Michael Miersch / 18.08.2012 / 20:54 / 0 / Seite ausdrucken

Ein Schwabinger Monolog (8. Teil)

Ich habe mal zusammengeschrieben, welche Weltanschauung seit Jahren auf Partys, in Kneipen und bei Zusammenkünften aller Art an meine Ohren schwappt. Die anderen Folgen des Schwabinger Monologs finden Sie, indem Sie in der Steuerungsleiste links auf meinen Namen klicken.

„…Spiritualität ist eine weibliche Stärke. Die mittelalterlich-christliche Spiritualität steckte voller Frauenpower. Ich sage nur Hildegard von Bingen! Aber damit kann ein Altmännerverein wie die katholische Kirche natürlich nichts anfangen. Ohne Transzendenz strampelt sich der Mensch in der Welt des Rationalen ab, wie der Hamster im Rädchen. Ich meditiere jeden Tag, damit ich mit dem Kosmos im Einklang bin. Dafür brauche ich keinen Pfarrer.

So habe ich meine weibliche Seite entdeckt. Frauen sind von Natur aus viel sanfter.  Sie sind einfühlsamer, solidarischer. Würden Frauen die Welt regieren, gäbe es keine Kriege. Krieg hat doch immer auch was mit Macho-Gehabe zu tun. Gibt es ein krasseres Phallus-Symbol als eine Rakete? Frauen sind näher an der Natur. Männer müssen jeden Flecken dieser Erde unterwerfen und ihr Gipfelkreuz auf jeden einsamen Berg rammen. Nicht einmal vor dem Mond haben sie haltgemacht.

Frauen hätten den Mond Mond sein lassen und sich lieber um die Not auf der Erde gekümmert. Frauen lösen die Konflikte in gegenseitiger Achtung. Okay, es gibt auch solche wie Margaret Thatcher, die wegen ein paar Pinguin-Inseln die Royal Navy nach Südamerika sandte. Aber das sind Ausnahmen. Abnorme Frauen, die es der Männergesellschaft recht machen wollen. Im Grunde wollen Frauen pflegen, restaurieren und erhalten. Die deutschen Männer waren im Krieg, die starken Frauen haben die Trümmer beseitigt.

Heute zwingt Männergesellschaft Frauen, sich wie Sexpüppchen zurechtzumachen. Erfolg hat, wer viel Haut zeigt und sich wie eine Pornodarstellerin kleidet. Das ist das Bild der „modernen Frau“. Möglichst kurze Röcke, möglichst bauchfrei und den roten Lippenstift nicht vergessen. Jungen Frauen wird permanent eingehämmert, dies sei ein Ausdruck von Selbstbewusstsein. Wundert es da jemanden, wenn schon Teenager sich wie Sexpuppen zurechtmachen, weil sie glauben, das gehört dazu? Ein perverser Erfolg dieser Allianz aus Medien und Werbung. Doch es geht auch anders, wenn wir im Westen unsere Arroganz für einen Augenblick überwinden, könnten wir das auch sehen. In der muslimischen Welt gibt es diese Ausbeutung des weiblichen Körpers nicht. Der Westen spricht von Freiheit und meint moralische Korruption.

Ich stelle mir unseren Planeten weiblich vor. Was haben wir Mutter Natur nicht alles angetan. Uns es wird immer schlimmer. Der schlimmste Virus auf diesem Planeten ist der Mensch. Kennen Sie den Witz? Treffen sich zwei Planeten. Sagt der eine: Du siehst aber schlecht aus. Sagt der andere: Ja, ich habe „Homo sapiens“. Darauf der erste: Das geht vorüber. Ist mein Lieblingswitz. Da steckt eine tiefe Wahrheit drin. Die menschliche Dummheit und die Gier zerstören alles.

Nur wenn der Mensch aufhört immer mehr zu wollen, besteht eine Chance für Erhalt der Erde. Wir sollten alles versuchen, um die Welt vor uns selbst zu schützen und wieder Respekt vor der Natur zu haben. Wir sind eben nicht die Krone der Schöpfung, sondern nur Teil eines großen Ökosystems. Das sagt übrigens auch der Dalai Lama. 

PETA übertreibt ja manchmal, aber im Grunde haben die recht. Es findet tagtäglich ein Holocaust statt. Irgendwer hat doch mal gesagt, solange es Schlachthäuser gibt, wird es Schlachtfelder geben. Und dass Tiere heutzutage noch für Pelzmäntel sterben müssen ist ja wohl Steinzeit. Im Grunde haben wir es verdient auszusterben und nicht der freundliche Pandabär, der sich von Bambus ernährt. Wie lange wird uns Mutter Natur noch ertragen? Die Natur rächt sich. Und ihre Rache wird fürchterlich sein. Die Zeichen sind unübersehbar…“

Wird fortgesetzt

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