“... und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.” (Joh. 8,32). Wahrscheinlich der von den Amtskirchen bestgehasste Satz des Evangeliums.
Roland Feustel über 83Jahre jung. 30.03.2018 Die Erde als Kindergarten und unreife Inkarnierte zu früh aus den geistigen einen Ebenen entlassen durch Wiedergeburt? Das sind die Emporkömmlinge unreife Menschen! Wie oft müssen diese in eine Mühle, Kreislauf mit Leiden, erst noch Lernen? Deshalb Erde eine Scheinwelt. Der Geist wenn er reif wäre, gäbe es auch kein schmerzhaftes Erdenleben, auch nicht für den Mitmenschen. Also nur eine Zwischenwelt Erde? Man har ja Zeit sich zu entwickeln. Politiker haben eben noch viel zu Lernen. Leiden ist dazu da, sich noch zu erkennen, durch Leiden am eigenen Körper, sonst wäre er, dieser, ja ja schon eine reife Seele in einem Körper? Erst etwas Leisten, dann erst Dienen und für die Allegemeinheit! Verantwortung übernehmen. Hier ist Jeder in der Politik gegen den Anderen mit Meinungen, das ist Unwissenheit! Kindergarten in der Blüte von List ist keine Hilfe!
Also ich bin fröhlicher Atheist, ganz ohne irgendwelche Bücher dazu gelesen zu haben. Ich brauche keinen Gott als Ausrede für mein Tun. Mit dem Gevatter Tod wurde ich schon als Kind konfrontiert. Der Tod gehört wie die Geburt nunmal zum Leben dazu. Ein Leben nach dem Tod? Wer will kann sich darüber sorgen. Ich nicht. Manche können das sicher nicht verstehen. Ich verstehe hingegen nicht, warum einige Spinat nicht mögen. Bei den demonstrativ religiösen Mitmenschen fällt mir hingegen auf, daß es sich bei den eifrigsten Kirch- und Moscheegängern häufig um die größten Gauner und Halunken handelt. Das war aber schon immer so und wird auch immer so bleiben. Derzeit gibt es ohnehin eine neue Weltreligion. Deren einziger Gott jedoch viele Namen hat. In Deutschland heißt er derzeit Euro. P.S. Sollte es dennoch Jahwe, Gott oder Allah geben, weiß dieser Gott sowieso, daß ich ein guter Mensch bin. Das muß ich ihm nicht ständig vorjammern.
Mir scheint, Atheismus wird hier im Grunde auch als eine Art Religion begriffen, das ist aber meiner Meinung nach ein grundlegender weit verbreiteter Irrtum. Atheismus ist keine Heilslehre. Ich bin auch nicht der Meinung, dass man Satre, Nietzsche oder andere gelesen haben muss, um Atheist zu werden. Die mir bekannten Religionen führen durch Annahme eines Schöpfers und Allmächtigen einfach zu unlösbaren Widersprüchen, sodass ich mittlerweile denke, diese “Thesen” taugen einfach nichts. Auch ist mir nicht die Notwendigkeit irgendeiner Gottheit klar. Natürlich lebe ich so mit der Unsicherheit, vieles nicht erklären zu können. Das ist aber kein “Religionsersatz”, wie oft behauptet wird.
Lieber Herr Matthes, vielen Dank für ihre Worte, geben sie mir doch damit einen Einblick in ihr Leben u. ihre Gedankenwelt, die eines evangelisch-lutherisch sozialisierten Christen. Ich bin ein atheistisch erzogener Arbeitersohn aus Norddeutschland. Zwar konfirmiert, aber eben nur weil es alle taten in dieser Kleinstadt in den 60er Jahren. Proletarisch geprägt, aber am Gymnasium zur Schule gegangen, verstand ich die bürgerlichen, evangelischen Welten nicht. Ich empfand sie immer als etwas Verkrampftes. Als Kind und Jugenlicher hatte ich spirituelle Erlebnisse und ging davon aus, dass ich eine unsterbliche Seele habe. Aber das hatte für mich eben nichts mit dem Christentum zu tun. Ich brach als junger Mann aus allen mich einengenden Strukturen aus, wurde Tanzmusik- und Rocksänger und trieb durchs Leben. Aber immer wissbegierig mit Hesse und Nietzsche unter dem Arm. Später, auf dem zweiten Bildungsweg, studierte ich Soziologie und Politik. Das trimmte mich weiter darauf, den sogenannten, atheistischen Weg zu gehen. Sorry, genug, es wird zu lang. Durch eine schwere Krise wurde ich wieder an die Gedankenwelt meiner Kindheit und Jugend erinnert, was die unsterbliche Seele betrifft. Ihre Beschreibung, warum Menschen einer bestimmten Ideologie oder Religion folgen, kann ich teilen. Auch der Atheismus, der sich nur an der wissenschaftlichen Methode orientiert, gehört dazu. Es ist der Zweifel am eigenen Gedankengebäude, die Angst, dass es zusammenbricht, der die Menschen fanatisiert oder etwas milder, ideologisiert. Ich habe für mich erkannt, dass es das Wichtigste ist, den eigenen Weg zu gehen, auf die eigene innere Stimme zu hören und immer weiter zu suchen. Sich selbst zu vertrauen und sich in unsicheren Momenten nicht den Einflüsterungen von Bauerfängern hinzugeben. Ich weiß, dass ich eine unsterbliche, lernende Seele habe. Ich versuche meine Angst zu mindern, meine Erkenntnis zu erweitern und Liebe in meinem Umfeld zu sehen und zu würdigen.
“wenn ich einmal soll scheiden, so scheide nicht von mir! wenn ich den tod soll leiden, so tritt du dann herfür! wenn mir am allerbängsten wird um das herze sein, so reiß’ mich aus den ängsten kraft deiner not und pein.” danke, herr matthes
Ich denke, Sie missverstehen, was Atheismus bedeutet. Während eine Religion eine komplette Ideologie mit Riten und Klerus ist, bedeutet Atheist zu sein nicht mehr als die Überzeugung, dass es keinen Gott gibt. Punkt. Das ist alles. Deswegen kann der Atheismus auch nicht “zu einer Ideologie verkommen”, man kann sich nicht dazu bekennen wie zu einem Glaubensgebäude. Ob und wie man den Menschen sieht, ist mithin ein gänzlich anderes Thema, das nichts mit der “Kein Gott”-Überzeugung zu tun hat. Als Atheist können Sie ebensogut Humanist wie Stalinist sein.
Lieber Herr Matthes, wenn Sie Ihre Religion näher kennenlernen möchten, lesen Sie das hervorragende Buch von Heinz-Werner Kubitza “Der Jesuswahn” und lassen Sie sich nicht von dem etwas unglücklich gewählten Titel abschrecken! Ich wundere mich immer wieder, wie man über eine Religion reflektieren kann, ohne sie zu kennen. Vielen Dank für den Link zu Hannes Wader, den ich schon seit meiner Jugend überaus schätze und verehre!
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