News-Redaktion / 06.12.2021 / 09:00 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Die Morgenlage am Montag

Ein Blick in die Nachrichten der letzten Stunden.

Umsätze von Waffenproduzenten steigen

Rückgang gegen den Trend nur in Russland.

Die weltweit führenden Rüstungsfirmen haben trotz der Corona-Krise im vergangenen Jahr ihre Umsätze gesteigert, meldet kleinezeitung.at. Die 100 größten Hersteller würden insgesamt 531 Milliarden US-Dollar (470 Milliarden Euro) umsetzen - ein Plus von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri am Montag mitgeteilt habe. Mit Abstand führend seien US-Unternehmen, dahinter würden Rüstungsfirmen aus China folgen. Immer wichtiger werde der Raumfahrtsektor.

Die Umsätze der vier deutschen Hersteller in der Liste hätten sich laut Sipri auf 8,9 Milliarden Dollar erhöht. Ihr Anteil am Gesamtumsatz der 100 größten Rüstungsunternehmen habe bei 1,7 Prozent gelegen. Trotz schrumpfender Weltwirtschaft und Lieferkettenengpässen wären die Branchenriesen "weitgehend durch die anhaltende staatliche Nachfrage nach militärischen Gütern und Dienstleistungen geschützt", habe Alexandra Marksteiner, Sipri-Expertin für Rüstungsproduktion, gesagt. "Einige Regierungen haben sogar ihre Zahlungen an die Rüstungsindustrie erhöht, um die Auswirkungen der Covid-19-Krise abzumildern."

US-Unternehmen würden die Sipri-Rangliste auch 2020 dominieren. Die Umsätze durch Waffenverkäufe der 41 in der Liste geführten US-Firmen sollen sich zusammen auf 285 Milliarden US-Dollar belaufen - ein Anstieg um 1,9 Prozent im Vergleich zu 2019. Auf die US-Rüstungsproduzenten würden 54 Prozent der gesamten Waffenverkäufe der Top 100 entfallen. Um weiterhin führend zu bleiben, setze der US-Rüstungsmarkt dem Bericht zufolge auf Fusionen und Übernahmen. Die Unternehmen hätten demnach auch ihr Portfolio erweitert. "Dieser Trend ist besonders ausgeprägt im Raumfahrtsektor", habe Sipri-Expertin Marksteiner erklärt.

Chinesische Firmen würden sich derweil zu einigen der "fortschrittlichsten Militärtechnologieproduzenten der Welt" entwickeln, wie Nan Tian, leitender Wissenschaftler bei Sipri, gesagt habe. Auf die fünf chinesischen Rüstungsfirmen in der Rangliste entfielen 13 Prozent des Gesamt-Umsatzes. Russlands größte Rüstungshersteller sähen sich hingegen das dritte Jahr in Folge mit einem Umsatzrückgang konfrontiert. Die Verkaufsbilanzen der neun in der Rangliste geführten Firmen seien laut Sipri um 6,5 Prozent auf 26,4 Milliarden US-Dollar gesunken.

Tausende demonstrieren in Brüssel gegen Corona-Politik

Erst friedlicher Protest, dann einzelne Auseinandersetzungen mit der Polizei.

In Brüssel ist es bei Protesten gegen die Corona-Regeln zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen, meldet orf.at. Rund 8.000 Menschen hätten an den Protesten in der belgischen Hauptstadt teilgenommen, habe die Polizei gestern mitgeteilt.

Der Demonstrationszug in Brüssel sei zunächst friedlich verlaufen. Später hätten einige Demonstranten Feuerwerkskörper und Gegenstände auf Polizisten geworfen. Vier Demonstranten und zwei Polizisten seien verletzt und 20 Menschen festgenommen worden.

Erneut Corona-Demonstrationen in Österreich 

Proteste u.a. in Linz, Salzburg und Bregenz.

Gegner der Corona-Maßnahmen haben gestern erneut in verschiedenen Städten Österreichs gegen die Corona-Politik demonstriert, meldet orf.at. Laut Angaben der Polizei hätten sich am späten Nachmittag etwa 2.200 Demonstranten in der Linzer Innenstadt versammelt. In Salzburg seien laut Schätzungen der Polizei zwischen 1.500 und 2.000 Menschen zu einer Protestkundgebung zusammengekommen. In Bregenz sich laut Polizei waren rund 900 Protestierende versammelt. Am Innsbrucker Landhausplatz hätten etwa 300 Menschen gegen die Impflicht sowie gegen die aktuellen Restriktionen demonstriert. Angemeldete Großdemonstrationen habe es auch in Kufstein und in Lienz gegeben.

0,4419 Prozent der Einwohner Corona-positiv getestet

…bundesweit innerhalb der letzten sieben Tage.

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Montagmorgen mit 441,9 bezogen auf 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen an, meldet swp.de. Das bedeutet, dass in diesem Zeitraum 0,4419 Prozent der Einwohner positiv auf das Corona-Virus getestet wurden. Am Vortag habe der Wert noch bei 439,2  (0,4392 Prozent) gelegen. Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Patienten mit einem positiven Corona-Testergebnis je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen habe das RKI zuletzt mit 5,52 angegeben, es betraf also 0,00552 Prozent der Menschen in Deutschland. Der bisherige Höchstwert habe um die Weihnachtszeit 2020 bei rund 15,5 gelegen. Im Rückblick auf diese Periode des Corona-Ausnahmezustands wurde offiziell bilanziert, dass es zu keiner Zeit eine allgemeine – also Einzelfälle ausgenommen - Überfüllung der Intensivstationen gegeben habe. Allerdings sind im Verlauf des Jahres 2021 Intensivbetten abgebaut worden.

