13: Zum Jahrestag des Mauerbaus demonstrieren Ausreisewillige vor dem Brandenburger Tor. Die beobachtenden Stasileute müssen sich „Die Mauer muss weg!“- Rufe anhören. Immer mehr Menschen packen ihre Koffer und fahren Nach Ungarn, in der Hoffnung, dort die Grenze überqueren zu können. In Budapest ist die Lage durch die DDR- Flüchlinge, die unter freiem Himmel in den Parks und Grünanlagen kampieren, so angespannt, dass die Bonner Regierung einen Abgesandten nach Budapest in die Botschaft der BRD schickt, um über eine Lösung der Flüchtlingskrise zu beraten. Davon hört Freifrau Csilla von Boeselager, die in der Residenz des Deutschen Botschafters Urlaub macht. Kurz entschlossen verkündet die Malteser-Frau, dass sie sich um die Flüchtlinge kümmern wolle. Am 13. August eröffnet sie dann mit Hilfe eines befreundeten Pastors auf dem Gelände der katholischen Gemeinde „Zur Heiligen Familie“ mit dem Malteser-Hilfsdienst das erste Lager für Ausreisewillige aus der DDR.
14: Erich Honecker ist gezwungen, zu den dramatischen Vorgängen Stellung zu beziehen. Er tut es auf eine Weise, die deutlich macht, wie stark die Realitätsverweigerung bei diesem Politik-Greis schon gediehen ist. Er sagt: „Den Sozialismus in seinem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf“. Das schallende Gelächter seiner noch- Untertanen hätte man auf den ganzen Globus hören müssen.