Die Mehrheit der Deutschen möchte möglichst objektive Nachrichten lesen, hören und sehen, berichtet welt.de. Dies sei ein Ergebnis des Reuters Report, einer groß angelegten Studie über das Mediennutzungsverhalten in 40 Ländern. Auf die Frage, welche Art der Nachrichten man bevorzuge – solche, die den eigenen Standpunkt wiedergeben, den eigenen Standpunkt hinterfragen oder solche, die keinen Standpunkt erkennen lassen – hätten 80 Prozent der Befragten in Deutschland geantwortet, man bevorzuge Nachrichten ohne erkennbaren Standpunkt.
In einem Zeitvergleich zu einer ähnlichen Abfrage im Report von 2013 würden die Medienforscher in vielen Ländern – nicht aber in den USA – eine erhöhte Präferenz für „neutral“ vermittelte Informationen verzeichnen. Über die Gründe kann das Team des Reuters Institute for the Study of Journalism mit Sitz in Oxford aber nur spekulieren. So sei es möglich, dass eine „schweigende Mehrheit“ auf die Zunahme von Nachrichtenangeboten reagiere, die voreingenommen und meinungsstark ausgerichtet seien, darum eine dahinter liegende Agenda vermuten ließen. Diese Vermutung hätten Antworten der Befragten nahegelegt.
Es sei eindeutig, so der Reuters Report weiter, dass eine Mehrheit der Menschen den Ansatz, Informationen „vor der Öffentlichkeit zu verbergen“, um damit die Gesellschaft nicht noch weiter zu polarisieren, nicht befürworte. Je größer das Interesse einer Person an Politik sei, desto stärker sei die Überzeugung ausgeprägt, dass auch potenziell falsche Aussagen von Medien zitiert werden müssten.