Ulli Kulke / 25.02.2015 / 18:54 / 4 / Seite ausdrucken

Der Spiegel: Zurück zum Öko-Kampfblatt

Will die neue Chefredaktion beim Spiegel das Blatt wieder zum Öko-Kampfblatt zurückschrauben? Werden die kritischen Ansätze, die in den letzten Jahren die immer haltlosere Weltuntergangsstimmung zumindest hinterfragten, jetzt hintangestellt? Der neue Titel „Der verheizte Planet“ scheint an die guten alten Zeiten der Apokalypse, die 80er Jahre, anknüpfen zu wollen, als der Spiegel uns zum Beispiel 1981 in einer dreiteiligen Serie den deutschen Wald als endgültig verloren verkaufte und genüsslich einen Kronzeugen nach dem anderen zitierte. O-Töne von damals: “Die ersten großen Wälder werden schon in den nächsten fünf Jahren sterben. Sie sind nicht mehr zu retten.“ “Die Tanne verabschiedet sich.” “Im Jahr 2020 dürfte aller physisch erreichbare Wald in den unterentwickelten Ländern abgeholzt sein.” Schlimm, alles schlimm.

Jetzt also: „Der verheizte Planet“, Klimawandel, was sonst? Nicht mehr nur der Wald verschwindet jetzt, sondern gleich unsere ganze Lebensgrundlage, der Planet. Wenn sich nichts mehr verkauft, Angst geht immer. Da wird zum einen ein Interview mit der Globalisierungskritikerin Naomi Klein schwer in Szene gesetzt. Ihrer Ansicht nach hätten die Menschen ja in den 80er Jahren erkannt, dass die Welt gemeinsam gegen den Klimawandel zu Felde ziehen müsse, aber dann passierte leider etwas Schlimmes: der Zusammenbruch des Ostblocks. Und damit waren alle Anstrengungen von vornherein zum Scheitern verurteilt, meint Klein – allen Ernstes. Die Sowjetunion, die ja bekanntlich wesensmäßig auf Elektrizität basiert, und dann die DDR mit ihrer Braunkohlewirtschaft, die polnischen Stahlhütten in Oberschlesien, garantiert filterfrei – was waren das alles noch für Hoffnungsträger in Sachen Nullemission und effiziente Klimapolitik. Die sind jetzt verschwunden, und jetzt muss man wieder ganz von vorn anfangen, den Kapitalismus zu überwinden, um den überhitzten Planeten zu retten. Die Spiegel-Redakteure wollen sich das zwar nicht ganz zu eigen machen, suggerieren mit ihren Fragen aber lediglich, dass die Reihenfolge vielleicht nicht die richtige sei: Wenn man erst das Gesellschaftssystem überwinden wolle, würde ja nichts daraus, halten da die Journalisten dagegen. Klimawandel hin, Alarmismus her – dass ganz im Gegensatz zur These von Klein die Luft nach dem Crash im Osten erheblich sauberer geworden ist, daran konnte sich offenbar keine Seite mehr erinnern in dem Gespräch. Ist ja auch lange her.

Besonders starker Tobak aber durchzieht den redaktionellen Teil der Titelgeschichte: „Sind wir noch zu retten?“, heißt es in der Überschrift. Natürlich nicht. Denn es ist wieder so weit. Und dann wird jeder kritische Ansatz, der den Spiegel in den letzten Jahren von anderen Medien abhob, über den Haufen geworfen. „Seit 1880 gab es kein Jahr, das wärmer gewesen wäre als 2014“, heißt es da zunächst einmal grundsätzlich. Man achte auf die Semantik: Es heißt nicht, dass 2014 das wärmste Jahr gewesen sei, das lässt sich nämlich nur schwer behaupten. Wenn überhaupt so wäre es vielleicht ein oder zwei hundertstel Grad wärmer als die Nummer zwei. Es gibt auch ganz andere Datenreihen, etwa wie diese hier vom Goddard Institute for Space Studies (GISS), das für die Nasa die Daten erhebt: Danach war das Jahr 2010 wärmer als 2014. Nach dieser Reihe von der Universität von Alabama in Huntsville sogar deutlich wärmer.

