Eine freiberufliche Dolmetscherin muss monatelang auf ihre Bezahlung durch dioe Berliner Polizei warten.
Renata L. (53) arbeitet seit 20 Jahren als Dolmetscherin. Ihr Hauptkunde ist die Polizei Berlin, für die sie Gespräche von Straftätern vom Polnischen oder Englischen ins Deutsche übersetzt.
Renata L. arbeitet auf freiberuflicher Basis und stellt ihre erbrachte Arbeit in Rechnung, die dann von der Polizei bezahlt werden sollte. Aber seit einem Jahr hakt es, wie sie sagt. Rechnungen in Höhe von 1000, 2000 oder 2500 Euro werden erst mit drei Monaten Verzögerung überwiesen. Die Rechnung für Februar wurde zum Beispiel erst Mitte Mai beglichen.
L. wusste sich nicht mehr zu helfen und hat im Januar sogar einen Mahnbescheid beim Amtsgericht Wedding eingereicht. Die Polizei hat dagegen Einspruch erhoben, was bedeuten würde, dass sie sich einen Anwalt nehmen müsste, was sie sich aber nicht leisten kann.
"Wenn ich meinen Mann nicht hätte, wäre ich aufgeschmissen. Wir haben laufende Kosten wie Miete und Nebenkosten, die regelmäßig und rechtzeitig bezahlt werden müssen", sagt sie.
Laut Renata L. wurde ihr gesagt, dass zu wenig Personal in der Verwaltung der Grund für die Verzögerung sei.
Dies ist kein Einzelfall, wie von der Polizeigewerkschaft bestätigt wird. Sie fordert entweder mehr Personal oder einfachere Überprüfungsmechanismen für Rechnungen. "Sonst wird es noch viel schlimmer, wenn die Baby-Boomer in Rente gehen", sagt Bodo Pfalzgraf (60), Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft Berlin (DPolG).
Eine Anfrage an die Polizei Berlin ist bisher unbeantwortet geblieben.
(Quelle: B.Z.)