Gerd Held / 10.10.2020 / 06:25 / 77 / Seite ausdrucken

Deutschland in der Denkfalle (3): Alles muss raus

Die Fixierung der Aufmerksamkeit auf die „Coronakrise“ führt auch deshalb in die Irre, weil die kritische Lage der Wirtschaft auch auf Problemen beruht, die schon länger da waren und nun akut werden. Das gilt auch für Deutschland, dessen industrielle Vorsprünge (und die damit verbundene Exportstärke) schon seit längerer Zeit schwächer werden. Die Spielräume werden nicht nur enger, weil die weltweite Nachfrage nach deutschen Güter wegen „Corona“ zurückgegangen ist, sondern auch, weil viele Länder immer mehr Güter selber fertigen können, die sie vorher bei uns kaufen mussten. Wenn also alles auf eine „Überwindung“ der Coronakrise fixiert ist, bedeutet das keineswegs eine Überwindung der tieferen Probleme. Erst recht kann nicht von einem bevorstehenden „Aufbruch“ die Rede sein.    

Es gibt einen Langzeittrend, der die Wachstumsraten bei der Produktivität hochentwickelter Volkswirtschaften seit mehreren Jahrzehnten sinken lässt. Der Internationale Währungsfonds sieht als Ursache den strukturellen Wandel dieser Volkswirtschaften und die Finanzkrise. Aber auch nach der Finanzkrise setzte sich der Trend zu einer schwächeren Zunahme der Produktivität fort. In einer Untersuchung aus dem Jahr 2018 schrieb das Kieler Institut für Weltwirtschaft, dass in Deutschland nach anfänglichen hohen Produktivitätsgewinnen durch die Wiedervereinigung eine bis heute andauernde Schwächephase begann. Zwischen 2005 und 2016 war nur eine Produktivitätszunahme von 1 Prozent pro Jahr messbar. Zwischen 2012 und 2015, als die akute Finanzkrise überwunden war, sank diese Zunahme sogar unter 1 Prozent - obwohl beim Bruttosozialprodukt und bei der Erwerbstätigkeit ein stärkeres Wachstum zu verzeichnen war. Hohe Umsätze und starke Beschäftigung besagen also für sich allein nichts über die Fähigkeit einer Volkswirtschaft zur Wertschöpfung. 

In einem Bericht in der FAZ vom 12.3.2018 („Warum wächst die Produktivität kaum?“), der sich auf eine Studie der KfW bezieht, finden sich einige Feststellungen, die aufhorchen lassen. Da ist von „Verschiebungen der Beschäftigung hin zu Branchen mit unterdurchschnittlichem Produktivitätsniveau“ die Rede. Ganz generell scheint hier der Trend zu einer immer größeren Rolle der Dienstleistungen von Bedeutung zu sein. „Von 1991 bis 2016 fiel der Beschäftigtenanteil des verarbeitenden Gewerbes von 25 auf 18 Prozent, während der Anteil des Dienstleistungssektor von 45 auf 59 Prozent stieg.“ Dieser Sektor weist nach der KfW-Studie generell niedrigere Produktivitätszuwächse als das verarbeitende Gewerbe auf.

In den einzelnen Branchen gibt es seit 2005 einen Mangel an Wachstumsschüben bei der Produktivität. „Sowohl im verarbeitenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor hätten diese gegenüber den Jahren 1991 bis 2004 nachgelassen“, werden die KfW-Ökonomen zitiert. Während der Fahrzeugbau und die Nahrungsmittelindustrie als produktivitätsdynamisch eingestuft werden, wies der Maschinenbau eher geringe Fortschritte auf. Aufhorchen lässt auch, dass bei den Dienstleistungen nicht nur einfache, gering qualifizierte Tätigkeiten weniger Produktivitätsfortschritte aufwiesen, sondern hier auch „die Unternehmensdienstleister wie Rechts- und Steuerberatungen und Unternehmensberatungen“ aufgeführt werden. Die „höherwertigen“ wissensbasierten Dienstleistungen sind offenbar weniger produktiv als es den Anschein hat. 

Die Produktivitätsschwäche der entwickelten Länder 

Seit den 1970er Jahren gibt es einen Langzeit-Trend, nach dem die Zuwächse bei der Wertschöpfung je Arbeitsstunde immer geringer werden. Sie wachsen noch, aber dies Wachstum hat sich signifikant abgeschwächt. Das gilt für alle hochentwickelten Wirtschaftsregionen (die USA, Japan, EU).

