Herr Bonhorst, Sie schreiben: “Worte werden ja gerne zielgerichtet benutzt. In den 60er Jahren sprach man zum Beispiel gern von einer Schwangerschaftsunterbrechung. Unterbrechung. Das klang auch nach Pause. Eine Schwangerschaftspause also. So eine Unterbrechung kann jederzeit wieder fortgesetzt werden. Pause zu Ende, es geht weiter. Aber so war das mit Schwangerschaft natürlich nicht. Wenn die Pause machte, war das auch gleich das Ende.” Das ist nicht immer der Fall. Bei Tieren gibt es die Keimruhe, das Phänomen, dass eine befruchtete Eizelle eines Säugetieres sich nicht sofort kontinuierlich zum Embryo weiterentwickelt, sondern die befruchtete Eizelle (Zygote) nistet sich zwar in der Gebärmutterschleimhaut ein, teilt sich aber zunächst nicht. Erst nach der Keimruhe beginnt die normale embryonale Entwicklung. Die dadurch verlängerte Tragzeit ermöglicht die Geburt während einer für die Aufzucht günstigen Jahreszeit. Beim Reh etwa erfolgt die Befruchtung während der Blattzeit Ende Juli. Aber erst Ende November beginnt das embryonale Wachstum. Dadurch werden die Kitze im vegetationsreichen Frühjahr (etwa Mai) gesetzt. In Europa kommt die Keimruhe regelmäßig außer beim Reh auch beim Dachs, Marder, Hermelin, Seehund, Fischotter und beim Braunbär vor. Besonders lang im Verhältnis zur eigentlichen Tragzeit ist die Keimruhe bei Beuteltieren.” (Danke Wikipedia!) Klar hat das nicht direkt etwas mit ihrem Artikel zu tun. Ich wollte nur ein wenig klugsch . . . Nur das noch: Um auf die Tötung eines Ungeborenen den Begriff “Schwangerschaftsunterbrechung” anzuwenden, braucht es schon eines menschlichen Verstandes. Gut dass Tiere nicht wissen, was Zynismus ist.
Es tut mir ja leid, wenn ich dem Autor die Party ein wenig verderben muß, aber ich sehe keinen Grund, die Hände in den Schoß zu legen und sich selbst einzureden, alles sei Einbildung. - Andererseits halte ich genausowenig von Panikmache, denn die Folgen einer (normalen, nicht durch eine Katastrophe hervorgerufenen) Klimaänderung treten nicht von heute auf morgen auf und lassen Zeit, sich entsprechend vorzubereiten. Fakt ist, daß zwar in den letzten 15 Jahren die Erdatmosphäre nicht nennenswert wärmer wurde, aber dafür das Eis an den Polen und im Hochgebirge an Volumen eingebüßt und sich die Permafrostgrenze verschoben hat. Dies ist höchstwahrscheinlich auch der Grund für die fehlende Erwärmung: Um ein kg Eis zu tauen, braucht man 330 kJ - etwa die gleiche Wärme, die man auch benötigt, um ein kg Wasser von 0 auf 80 Grad Celsius zu erhitzen. Solange genug Eis zum Schmelzen da ist, wird es also voraussichtlich keinen merklichen Temperaturanstieg geben. Unangenehm wird es allerdings in anderer Hinsicht, wenn nicht mehr nur das Meereseis zu tauen beginnt (was praktisch keinen Anstieg des Meeresspeigels zur Folge hat), sondern auch auch das Festlandeis Grönlands und der Antarktis - ein Effekt, der sich eventuell verstärken kann durch eine Verringerung des Albedos der Erde (d.h. des Anteils, in dem Licht reflektiert wird). Legt man die Entwicklung zugrunde, die die Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation für den Zeitraum 1993 - 2012 ermittelt hat, liegt es nahe, einen Meeresspiegelanstieg von knapp 30 cm bis 2100 zu prognostizieren - vor allem durch die Ausdehnung des Wassers bei höherer Temperatur. Auch dieser Wert ist mit Vorsicht zu genießen - das Meerwasser wird durch das Tauen des Eises nicht wesentlich wärmer, aber der Meeresspiegel kann steigen, sobald das Festlandeis schmilzt. Wie auch immer der Wert aussehen wird: es ist nicht zu erwarten, daß nächstes Jahr weltweit die Küstenstädte unter Wasser stehen. Die Industriestaaten haben also Zeit genug, die Deiche an ihren Küsten zu erhöhen, eventuell einige Landstriche aufzugeben (und die Bewohner entsprechend zu entschädigen) und vor allem, den Entwicklungsländern unter die Arme zu greifen, selbiges zu tun. Wie gesagt: Man hat genausowenig Grund, die Hände in den Schoß zu legen und davon auszugehen, daß die Sonne rechtzeitig etwas weniger Aktivität zeigt, als in Panik zu verfallen und den Weltuntergang heraufzubeschwören.
Zwei Tage kommt sie, drei Tage bleibt sie, zwei Tage geht sie.
“Die Katastrophe macht eine Pause” Das kann man gerade noch ertragen. Nur, wann macht endlich der deutsche Umweltminister, mir fällt der Name gerade nicht ein, eine Pause in den deutschen Talkshows. Wo man auch hinzappt, über all begegnet man den trolligen Umweltminster. Was für eine Katastrophe!
Ja, es ist schon ein Kreuz mit den Katastrophen. Der einzige, der bisher eine Katastrophe sinnvoll vorausgesagt hat, war der Gründer der Religionsgemeinschaft der Mormonen. Dieser hat den Weltuntergang auf ein Datum gelegt, zu dem er mit Sicherheit nicht mehr leben würde. Das hatte gleich zwei Vorteile: 1. Er war im Falle des Weltuntergangs selbst nicht betroffen 2. Wenn der Weltuntergang nicht stattfand, mußte er sich dafür nicht rechtferitgen
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