Nachdem das Polnische Parlament den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten in die Tschechoslowakei 1968 verurteilt hat, beeilt sich das Politbüro der SED das Gegenteil zu tun. Im „Neuen Deutschland“ wird eine Stellungnahme abgedruckt, daß die Niederschlagung des „Prager Frühlings“ rechtens gewesen sei.
In Budapest gibt es einen dramatischen Appell der Botschaftsflüchtlinge: „ Herr Kohl, holen sie uns hier raus!“
In einem Dorf bei Sopron beginnt das „Paneuropäische Picknick“, in dessen Verlauf hunderte Ausreisewillige aus der DDR über die Grenze nach Österreich fliehen werden.
Das Picknick war geplant als Friedensdemonstration am Noch-Eisernen Vorhang. Als Höhepunkt des Festes sollte die Grenze für drei Stunden an der alten Pressburger Landstraße zwischen Sankt Margarethen und Sopronköhida geöffnet werden. Schirmherren des Ereignisses waren der CSU-Europaabgeordnete Otto von Habsburg und der ungarische Reformpolitiker Imre Poszgay.
Unter den Ausreisewilligen sprach sich die Nachricht von dem Festival wie ein Lauffeuer herum. Alles machte sich auf nach Sopron.