Die „Produktivitätskrise“ ist schon inzwischen zu einem vieldiskutierten Phänomen geworden, ohne schon den ersten Rang in der medialen Aufmerksamkeit erlangt zu haben. Eine Studie von G. Erber, U. Fritsche und P. Harms (2016) gibt einen Überblick. Die Autoren schreiben: „Der Rückgang der Arbeitsproduktivität begann auch bereits sehr frühzeitig Mitte der 1970er Jahre und hat sich, wie auch die Wachstumsschwäche, relativ stetig bis in die jüngste Zeit entwickelt. Bemerkenswert ist, dass die `Große Wirtschafts- und Finanzkrise´ hier keinen wesentlichen positiven oder negativen Einfluss auf diesen Landfristtrend erkennen lässt.“  

Ein Blick auf die Entwicklungen in den USA zeigt, dass auch die Hoffnung, die Digitalisierung würde einen großen Produktivitätsschub bringen, bislang enttäuscht wurde. Ende 2014 und Anfang 2015 ist die Arbeitsproduktivität in den USA, trotz der führenden Stellung bei der Digitalisierung, in zwei aufeinander folgenden Quartalen sogar gesunken. In den drei Jahrzehnten nach dem Krieg stieg die Produktivität in den USA noch um durchschnittlich 2,8 Prozent im Jahr, Nach 1973 halbierte sich die Rate. In den 1990er Jahren und bis 2005 stieg die Produktivität wieder um jährlich 2,5 Prozent. Aber seitdem beobachtet man nur noch geringere Produktivitätssteigerungen und teilweise sogar Rückgänge. Das ist vor allem auch deshalb bedeutsam, weil die sehr hoch gehandelte „digitale Revolution“ offenbar keinen nachhaltigen produktiven Schub entfaltet hat. Jedenfalls keinen Schub, der mit früheren industriellen Revolutionen vergleichbar wäre. Ähnlich sieht es Philip Plickert in einem Artikel in der FAZ vom 30.8.2015 („Die mühsame IT-Revolution“). 

Eine Präzisierung 

„Produktivität“ wird hier als Verhältnis zwischen den Gesamtarbeitsstunden und dem Bruttoinlandsprodukt eines Landes gemessen. Und es geht um Zuwachsraten bei der Produktivität. Es wird festgestellt, ob das Produktivitätswachstum schneller oder langsamer erfolgt. Produktivitätsschwäche heißt zunächst nicht, dass die Produktivität sinkt. Aber diese Schwäche ist ein Warnzeichen. Sie deutet darauf hin, dass eine Volkswirtschaft unter wachsenden Druck gerät. Wenn Dienstleistungen in großen Sektoren wie dem Bildungswesen und Gesundheitswesen nicht zu einer Erhöhung der Wertschöpfung in anderen Bereichen beitragen, so erhöht führt die Volkswirtschaft eine zunehmende Last mit sich. Gleiches geschieht, wenn neue Beschäftigung aufgrund von Umweltauflagen geschaffen wird, die aus der Wertschöpfung des produzierenden Gewerbes bezahlt werden muss. 

Sinkende Zuwachsraten sind vor allem dann ein wichtiges Gegenargument, wenn man große „Transformationen“ der Volkswirtschaft mit umfangreichen Stilllegungen von (vermeintlich) veralteten Wirtschafts-Aktivitäten vollziehen will. Bei einer schwächelnden Produktivität kann man sich solche „produktiven Zerstörungen“ nicht leisten.  

Die Ökologie als neue Wertschöpfung?

Man kann natürlich alle möglichen „Werte“ im Menschen und in der Natur feststellen, aber diese Werte machen die Menschen noch nicht satt. Die Ökologie handelt nicht von einem Reichtum der Natur, der erschlossen und praktisch wirksam ist. Als ökologischer Reichtum mildert er noch nicht die grundlegenden Knappheiten in dieser Welt. Der verfügbare und damit ölonomische Wert der Dinge beginnt dort, wo diese Knappheiten berücksichtigt werden. Dazu gehört zunächst das elementare Missverhältnis zwischen den Naturgegebenheiten und den Bedürfnissen (die Begrenztheit und Seltenheit), die den Gütern ökonomischen Wert verleiht.

