Viele Todesopfer forderte ein islamistischer Angriff in Burkina Faso, etliche Menschen starben auch bei einem Raketen-Angriff im Jemen, einem Anschlag in Afghanistan, einem türkischen Angriff im Irak, Zusammenstößen in Burma und Überfällen auf Dörfer in Nigeria. In Honkong wurde die Mahnwachen-Organisatorin gegen Kaution aus der Haft entlassen und in Budapest gab es Proteste gegen den Bau einer chinesischen Universität.
Bei einem Angriff mutmaßlicher Jihadisten im westafrikanischen Staat Burkina Faso sind mindestens 138 Menschen getötet worden, meldet kleinezeitung.at. Präsident Roch Marc Christian Kabore habe den nächtlichen Überfall auf das Dorf Solhan am Samstag als eine "barbarische" Tat verurteilt. Auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres habe sich empört gezeigt. Bei dem Angriff handele es sich um die blutigste Attacke seit dem Beginn der islamistischen Gewalt in Burkina Faso im Jahr 2015.
Der "barbarische Angriff" hätte sich in der Nacht von Freitag auf Samstag ereignet, habe Präsident Roch Kabore am Samstag auf Facebook erklärt. Bewaffnete hätten das Dorf Solhan in der nördlich gelegenen Sahel-Region angegriffen. Der staatlichen Nachrichtenagentur AIB zufolge seien die Menschen regelrecht "exekutiert" worden. Demnach sollen die Angreifer auch Gebäude und den Markt in Brand gesetzt haben. Auch könne die Zahl der Opfer weiter steigen, habe AIB weiter gemeldet.
Im Jemen sind bei einem Raketenangriff auf die Stadt Marib mindestens 14 Menschen getötet worden, meldet deutschlandfunk.de. Die Nachrichtenagentur Sana habe gemeldet, dass die Rakete von den Huthi-Rebellen abgefeuert worden sei und eine Tankstelle getroffen hätte, vor der sich eine lange Schlange von Menschen gebildet hatte. Marib und die umliegenden Ölfelder seien die letzte Hochburg der regierungstreuen Truppen im Norden Jemens. In dem Land herrsche seit sechs Jahren Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Hadi und den Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran stehe.
Bei einem Bombenanschlag im Nordwesten Afghanistans sind mindestens elf Zivilisten getötet worden, unter ihnen auch Kinder, meldet orf.at. In der Provinz Badghis habe eine am Straßenrand deponierte Bombe einen Lieferwagen zerstört, in dem etliche Menschen saßen, wie ein lokaler Behördenvertreter gestern mitgeteilt habe. Er habe die islamistischen Taliban für den Anschlag verantwortlich gemacht – auch wenn sich zunächst niemand dazu bekannt hätte. Anschläge mit am Straßenrand deponierten Bomben würden häufig von den Taliban verübt. Nach Angaben der Vereinten Nationen sei die Zahl der zivilen Opfer in Afghanistan im ersten Quartal dieses Jahres deutlich gestiegen – trotz der Friedensgespräche zwischen den Kriegsparteien.
Bei einem türkischen Drohnenangriff auf das von Kurden bewohnte Flüchtlingslager Machmur im Irak sind drei Menschen getötet worden, meldet deutschlandfunk.de. Ein Kindergarten in der Nähe einer Schule sei getroffen worden, habe der irakische Parlamentsabgeordnete Galali von der Patriotischen Union Kurdistans der Nachrichtenagentur AFP gesagt. Kinder seien nach seinen Angaben nicht unter den Opfern. Das türkische Militär hatte im Norden des Nachbarlands im April eine neue Offensive gegen Stellungen der PKK-Rebellen gestartet.
Bei Zusammenstößen mit Soldaten der Militärjunta im Süden Burmas (Myanmars) sind etwa zwanzig Zivilisten Medien zufolge getötet worden, meldet kleinezeitung.at. Das habe die Nachrichtenagentur Delta News am Samstag berichtet. Die Auseinandersetzungen hätten am Morgen im Ort Hlay Swel in der Reis-Anbauregion Ayeyarwady begonnen, als ein führendes Gemeindemitglied von Junta-Kräften festgenommen und vor den Augen der Einwohner misshandelt worden sei, habe eine Augenzeugin der Deutschen Presse-Agentur am Telefon gesagt.
Dorfbewohner hätten sich mit Jagd- und Landwirtschaftsgeräten gegen die Militärs gestellt. Mindestens 150 voll bewaffnete Soldaten hätten daraufhin auf sie geschossen. Seit dem Militärputsch vor vier Monaten ist das südostasiatische Land in Aufruhr. Nach Angaben der Gefangenenhilfsorganisation AAPP seien bereits mehr als 845 Menschen durch die Militärgewalt ums Leben gekommen.
Dutzende Angreifer auf Motorrädern haben bei Überfällen auf sieben Dörfer im nordwestlichen nigerianischen Bundesstaat Kebbi 66 Menschen getötet, meldet n-tv.de. Die Behörden seien derzeit noch auf der Suche nach weiteren Leichen, habe ein Polizeisprecher des Bundesstaates Kebbi erklärt. Polizisten würden unterdessen in dem Gebiet eingesetzt, um weitere Angriffe zu verhindern, so der Sprecher weiter.
