Gastautor / 15.02.2014 / 22:54 / 16 / Seite ausdrucken

Die Welt verliert die Geduld mit Israel. Das ZDF auch.

Ulrich Sahm

Das ZDF hat einen neuen Redakteur, der dem Moderator des Heute Journals, Christian Sievers, die Anmoderationen und der Reporterin Nicole Diekman vom ZDF-Studio in Tel Aviv die Texte schreibt: Josef Goebbels.

“Denn die Welt verliert allmählich die Geduld mit Israel, vor allem wegen seiner Siedlungspolitik”, heißt es in einem Bericht vom 7. 2. 2014.

Einer Zuschauerin kam der Spruch bekannt vor. Tatsächlich stammt er von Josef Goebbels persönlich: „Einmal wird unsere Geduld zu Ende sein und dann wird den Juden das freche Lügenmaul gestopft werden.” (Goebbels Rede im Februar 1933 im Berliner Sportpalast).

An anderer Stelle heißt es: „Als sie (die Juden) gegen das deutsche Volk den Plan einer totalen Vernichtung faßten, unterschrieben sie damit ihr eigenes Todesurteil.” (Goebbels in “Der Steile Aufstieg”, 9. Mai 1943). In einer WDR Dokumentation heißt es: „Gleich nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten hat Joseph Goebbels bereits gedroht: ‘Einmal wird unsere Geduld zu Ende sein, und dann wird dem Juden das freche Lügenmaul gestopft werden.’ Der Propagandaminister wartet nur auf eine für ihn günstige Gelegenheit - und bekommt sie am 7. November 1938. Der 17-jährige Herschel Grynszpan schießt in Paris den deutschen Diplomaten Ernst vom Rath nieder. Er will so dagegen protestieren, dass Adolf Hitler rund 17.000 Juden nach Polen abschieben ließ.“

In Joseph Goebbels Tagebucheinträgen vom 10. und 11. November 1938 steht: „Der Führer hat angeordnet, daß 25-30 000 Juden sofort zu verhaften sind. Das wird ziehen. Sie sollen sehen, daß nun das Maß unserer Geduld erschöpft ist…Das ganze Volk ist in Aufruhr. Dieser Tote (Ernst vom Rath) kommt dem Judentum teuer zu stehen. Die lieben Juden werden es sich in Zukunft überlegen, deutsche Diplomaten so einfach niederzuknallen. Und das war der Sinn der Übung.“

In einer weiteren Quelle steht: „Man sieht, wie Goebbels 1933 im Sportpalast steht, die Arme in die Seite gestemmt, und mit dem Finger droht und lächelnd sagt: ‘Einmal wird unsere Geduld zu Ende sein und dann wird den Juden das freche Lügenmaul gestopft werden.’ Der Horror, den dieses Lächeln ankündigt, ist heute durch Bücher und Filme hinreichend bekannt.“

Was passierte, nachdem die Nazis die Geduld mit den Juden verloren haben, ist ebenfalls hinreichend bekannt. Jetzt stellt sich die Frage, was sich das ZDF denkt, wenn es mit gleicher Formulierung behauptet, dass die Welt die „Geduld mit Israel“ verliere.

Siehe auch:
http://www.verpasst.de/sendung/140021/Zdf_Heute_Journal.html
http://www1.wdr.de/themen/archiv/stichtag/stichtag7898.html
http://www.1000dokumente.de/?c=dokument_de&dokument=0118_gob&object=translation&l=de
http://www.lichtblick99.de/ticker1041_05.html

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Leserpost

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Joachim Willert / 16.02.2014

Leiden wir nicht alle ein wenig an der =  selektiven Wahrnehmung?. Muß jetzt unbedingt die Dicke Bertha herhalten um eine vermeintliche Apokalypse zu verhindern? Munter bleiben

Michael May / 16.02.2014

Wahrscheinlich müssen die Typen vom Staatsfermsehen erstmal recherieren, wer Goebbels war.

Karl Krähling / 16.02.2014

Noch ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass jeder Redakteur zunächst einmal sämtliche Goebbels Reden studieren muss, damit er an all den Formulierungen vorbeikommt, die der einmal gesagt oder geschrieben hat. Auch eine interessante Obsession, die Sprache heutiger mit der Hitlers und Goebbels zu vergleichen um den Beweis zu führen, dass das Nazi-Gen noch immer aktiv ist im Gedenken an den Satz der Haggadah: „In jeder Generation erheben sie sich, um uns zu vernichten.“

Marcel Mauer / 16.02.2014

Gähn. Diese Masche wird langweilig und hilft Israel bei seinen Problemen mit den Palästinenesern nicht weiter. Die Siedlungspolitik bleibt falsch, auch wenn Sahm versucht die Kritik daran zu skandalisieren.

Werner Pfetzing / 16.02.2014

Hallo ! Wer ist eigentlich die Welt ?  Ich hoffe, der ZDF-Redakteur reduziert seine geografisch/ideologische Sicht   nicht auf die islamischen Staaten.  Dann hätte er ein Problem mit seinem Tunnelblick.  Mit freundlichen Grüßen ! Werner Pfetzing

Daniel Briner / 16.02.2014

Déjà-vu-Erlebnisse; nicht immer, aber immer öfter ... EU vs. Schweiz; Personenfreizügigkeit USA/EU vs. Schweiz; Bankgeheimnis €uropakarte etc. “Nach Umfragen hatten 50 bis 90 Prozent aller Menschen mindestens einmal ein Déjà-vu-Erlebnis, vergessen aber meist nach einer gewissen Zeit, wo und wann es zuletzt auftrat.” (Wikipedia)

Klaus Commer / 16.02.2014

Ist da nicht doch ein feiner Unterschied? Damals die rassistische Bedrohung und Verhöhnung der Juden, die insgesamt im Völkermord vernichtet werden sollten. Heute die weltweit hörbare Kritik an der starren Praxis der israelischen Regierungen, eine Zwei-Staaten-Lösung durch die jüdische Besiedlung von eroberten, besetzten und annektierten Gebieten jenseits der Grenzen von 1967 zu erschweren.

Waldemar Undig / 15.02.2014

Das ZDF denkt sich gar nichts dabei. Denn zum Denken braucht es Köpfe.

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