Auf einer zweiten Stufe ist es die Anwendung von Arbeit und Kapital (einschließlich Wissen), die die elementare Knappheit mildern kann, durch Entdeckungen, Erschließungen, Herstellungsverfahren. Dies ist die produktive Milderung der Knappheit, die in der modernen Zivilisation ein geschichtlich bisher nie gekanntes Niveau erreicht. Es ist eine täglich vollbrachte und überhaupt nicht selbstverständliche Leistung. Auch ihre Kräfte und Mittel, das Wissen eingeschlossen, sind grundsätzlich begrenzt und damit knapp. Die ökonomische Wertschöpfung hat daher eine moralische Qualität. Sie muss daher nicht erst von außen moralisiert werden. Sie hat schon als solche eine Moral. 

Ein Blick in die Wirtschaftsgeschichte zeigt, dass es hier unterschiedliche Phasen von erheblicher Dauer gibt: expansive Phasen, stagnierende oder sogar rückläufige Phasen. Auch darin kommen die grundlegenden Knappheiten dieser Welt zum Ausdruck. Technologische, wissenschaftliche oder kulturelle Entwicklungen wachsen nicht einfach linear und ihr Wachstum hängt nicht allein vom Willen der Menschen ab. Der Fortschritt kann nicht einfach „gemacht“ werden, wenn die Menschen sich nur ordentlich Mühe geben. Gelegenheiten zum Fortschritt tauchen in ihrem eigenen Rhythmus auf. Dies Auftauchen („Emergenz“) hat seine eigenen Trägheiten und Sprünge. Die Konsequenz ist: Es muss immer konkret geschaut werden, in welchem Szenario man sich in einem gegebenen geschichtlichen Moment befindet. 

Neue Gesichter des technokratischen Machbarkeitswahns 

Wenn man so argumentiert, verabschiedet man sich von all den Patentlösungen, die heutzutage in Umlauf sind: Dass man nur „weltoffen“ sein müsse. Dass man sich nur „neu erfinden“ müsse. Wie auch immer diese Formeln eines Wirtschafts-Konstruktivismus lauten mögen, sie laufen alle darauf hinaus, dass man sich die Welt machen kann, wie sie einem gefällt. Dieser Kurzschluss nimmt schnell eine polemische Wendung: Man fällt über Nationen, die in Schwierigkeiten sind, schnell das Urteil, dass sie „etwas falsch machen“.

In diesem Sinn ist man heute in Deutschland gegenüber den USA, aber auch gegenüber manchem südeuropäischen Land (zum Beispiel Spanien) schnell mit dem Urteil zur Stelle, diese Länder könnten leicht ihre Probleme lösen, wenn sie sich nur ordentlich „um ihre Konkurrenzfähigkeit kümmern“. Oder „in Bildung investieren“, wie eine andere Patentidee lautet, die insbesondere in Deutschland verbreitet ist. Die Internationalisierungsstrategie der Bundesregierung setzt, nach einem Bericht von Heike Schmoll in der FAZ (2.2.2017) europa- und weltweit auf Bildungsinvestitionen. 

Es wird sich bald zeigen, dass solche Vorurteile auf unser Land zurückfallen. Auch Deutschland ist der gegenwärtigen Periode langsamen Fortschritts und zerbrechlicher, gefährdeter Produktivität unterworfen. Und jede Regierung wird es sein. 

Warum Steuererleichterungen nicht ausreichen 

Die deutsche Volkswirtschaft läuft auf eine historische Klemme zwischen hohen Kosten und aufwendigen (Umwelt-)Normen einerseits und der dafür erforderlichen zusätzlichen Wertschöpfung andererseits zu. Diese Wertschöpfung steht nicht zur Verfügung, weil die dafür nötigen Produktivitätsschübe fehlen. In dieser Lage wäre es verheerend zu glauben, Produktivität sei sowieso nicht mehr so wichtig und gehöre zu irgendeinem veralteten „Wachstumsglauben“.