Thüringen: Neue Demonstrationen gegen Corona-Politik

Innenminister droht Demonstranten mit hohen Bußgeldern. 

Wie der MDR berichte, hätten sich in Sonneberg laut Polizei etwa 1.100 Menschen versammelt, meldet deutschlandfunk.de. Obwohl der Aufmarsch gegen die Corona-Auflagen verstoßen habe, sei die Polizei nicht dagegen vorgegangen. Weitere Proteste habe es unter anderem in Erfurt, Gotha und Bad Langensalza gegeben. Thüringens Innenminister  Georg Maier habe empfindliche Bußgelder für nicht angemeldete Proteste gegen die Corona-Politik angekündigt. Insbesondere für die Initiatoren könne es teuer werden. Die Polizei werde durchgreifen, um die geltenden Infektionsschutzregeln durchzusetzen.

Österreich: Bis zu 3.600 Euro Strafe bei Impfpflicht-Verstoß

Erste Bußgeld-Bescheide könnten ab März verschickt werden.

Der österreichische Gesetzesentwurf für die Impfpflicht sehe eine Strafhöhe von 600 Euro alle drei Monate vor, meldet kleinezeitung.at.Die Höchststrafe betrage 3.600 Euro bzw. 2.400 Euro pro Jahr. Von der Impfpflicht ausgenommen seien Kinder bis 14 Jahren, Schwangere, Genesene bis 180 Tage nach dem positiven Test und Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen könnten. Das habe die "ZiB" am Sonntag berichtet.

Die Impfpflicht gelte ab 1. Februar 2022. Am 15. Februar 2022 sollen alle Ungeimpften Post vom Gesundheitsminister bekommen, mit der Aufforderung sich impfen zu lassen. Ab 15. März würden dann die ersten Strafbescheide von der Bezirksverwaltungsbehörde verschickt.

Zahlreiche Tote nach Fehlern bei Militäraktion in Indien

Folgenreiche Pannen bei geplantem Angriff auf Rebellen.

Im Zuge eines missglückten Einsatzes der Armee gegen mutmaßliche Rebellen sind im äußersten Nordosten Indiens laut Medienberichten mindestens 15 Zivilisten und ein Soldat getötet worden, meldet kleinezeitung.at. Die Soldaten hätten am Samstagabend in Mon im Bundesstaat Nagaland Aufständischen aufgelauert, aber irrtümlich das Feuer auf einen Kleintransporter mit Bergarbeitern eröffnet, hätten Medien unter Berufung auf Lokalpolitiker berichtet. Sechs Bergleute wären dabei getötet worden. Daraufhin hätten wütende Dorfbewohner zwei Armeefahrzeuge angezündet und die Soldaten angegriffen. Als diese in "Selbstverteidigung" auf die Menschenmenge geschossen hätten, seien sieben weitere Menschen getötet worden, habe der Sender NDTV gemeldet. Auch ein Soldat sei bei dem Zusammenstoß ums Leben gekommen.

Der indische Innenminister Amid Shah habe eine Untersuchung angekündigt und den betroffenen Familien am Sonntag sein Beileid ausgesprochen. Der Regierungschef von Nagaland, Neiphiu Rio, habe den Vorfall als "äußerst verdammenswert" bezeichnet. Am Sonntag habe es weitere gewaltsame Proteste gegeben. Zwei Menschen wären ums Leben gekommen, nachdem eine Menschenmenge ein Armeecamp in Mon angegriffen und angezündet hätte, habe der Nachrichtensender Northeast Now berichtet.

In Nagaland nahe der Grenze zu Burma (Myanmar) kämpfen seit vielen Jahren Rebellengruppen gegen die Regierung in Neu Delhi, darunter der Nationale Sozialistische Rat von Nagaland (Khaplang). Die Untergrundkämpfer zögen sich nach Angriffen oft über die Grenze zurück. Es gebe auch andere separatistische, linksgerichtete und stammesorientierte Gruppen. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hätten diese Konflikte mehr als 15.000 Menschenleben gefordert.

Deutsche Welle setzt Kooperation mit jordanischem Sender aus

Sender akzeptiert jetzt Antisemitismus-Vorwürfe.

Die Deutsche Welle (DW) setzt ihre Kooperation mit dem jordanischen Sender Roya TV aus, meldet faz.net. „Anlass ist das Bekanntwerden von antiisraelischen und antisemitischen Kommentaren und Karikaturen in den Sozialen Medien, die vom Sender verbreitet wurden“, habe der deutsche Auslandssender am Sonntag in Bonn mitgeteilt. Zuvor habe das Magazin Vice am Freitag über den Sender Roya TV und Posts im Netz berichtet. Die DW betonte, sie bedauere ihre zuletzt noch verbreitete Einschätzung, dass Roya TV „nicht israelfeindlich“ sei.

Der Verantwortliche für Vertrieb, Marketing, Produktion und Technik bei der Deutschen Welle, Guido Baumhauer, habe gesagt: „Wir entschuldigen uns dafür, dass uns diese widerlichen Bilder nicht aufgefallen sind. Nach den fraglichen Veröffentlichungen durch Roya TV müssen wir die Kooperation neu bewerten.“ Einige auf den Social-Media-Kanälen des Senders verbreitete Inhalte wären nicht mit den Werten der DW vereinbar. „Wir werden jetzt intern unsere Auswahl von Partnern noch kritischer überprüfen, gerade auch im Hinblick auf Antisemitismus und Rassismus.“

Unabhängig von diesem Fall lasse die Deutsche Welle derzeit extern Antisemitismusvorwürfe gegen mehrere eigene Mitarbeiter der Arabisch-Redaktion sowie freischaffende Mitarbeiter im Ausland prüfen.

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