Nichts lässt der Spiegel aus. Dass die globale Erwärmung, die seit Beginn des Jahrzehntes ganz unerwartet ausgesetzt hat (wie inzwischen auch der IPCC in seinem letzten Sachstandsbericht festgestellt hat), bald wieder Fahrt aufnimmt, istwie gesehen auch nach 2014 noch längst nicht ausgemacht. Die richtige, aber durchsichtige und deshalb langsam langweilige Feststellung des Spiegel, dass die fünfzehn wärmsten Jahre mit nur einer Ausnahme nach dem Millennium gezählt wurden, erfordert einfach immer wieder die – so gesehen vielleicht nicht minder langweilige – Entgegnung: Dass dadurch nämlich nur ein relativ hohes Niveau festgestellt wird, aber keine derzeitige Dynamit, die weiter nach oben zeigen würde. Im Gegenteil. Angesichts dessen, dass die CO2-Emissionen Jahr für Jahr deutlich zunehmen und auch angesichts dessen, dass sich im vergangenen Jahr ein kleiner El Nino nach und nach aufbaute – ein Klimaphänomen, das in der Vergangenheit eigentlich immer einen Wärmeschub mit sich brachte –, blieb die Durchschnittstemperatur des Jahres 2014 im unspektakulären Bereich.

An anderen Stellen baut der Spiegel seine These vom drohenden Weltuntergang auf haltlosen Behauptungen auf. Etwa wenn er suggeriert, dass die Hurrikane in den USA an Zahl oder Kraft zunehmen würden. Ein paar Namen von Wirbelstürmen hinzuschreiben, die jeder gehört hat, um beim Leser vielleicht „was klingeln zu lassen“, ist eine mehr als durchsichtige Drohkulisse, aber mehr ist aus diesem Aspekt eben auch nicht mehr herauszuholen. Da ist die Debatte längst weiter. Der Weltklimarat IPCC hat seine Warnungen vor Hurrikanen zuletzt zurückgestuft, und das nicht ohne Grund: Die Energie der Wirbelstürme nimmt – auch unter Berücksichtigung von Zyklen – im Durchschnitt bereits seit mehreren Jahrzehnten ab und eben nicht zu,  was sich sowohl in der Zahl als auch in der Zerstörungskraft niederschlägt. Dass die Versicherungsschäden immer höher werden, widerspricht dem nicht, weil dies keine meteorologischen oder klimatischen, wohl aber wirtschaftliche und soziale Ursachen hat. Und wenn man hier den Experten einer großen Rückversicherungsgesellschaft zum Kronzeugen dafür nimmt, dass alles immer schlimmer wird, darf man sich über nichts mehr wundern.

Natürlich werden auch alle weiteren bekannten Stereotypen bedient, die schon allein deshalb verfangen, weil sie jeder erwähnt, aber das macht sie nicht korrekter. Hier heißt es, dass die Wüsten in Afrika sich ausbreiten, während tatsächlich die Sahara von Süden her ergrünt,  die Sahelzone in die Wüste hineinwächst (wie übrigens im Spiegel selbst
hin und wieder zu lesen ist!). Da heißt es, dass in Saudi-Arabien das Grundwasser zur Neige geht. Das ist zwar schon etwas subtiler, weil es nämlich stimmt. Es hat aber nichts mit dem Klimawandel zu tun. Das fossile Grundwasser, um das es dort geht, ist ein abgeschlossener Schatz, der seit Hunderttausenden oder Millionen Jahren nichts mehr vom Klima oben auf der Erde mitbekommt – aber jetzt angezapft wird. Derzeit mit einer acht mal so großen Menge wie noch vor 20 Jahren. Kein Wunder, wenn das Grundwasser zur Neige geht. Höherer Prokopf-Verbrauch und ein deutliches Bevölkerungswachstum ist dafür verantwortlich, aber bitte nicht der Klimawandel. Das Wasser was in Saudi-Arabien von oben kommt ist nicht weniger sondern mehr geworden in den letzten Jahrzehnten.