Ganz im Gegenteil: Wenn Produktivität in den Volkswirtschaften unserer Zeit ein knappes Gut geworden ist, wird dies Gut besonders kostbar. Die produktive Basis der Volkswirtschaft muss gehegt und gepflegt werden. Und sie muss von den Lasten befreit werden, die in einem allzu optimistischen Glauben an schnelle Produktivitäts-Fortschritte beschlossen wurden. Dabei geht es nicht nur um eine finanzielle Entlastung (Steuern), sondern um all jene Entscheidungen, die direkt in die produktiven Prozesse eingreifen: durch aufwendige technische Mindeststandards und durch Technologie-Stilllegungen, die inzwischen unmittelbar Herzstücke der deutschen Industrie zerstören. Und das hat nichts mit dem Corona-Virus zu tun. Gewiss gibt es bei der hier dargestellten Produktivitätsschwäche noch manches Fragezeichen. Aber der Fakten-Trend ist eindeutig genug, um das Produktivitätsproblem wieder in den Mittelpunkt der Wirtschaftsdiskussion zu stellen. 

Sonst droht Deutschland eine kalte Abwicklung als starke Produktivnation. 

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Leserpost

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Dietmar Herrmann / 10.10.2020

Großartiger Artikel. Was die Hoffnung auf die Segnungen der “Digitalisierung ” betrifft, so sei jedem empfohlen, im Betrieb mal die Augen zu öffnen: hinter jedem neuen PC-Monitor sitzt irgend ein hochwichtiger Typ von der Stabsstelle zur Qualitätssicherung der Osterdekoration, der für die eigentliche Arbeit ausfällt. Und die vielen tollen neuen Dienstleistungsjobs (Ich koche Tee für Flüchtlinge) sind frei von jeder Wertschöpfung.

Herbert Priess / 10.10.2020

@Frances Johnson: Danke für ihre Antwort. Herr Rosling sprach von einem Zeitraum bis 2100 und das sind lumpige 79 Jahre. Das Corona jetzt einen negativen Einfluß auf unsere Gesellschaft und Wirtschaft haben wird ist von mir unbestritten. Nur ist das eine vorübergehende Erscheinung die auf die Weltwirtschaft kaum Einfluß haben wird wenn man das große Ganze betrachtet. Geld schläft nicht, schöner Film übrigens, und es sucht sich immer mehr und neue Anlagemöglichkeiten, die jetzt nicht getätigten Ausgabe werden nachgeholt. Corona kann sogar sehr positiv wirken, weil in vielen Ländern jetzt mehr Geld in das Gesundheitssystem investiert wird. Mehr Gesundheit bedeutet auch mehr Wohlstand, Herr Rosling weist das nach. Der asiatisch indische Raum wird über Corona hinweg gehen, allein das Potenzial welches an Bildung, Forschung und Entwicklung immer größer wird wird uns gnadenlos zurück bleiben lassen. “sich mit dem Teil anzustecken, das sie so lieben, dass sie es mit dem irren Schlagwort Krone jonglieren. Nein, hier läuft etwas anderes ab.” Das habe ich nicht verstanden, daß etwas anderes abläuft als die Mächtigen uns sagen weiß ich selber. Keine Sorge, unsere zukünftigen Versorger werden uns genug lassen um ihre Waren zu kaufen, so blöd ihre Konsumenten abzuschaffen sind die nicht. Schönen Abend.

K.Bucher / 10.10.2020

Klaus Michels / 10.10.2020 Ich stimme dem Artikel zu. Unsere Volkswirtschaft verabschiedet sich immer weiter weg von der Produktion und hin zu einem Bürokratiemonster mit überflüssigen Dienstleistungen nebst entsprechenden Studiengängen. Deutschland war einstmals berühmt für Forschung und Entwicklung - das ist Vergangenheit. Wenn ich an das ehemalige Kernforschungszentrum Jülich denke, kann ich nur den Kopf schütteln. Hätte man dort weiter gemacht, dann wären die Energieprobleme vermutlich längst gelöst. Heute beschäftigt man sich dagegen mit Gendergedöns und ähnlichem Schwachsinn. Ich habe meine Konsequenzen daraus gezogen und mich ins Privatleben zurückgezogen, da ich nicht einsehe, dieses System mehr als unbedingt nötig mit Steuern und Sozialabgaben zu unterstützen. Je nach weiterer Entwicklung steht auch die Auswanderung auf meiner Agenda.+++DANKE -Ein weiterer 100% zustimmungs Beitrag meinerseits . Und ja ich verstehe es ich habe es bis Heute NIEMALS bereut vor 17 Jahren von München Waldperlach nach Wien auszuwandern . Gut auch hier ist nicht alles perfekt aber dennoch etwas besser als es inzwischen in München ist, erst vor kurzem war ich seit Jahren wiedermal in München , mit dem Ergebnis eines Totalem Kultur Schocks im Bezug als ich damals in München aufgewachsen und 34 Jahre meines Lebens in dieser Einstigen Schönen Stadt verbracht habe . Ja und dann kamen die Islam faschistoiden Kommunisten , am Anfang ganz soft und dann Jahr für Jahr immer mehr .Wenn ich Ehrlich bin heule ich manchmal wie ein Schlosshund wenn ich daran denke was aus München und meiner Zeit dort inzwischen geworden ist .

