In Berlin genießen zehntausende Berliner einen Weihnachtsspaziergang durch das Brandenburger Tor.
In Rumänien flauen die Kämpfe nach Bekanntwerden der Hinrichtung des Ehepaares Ceausescu ab. Auch wenn es nicht die in westlichen Medien kolportierten 60 000 Toten gab, ist die Bilanz der blutigen Auseinandersetzungen erschreckend: vom 17. Bis zum 26. 12 sind 1104 Tote zu beklagen. Im Vergleich dazu sind während des Ungarischen Aufstandes 1956, wo von allen Seiten scharf geschossen wurde, zwischen dem 23.10 und dem 31. 12 2652 Menschen ums Leben gekommen. Die Rumänen erfahren immer mehr Einzelheiten aus dem Leben ihres Diktators. Es soll ein Vergewaltigungszimmer für den Sohn Nicu gegeben haben, der die größte Pornosammlung der Welt besaß. Jeden Tag soll es ein 6-Gänge- Menü gegeben haben, auch zu Zeiten, da das Volk hungerte und fror. Angeblich soll Ceausescu nur in Mineralwasser (West)gebadet haben. Auch wenn diese Nachrichten auf Übertreibungen beruht haben sollten, spiegeln sie gut wieder, was die Rumänen ihrem „Titan der Titanen“ zutrauten. Ähnlich wie Göring soll Ceausescu Museen ausgeraubt und Kunstschätze für seinen privaten Gebrauch requiriert haben. Im Westen, wo Ceausescu lange ein positives Image als kommunistischer Rebell gegen Moskau genoss, war man entsetzt, als man die Fakten, die sich hinter der Fassade verbargen, zur Kenntnis nehmen musste.