Überhaupt findet es der Spiegel originell, jede Veränderung im Klima als Menetekel für menschlichen Frevel hinzustellen, egal ob es in Südeuropa jetzt weniger oder in Westeuropa mehr regnet als früher. Wann hat es denn bitteschön über viele Jahrzehnte eine Konstanz gegeben bei diesen Wetterphänomenen? Schwankungen in den ozeanischen Oszillationen, in den Meeresströmungen, den Großwetterlagen, Zyklen über mehrere Jahrzehnte – gibt es alles nicht? Es stimmt zwar, dass einige Dürren und Flutkatastrophen sich in den letzten Jahren länger halten, wie der Spiegel schreibt. Die Meteorologen führen dies aber darauf zurück, dass der Jetstream, jenes breite Sturmband, das in 10.000 bis 15.000 Meter Höhe von West nach Ost zieht, träge geworden ist, beileibe nicht zum ersten Mal. Natürlich ist die Versuchung groß, auch das auf den CO2-Ausstoß zurückzuführen, ein Zusammenhang, der freilich nicht belegt ist.

Natürlich dürfen in der 08/15-Argumentation, die der Spiegel jetzt über so viele Seiten ausbreitet, auch nicht die untergehenden Inseln im Pazifik fehlen. Regierungsvertreter der Pazifikstaaten sind dafür immer als Kronzeugen gut. Hier geht es nämlich um Geld, um den Klimafonds, auf den sich die Verhandlungen bei den großen Gipfelkonferenzen zum Thema immer stärker konzentrieren. Weil sonst nichts mehr läuft, einigt man sich eben auf eine grandiose, globale Umverteilung, das hebt die Stimmung, allseits. Zehn Milliarden Dollar sollen kurzfristig von den Klimasünderstaaten zusammen kommen für Zahlungen an die angeblich untergehenden Länder, irgendwann dann 100 Milliarden und später 100 Milliarden pro Jahr. Wer wollte da auf seiner Pazifikinsel schon einräumen, dass das Land gar nicht untergeht. Bislang allerdings gibt es für eine Tendenz zum Untergang keine belastbaren Belege, eher das Gegenteil, wie man hier sieht.  Und auf den Malediven, hauchdünn über dem Meeresspiegel gelegen und deshalb angeblich einer der ersten Staaten, die von der Landkarte verschwinden, steigen die Investitionen für neue Hotels und Ferienanlagen von Jahr zu Jahr an. Glaubt man dem Tenor der Spiegel-Titelgeschichte, könnten die hart kalkulierenden Finanzhaie das Geld eigentlich vor der Küste gleich ins Meer schmeißen. Machen sie aber nicht. Wieso eigentlich nicht?

Einen Fehler begeht der Spiegel nicht, und das kann man ihm bei dem ansonsten so großflächig verbreiteten Furor fast schon anrechnen, weil er sich in der Hinsicht von der tonangebenden Szene, der einschlägigeren „Zivilgesellschaft“ abgrenzt: Er verzichtet darauf, der Bundesregierung den unsinnigen und durchsichtigen Vorwurf zu machen, sie verabschiede sich aus ihrer Rolle als Vorreiter beim internationalen Klimaschutz. Leistungen und vor allem die künftigen Vorhaben, die Minderungsziele, sind hier so ambitioniert wie sonst nirgendwo auf der Welt. Nicht zuletzt übrigens aufgrund der Wirtschaftskraft des Landes. Darauf hätte man Naomi Klein im Interview ruhig aufmerksam machen dürfen, sie, die offenbar davon träumt, dass der frühere Ostblock eine – aus ihrer Sicht – vorbildliche Klimaschutzpolitik hingelegt hätte.