Frances Johnson / 10.10.2020

@ Ostrovsky: Ja, Streeck ist der Solideste.

Frances Johnson / 10.10.2020

In dem ganzen Regen lese ich über Wasser und über eine Havarie von Autor Peter Huth, der im Rhein mit Hannelore aus Holland, die in Berlin als Grace ankommt, aufsetzt, gute Geschichte. Wir brauchen solche Geschichten, aber nicht nur. Mit fällt ein, wie wir mal ein gebrauchtes Segelboot kaufen wollten, ich das aber nicht konnte, weil ich platonisch verliebt war in eine Bootfirma, die wir uns nicht leisten können, aber da geht dann nicht was anderes. Aber zunächst eine andere Fa., die ich daraufhin google: DIe Bavaria-Werft aus Söderland. War 2018 pleite, ist gekauft worden von einer KG und gehörte vorher auch schon solchen. Wie es ihr 2020 geht, weiß ich nicht. Danach gucke ich meine große platonische Liebe nach: Sie gehört Magnus Rassy, dem Sohn eines der Firmengründer, Christoph Rassy. Der Grundstein wurde in den Viezigern gelegt von Harry Hallberg auf einer schwedischen Insel. Christoph Rassy kam aus Starnberg und kaufte zunächst Hallbergs ersten Fertigungsort. Er war keine Kapitalgesellschaft, sondern ein Glaser und Bootsbauer. Von der Pike, dritter Besitzer, die schönsten Segelboote der Welt. Klingelt’s? Die Probleme liegen offen, wenn das Know-How nicht mehr mit der Produktion verbunden ist. Stichwort Fischer-Dübel. Lange eine persönlich geführte Firma mit Standort BaWü. Wenn man was zum Guten ändern will, muss man dahin zurück. Digitalisierung kann nur ein Begleitprodukt sein. Aber man will ja nichts ändern, sondern nur große Mengen Geld bewegen. Ich träume derweil weiter von einer kleineren Hallberg-Rassy, die ich mir nicht leisten kann inkl Liegeplatz und Wartung sowieso. Aber Träume sind auch schön. Und Bewunderung. Man muss nicht alles haben.

Dr. O. Borkner-Delcarlo / 10.10.2020

Die Ursache des Missstandes bei der Wertschöpfung, lässt sich in einem Satz zusammenfassen. Regulierungswahn der Politik. Wenn der Stand der Verordnungen und Regeln von 1970 gelten würde und alle neuen Verordnungen und Gesetze bis heute ersatzlos gestrichen werden würden, dann würde sich das Niveau der Wertschöpfung recht schnell wieder gen Norden bewegen. Aber das ist nur ein schöner Traum. Es müsste einen Zusammenbruch des Systems geben, der einen Neuanfang möglich machen würde. Erst gestern ging ich in einem kleinen Dorf in Niedersachsen durch die Straßen. Wir bewunderten die einzigartige und wirklich wunderschöne Baukultur dort und ich sagte zu meiner Frau: “ich kann diese Menschen, die hier wohnen schon verstehen, dass sie sich nicht wehren, im Extremfall käme so ein Wehren einem totalen Verlust des Eigentums gleich.” Es ist nur leider so, dass diese Menschen dennoch alles verlieren werden, gerade weil sie sich nicht wehren. So gingen Kulturen zugrunde und so wird leider auch unsere Kultur zugrunde gehen. Nur…, muss es denn wirklich dermaßen schnell gehen?

