Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz beider sozialdemokratischen Parteien Deutschlands erklärt der SPD-Vorsitzende Hans-Jochen Vogel den Dialog mit der SED für beendet. Fortan ist nur noch die SDP Partnerin der SPD. Es ist der Beginn des kurzen, aber heftigen Aufstiegs des SDP- Geschäftsführers und späteren Vorsitzenden Ibrahim Böhme, der eigentlich Manfred heißt und inoffizieller Mitarbeiter der Staatsicherheit ist, was noch niemand was weiß.
Gleichzeitig beschließt der Bezirksvorstand des Schriftstellerverbandes im Bezirk Gera, den im Jahre 1977 gegen den Schriftsteller Reiner Kunze verfügten Ausschluss rückgängig zu machen. Bald darauf wird Reiner Kunze in seinen Stasiakten entdecken, dass der langjährige Freund seiner Familie Ibrahim Böhme unter dem Decknahmen Maximilian jahrelang über ihn Berichte an die Staatssicherheit geliefert hat.
Ebenfalls in Gera versucht der schon entmachtete Chef der Stasibezirkszentrale neue Verbündete für die Fortführung der Aktenvernichtung zu gewinnen. Er lädt Vertreter von Parteien und Kirchen in das Stasiarchiv ein, lässt sie alles besichtigen und versucht anschließend, sie von der Notwendigkeit der Aktenvernichtung zu überzeugen. Das von der Staatsicherheit zusammengetragene Material enthalte so viel soziale Sprengkraft, dass man Gewaltausbrüche befürchten müsse, wenn das Wissen öffentlich würde.
Das Westfernsehen sendet die ersten Reportagen über die Gefängnisse der DDR, Bautzen II und Berlin –Hohenschönhausen. Walter Kempowski, der vor dem Fernseher sitzt, vermerkt kritisch, dass von dem Gefangenenaufstand in Bautzen I vor wenigen Tagen nicht die Rede ist.
Der Schriftsteller Stefan Heym, der Mitinitiator des Aufrufs „Für unser Land“, hält vor der IG Metall eine Rede mit dem Tenor: „Seitdem die Grenzen offen sind, gibt es Waffen bei uns“ Er vergleicht die Situation mit der von 1933. Kein Wunder, dass Heym sich später direkt der SED-PDS als Zugpferd zur Verfügung stellt.
Horst-Eberhard Richter reagiert auf Berichte über die katastrophalen Zustände in rumänischen Gefängnissen mit der Frage, ob den das „bei uns“, gemeint ist die BRD, anders sei? Er verrät damit seine Unfähigkeit, Leiden von Menschen, sofern sie sich im kommunistischen Machtbereich befinden, überhaupt wahrzunehmen.