewollt? Die korrupte, menschenverachtende grüne Mittel- und Oberschicht. Also diejenigen, die das Wohnen ständig teurer machen und das ohne jegliche echte Not. Nur Deppen schaffen das.

Winfried Arwers / 31.01.2021

Mir stellt sich spontan die Frage, was die eigentlichen Gründe für dieses Verbotsvorhaben sind. Die Statistik über die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland sagt aus, dass wegen der zu geringen Geburtenrate die Bevölkerungszahl ständig schrumpft. Ich könnte mutmassen, dass die Fläche des Baugrunds für neue Gäste vorgesehen ist. Das jedenfalls entspräche der Ideologie von RotGrün.

Burkahrt Berthold / 31.01.2021

Wenn es eine Union gäbe wie noch vor ein paar Jahren, dann könnte man auf eine Mitte-Rechts-Regierung bauen, und all diese Großen Transformatoren blieben arbeitslos. Daran fehlt nichts - außer ein paar couragierte Unionspolitiker.

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