Es ist ja auch nicht alles falsch, was bei uns im Lande läuft. Wer an die lange Frist denkt, kann nichts grundsätzliches gegen den Ausbau erneuerbarer Energien und Energieeinsparungen haben. Dass wir dabei aber aus lauter Angst vor zwei bis drei Millimeter Meeresspiegelanstieg gleich das Kind mit dem Bade ausschütten, dass Klimaschutz alles und Naturschutz gar nichts mehr gilt bei Windrädern, Stromtrassen und Bioenergie, dass ordnungspolitische Grundlagen mal eben in den Wind geschossen werden, indem man den Immobilienbesitzern jedes Detail der häuslichen Infrastruktur vorgibt und man sie zu ungesunden, unsinnigen und unökologischen Verpackungen ihrer Eigenheime, dass die Klimawissenschaft sich vor allem hierzulande aus wohlverstandenem Eigeninteresse vor den Karren der Politik spannen lässt, ja sich selbst als politischer Agent sieht, dass der ökoindustrielle Komplex sich inzwischen zu einer kräftigen Wirtschaftslobby gemausert hat im Lande, und sich keiner mehr traut, öffentlich für eine behutsamere Gangart einzutreten und alle nur noch von der „Großen Transformation“ träumen – all das wäre auch mal wieder eine kritische Betrachtung wert.

Es kann durchaus passieren, dass man über die Titelgeschichte dieser Woche in zwanzig, dreißig Jahren genauso schmunzelt wie heute über die berühmt-berüchtigte vor 34 Jahren über den angeblich nicht mehr zu stoppenden Tod des deutschen Waldes. Vieles spricht nämlich dafür, dass die Wirkung des Kohlendioxids deutlich überschätzt wird, wie man hier und hier sieht. Wir wissen es nicht. Es kann auch anders ausgehen. Um sich vor späteren Lächerlichkeiten zu schützen, ist es einfach am besten, auf überzogenen, haltlosen Alarmismus zu verzichten.

Siehe auch Ulli Kulkes Blog Donner und Doria

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Günter Fuchs / 28.02.2015

Ihre Kolumne ist die passende Antwort auf diesen volksverdummenden (SPIEGEL) Artikel! Vielen Dank hierfür! Erwähnen sollte man hierzu noch eine ähnliche Horrorstory des SPIEGEL aus dem Jahre 1986 Titel “Die Klima-Katastrophe” und der Artikel dazu “Das Weltklima gerät aus den Fugen” (das Titelblatt zeigte den Kölner Dom unter Wasser?!?). Nur was ist den von den ganzen Katastrophen-Prophezeiungen bisher eingetroffen? Fragen Sie mal einen New-Yorker oder einen Bostoner im Februar 2015 was er vom anthropogenen klimawandel (früher -klimaerwärmung) hält? Ich glaube, der geht Ihnen an die Gurgel.

Jürgen Althoff / 26.02.2015

Sehr geehrter Herr Kulke, meinen beiden Vor-Kommentatoren stimme ich vollinhaltlich zu und setze noch einen, nein zwei, drauf: Sie sollten sich über eex die Kurven der stündlichen Einspeisungen aus PV und WKA beschaffen und sich dann ihre kühne Aussage von der langfristigen Sinnhaftigkeit der sogenannten Erneuerbaren (dass eine Benutzung dieses Begriffes für eine Physikerin schon einem Offenbarungseid gleichkommt, lassen wir mal außen vor) noch einmal gut überlegen. Auch wenn wir die Anzahl dieser Anlagen verzehnfachen und die indiskutabel niedrigen Nutzungsgrade und Strom-Herstellkosten außer Acht lassen würden, wird es trotzdem nicht möglich sein, die für ein Industrieland unerläßliche sichere und dem Verbrauch anpassbare Grundlastversorgung darzustellen. Sie können es einfach nicht, Punkt. Zweitens wird - auch von Ihnen - viel zu wenig beachtet, dass etwa drei Viertel der globalen CO2-Emissionen außerhalb Europas geschehen. Der Grund dafür liegt darin, dass Länder wie China, Indien, Brasilien etc allergrößte Anstrengungen unternehmen, um hunderten von Millionen ihrer Staatsbürger menschenwürdige Lebensbedingungen zu schaffen, und dazu bedarf es einer flächendeckend sicheren und preiswerten Stromversorgung, und die für Entwicklungländer einfachste und billigste Technologie dazu sind Kohlekraftwerke, weit dahinter Wasserkraft, Kern- und Gaskraftwerke und ein bißchen Sonne und Wind, um als Lieferant der EEG-verrückten Deutschen im Geschäft zu bleiben. Ob diese Länder das nun aus purer Menschenfreundlichkeit oder aus Angst vor Unruhen unzufriedener Bürger tun, macht im Endeffekt keinen Unterschied. Und nun stellen Sie sich vor, ein Herr Schellnhuber mit einem beflissenen Spiegel-Redakteur kommt nach China und fordert die Abschaltung aller fossilen Stromerzeugung zur “Rettung des Weltklimas”, was bedeuten würde, hunderte von Millionen Menschen zurück in Elend und frühen Tod zu schicken. Aus meiner Sicht werden diese ganz schlimmen menschenverachtenden Konsequenzen einer “dekarbonisierten” Weltwirtschaft viel zu wenig thematisiert. Diese Leute sind - wie ja unausgesprochen auch diese Naomi Klein - bereit, Milliarden Menschen für ihre Wahnideen zu opfern.