Karla Kuhn / 10.10.2020

Eben habe ich durchgezappt und bin bei einer Aussage eines Patienten hängen geblieben, der unter Nebenwirkungen durch Corona leidet. Mit Sicherheit sind Nebenwirkungen von Krankheiten immer schlimm, ich kann ein Lied davon singen. Der Mann weiß nicht wie es weitergehen soll, noch bekommt er Krankengeld…. Ein Dr. Schipmann ist der Meinung, das Menschen mit Nebenwirkungen nach Corona sowas wie ein Entschädigung (in etwa so) erhalten sollten.  Da bin ich fast vom Stuhl gefallen. WIEVIEL “MILLIONEN” Menschen in Deutschland haben Nebenwirkungen durch Corona ?? ABER WIEVIEL MILLIONEN ! Menschen haben Jahrzehnte Nebenwirkungen durch CHEMOTHERAPIEN, BESTRAHLUNGEEN, KRANKENHAUSKEIME, etc. pp ?? Gerade an den Krankenhauskeimen sterben viele Menschen und wenn welche überleben,  sind die Nebenwirkungen enorm.  Wurde JEMALS darüber gesprochen, daß diese Menschen entschädigt werden müssen ?? Ich habe 23 Jahre nachdem ich an einem Pilotprojekt teilgenommen habe wegen einer a-typischen AML im Endstadium bis HEUTE enorme Beschwerden durch die CHEMO. KEIN Hahn hat je danach gekräht, KEINERLEI Unterstützung habe ich erhalten und so, wie es mir geht, geht es MILLIONEN Menschen in Deutschland. Mir hängen die Sonderbehandlungen wegen dieser Corona Influenza derart zum Halse raus , mich ko… es nur noch an. Diese elende “Maulkorbpflicht”, obwohl schon mehrmals bestätigt, daß diese Lappen nicht gegen das Virus helfen, wird mit STRAFANDROHUNG durchgesetzt.  Bekommen alle diejenigen, die sich dem Corona Anweisungen unterwerfen GELD ?? Frau Lengsfeld hat es GENAU mit ihrem Artikel auf den Punkt gebracht mit der “großen Transformation. ” Es ist erschreckend, WOHIN Deutschland gerudert wird. Auch heute wieder mehrere Sendungen über KORRUPTION,  SCHWARZGELD UND GELDWÄSCHE.  Eine Aussage Merkels dazu, LACHHAFT !! Wir können uns die Finger wund schreiben, das FELD ist bestellt und mit SCHREIBEN alleine wird das Unkraut weiter in die Höhe schießen. Denkfalle ? Oder eher DENKFAUL?

A. Ostrovsky / 10.10.2020

@Frances Johnson / 10.10.2020 Ich glaube, “Moderne” wird als Kurzformel für die jeweils letzte technologische Entwicklung gebraucht, aber Technologie ist nicht nur gegenständlich, Technologie ist eigentlich rein ideel, das Wissen, wie man bestimmte Aufgaben lösen kann. Dieses Wissen wird immer komplexer und ist heute nur in der Vernetzung (die wieder elektronisch ist) überhaupt speicher- und verwaltbar. Die Vernetzung hat die intensivste und tiefgreifendste Entwicklung, die es jemals in den Menschheitsgeschichte gab, hervor gebracht. Und diese Veränderung betrifft alle Bereiche, nicht nur die Wirtschaft. Aber zu jeder konkreten Entwicklungsstufe gehört, auch nach meiner Auffasung, ein bestimmter politischer, kultureller, wirtschaftlicher und ideeller Überbau. Und da ist es katastrophal, wenn nach 15 Jahren stürmigster Entwicklung kein einziger moderner Gedanke in der Politik mehr auftaucht, weil außer radikalem Wegmobben und immer chaotischeren Versuchen, Krisen zu erzeugen, um sie dann (nicht) lösen zu können, nichts passiert, außer hohlem Gedröhn. Da sind wir uns einig. Ich will es anders ausdrücken. Die Menschheit ist in einem erdrückenden Korsett schwanger, wobei die Herrschenden (in idestruktiver Dummheit) dieses Korsett immer enger schnüren. Während die Möglichkeiten und das Wissen und die weltweite Verbreitung des Wissens rasant zunehmen, beschneidet die Macht weltweit radikal die Anwendung der Möglichkeiten aus einem tief reaktionären Bedürfnis, die Macht zu behalten. So werden sie die Macht garantiert verlieren und sogar schneller.

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