In Targoviste/ Rumänien wird das Diktatoren-Ehepaar Ceausescu nach einem nur vierzig Minuten dauernden Prozess hingerichtet. Rechtsmittel gab es keine. Damit gleicht dieser Prozess eher denen der kommunistischer Willkürjustiz als einem rechtsstaatlichen Verfahren. György Dalos kommentiert das Verfahren in seinem buch: „Der Vorhang geht auf“ so: „Das eiligst verfertigte Ton-, und Bildmaterial sollte der Öffentlichkeit einen Akt revolutionärer Gerechtigkeit demonstrieren, ähnlich der Französischen Revolution, deren 200. Jahrestag im Juli 1989 weltweit gefeiert worden war. Nur war Ion Iliescu kein Danton, Nicolae Ceausescu kein Ludwig XIV und Elena Ceausescu keine Marie-Antoinette. zu den möglichen Motiven für das Spektakel gehörte die Erwägung, die seit Tagen durch mysteriöse Straßenkämpfe in Aufregung gehaltenen Bürger würden durch ein Fait accompli, einen dicken Schlussstrich, endlich zur Ruhe kommen. Sicherlich spielte aber auch Rachsucht der vom Diktator zu verschiedenen Zeiten beleidigten Kader in das Verfahren mit hinein.“
Für die Demokratisierung Rumäniens war das verfahren kein guter Anfang.