Jeve R. Huels / 25.02.2015

Zitat: “Wer an die lange Frist denkt, kann nichts grundsätzliches gegen den Ausbau erneuerbarer Energien und Energieeinsparungen haben.” Zitatende Doch, kann man! ICH z.B. habe was dagegen. Grundsätzlich. Weil “Erneuerbare” sich nicht für die Versorgung einer Industrienation eignen, weil die Erzeugung einer Nutzbaren Kilowattstunde aus “Erneuerbaren” mehr fossilen Brennstoff benötigt als wenn man diese direkt im Braunkohlewerk erzugt und weil Strom aus “Erneuerbaren” mindestens die x-fachen Gestehungskosten hat, da man die erzeugte Energie erst mit allergerößtem Aufwand NUTZBAR machen muss, z.B. durch den Einsatz von Speichern, Back-up-Kraftwerken, Stromzukäufen und Stromabfuhren zu negativen Preisen ins Ausland. Gegen Energieeinsparungen (nicht Effizienzsteigerungen) habe ich auch was, da nur EnergieNUTZUNG zu echter Wertschöpfung und somit zu Wohlstand führt, und Energiesparen zur Verhinderung von Wertschöpfung, was die Armen am härtesten und zuerst trifft. Auch langfristig habe ich grundsätzlich etwas gegen “Erneuerbare”, weil sich die physikalischen und ökonomischen Gesetze wahrscheinlich auch in den nächsten 30 Jahren nicht signifikant ändern werden. Wenn SIE nichts gegen den Ausbau der NIE haben, mag das ja so sein - vielleicht haben sie sogar Recht und wir Techniker und Ökonomen leiden an Halluzinationen - ABER schreiben sie nicht, dass man nichts dagegen haben KANN! Man MUSS sogar, wenn man Ahnung hat. Danke. MfG Jeve R. Huels

Thomas Schlosser / 25.02.2015

Herr Kulke, besten Dank für Ihren wohltuenden Beitrag zur (nicht nur vom Spiegel) herbeihalluzinierten Klimaerwärmung, nur eine Anmerkung sei mir gestattet: Es mag ja sein, dass ich zu denen gehöre, die nicht an die “langen Fristen” denken, doch was die sogenannte ‘Energiewende’ in Deutschland angeht, so halte ich diese für die größte Vernichtung von Volksvermögen seit Ende des zweiten Weltkrieges und bin deswegen total und absolut anderer Meinung, als Sie (was diesen Punkt angeht). Eine sichere und technisch hochausgereifte Energieversorgung durch einen Mix von fossilen UND atomar betriebenen Kraftwerken wurde geopfert, weil in 10.000 Kilometer Entfernung ein Tsunami an eine asiatische Küste geschwappt ist. Zehntausenden von privaten Haushalten wurde im letzten Jahr der Strom abgestellt, weil die Menschen ihre, bedingt durch die EEG-Umlage, astronomischen Stromrechnungen nicht mehr bezahlen konnten, in diesem Jahr dürfte dieser traurige Trend unvermindert anhalten. Gleichzeitig wurden und werden mit diesem als ‘Umlage’ getarnten Ablass dubiose Solarbarone und ähnliche Gauner (Prokon..!) zu Millionären gemacht, während Deutschland Atomstrom aus Tschechien und Frankreich teuer dazukaufen muss. Und daran, Herr Kulke, kann ich auch langfristig nichts gut finden….....  

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