Seit Jahren mehrten sich im Norden und Zentrum Nigerias die Angriffe krimineller Banden. Die von den Behörden als "Banditen" bezeichneten Gruppierungen würden die Dörfer, die Häuser plündern und niederbrennen. Dorfbewohner würden entführt, um Lösegeld zu erpressen. Die Banden sollen derzeit vordringlich aus finanziellen Motiven handeln, es gebe jedoch wachsende Bedenken, dass sie mit Islamisten kooperieren könnten. Diese kämpften seit Jahren für einen islamistischen Staat im Nordosten Nigerias.
In Nigeria ist Twitter für unbestimmte Zeit gesperrt worden, meldet deutschlandfunk.de. Das Informationsministerium in Abuja habe mitgeteilt, man hätte alle Mobilfunkanbieter aufgefordert, den Zugang zu dem Angebot des US-Konzerns zu blockieren. Twitter werde für Aktivitäten genutzt, die eine Gefahr für die Gesellschaft darstellten. Details seien nicht genannt worden. Nach Angaben des Justizministeriums drohe Bürgern eine sofortige Strafverfolgung, sollten sie versuchen, die Sperre zu umgehen.
Twitter soll zuvor am Mittwoch einen Beitrag von Präsident Buhari entfernt und dies mit Regelverstößen begründet haben. Zudem sei Buharis Konto zwölf Stunden lang gesperrt worden. Auslöser seien Tweets zu den derzeitigen Unruhen in dem westafrikanischen Land gewesen. Der 78-jährige Buhari habe mit Blick auf gewaltbereite Jugendliche unter anderem geschrieben, er und die überlebenden des Bürgerkriegs von Biafra zwischen 1967 und 1970 würden jungen Unruhestiftern mit einer Sprache begegnen, die sie verstünden. Nach Beschwerden von Nutzern habe Twitter den Tweet entfernt. Informationsminister Mohammed habe der US-Plattform vorgeworfen, aggressive Beiträge eines Separatistenführers aus dem Südosten des Landes zu ignorieren.
Die Behörden in Hongkong haben eine festgenommene Organisatorin der jährlichen Mahnwache für die Opfer des Tiananmen-Massakers gegen Kaution zunächst aus der Haft entlassen, meldet faz.net. Den Vorwurf der Aufstachelung zu einer ungenehmigten Versammlung habe Chow Hang-tung am Samstag vor einer Polizei-Wache als absurd und einen Fall von Machtmissbrauch zurückgewiesen. Chow habe die verantwortlichen Behörden aufgerufen, „die Augen zu öffnen“ und zu erkennen „, dass Sie in Wirklichkeit das Verbrechen der Killer von 1989 vertuschen“. Insgesamt seien in Hongkong am Freitag mindestens sechs Personen festgenommen worden.
Tausende Menschen sind am Samstag in Budapest gegen den geplanten Bau eines chinesischen Campus in der ungarischen Hauptstadt auf die Straße gegangen, meldet 24matins.de. Rund 10.000 Demonstranten hätten sich an dem Protestmarsch beteiligt, wie ein AFP-Fotograf berichtet habe. Hintergrund seien Pläne der rechtskonservativen Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban, in Budapest eine Niederlassung der chinesischen Fudan-Universität anzusiedeln. Die Demonstranten hätten Banner mit der Aufschrift “Kein Fudan!” hochgehalten und hätten Orban eine zu große Nähe zur chinesischen Regierung vorgeworfen. Laut einer Vereinbarung zwischen Ungarn und dem Präsidenten der Shanghaier Universität solle ein derzeit brachliegendes Grundstück in Budapest bis 2024 den Fudan-Campus beherbergen. Geplant sei der Bau eines 500.000 Quadratmeter großen Uni-Komplexes.
Das Groß-Projekt für den ersten europäischen Campus der Fudan-Universität habe sowohl in Ungarn als auch in der EU für Aufsehen gesorgt. Brüssel fürchte Ungarns langsamen Abschied aus der EU, indem es sich immer mehr China zuwende. Meinungsumfragen würden zeigen, dass eine Mehrheit der Budapester die Campus-Pläne ablehne. Auch der Bürgermeister der ungarischen Hauptstadt, Gergely Karacsony, sei ein dezidierter Gegner des Vorhabens. Als Zeichen des Protests habe er am Mittwoch mehrere Straßen rund um den geplanten Campus umbenennen lassen – unter anderem in „Dalai-Lama-Straße“, „Straße der uigurischen Märtyrer“ und „Hongkonger Freiheit“. Das chinesische Außenministerium habe empört auf den Schritt des Budapester Bürgermeisters reagiert und sein Verhalten „verachtenswert“ genannt.
El Salvador will die Kryptowährung Bitcoin zu einem gesetzlichen Zahlungsmittel machen, meldet n-tv.de. Er werde in der kommenden Woche einen entsprechenden Gesetzesentwurf in den Kongress einbringen, habe Präsident Nayib Bukele in einer Videobotschaft an die Bitcoin 2021 Conference in Miami gesagt. "Das wird Arbeitsplätze schaffen und Tausende Menschen in den formellen Wirtschaftskreislauf integrieren." Nach Angaben des Chefs des Zahlungsdienstleisters Zap, Jack Mallers, wäre El Salvador damit das erste Land der Welt, das Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel zulasse. Bitcoin sei die bekannteste Digitalwährung. Sie werde nicht von einer Zentralbank kontrolliert, sondern durch ein dezentrales und enorm energieintensives Computerverfahren - das sogenannte Mining oder Schürfen - geschaffen. Die Kryptowährung gelte als Spekulationsobjekt und sei heftigen Kursschwankungen unterworfen. Deshalb sei Bitcoin nach Meinung der meisten Experten als Zahlungsmittel eigentlich ungeeignet.