Na ja, ich meine, ein verhunztes Leben sieht anders aus. Dafür gibt es keine Biografie und man kriegt auch keine so einfühlsame Kritik. Und der leidige reale Sozialismus hatte mit solchen Biografien auch sehr wenig zu tun. Aber der K.-E. v. Schnitzler hatte vor seinem Tod noch einen wichtigen Satz gesagt. Er sagte: “Man grüßt mich wieder!”
Leute, noch einige wenige Jahre, und diese ganzen “APO-Neandertalerfosilien” sind ohnehin ausgestorben!
Tja, mir als auch heute immer noch Altlinkem ist Venske zu seiner Blütezeit irgendwie nie untergekommen. In Sachen “Sound” muss ich ihn wohl damals für eine Art auch-politischen Dieter Thomas Heck der Post-68er-Szene gehalten haben oder so. In Sachen Musik hielt ich eh den Sound immer für das Unwichtigste, logischerweise dann in Sachen Politik erst recht, weshalb mir auch andere Autoren durch die Lappen gehen, die diesen Sound heute für sich gern reklamieren. Nach dieser Rezension weiß ich nun gar nicht mehr, ob ich im Nachhinein diese Wissenslücke füllen muss. Es scheint aber, dass es Besseres zu tun gibt. Insofern danke für diesen Beitrag. Walther Kraft
Herr Hjalmar Kreutzer hat bereits darauf aufmerksam gemacht. In der Bundesrepublik herrschte wahrlich kein Mangel an revolutionären Systeminfragestellern vom Schlage Venske und ähnlichen Wirrwarr-Genossen, politisches Erweckungsjahr 1968. Wären all die verdienstvollen linken Westärsche zu uns herübergekommen, gäbe es die wunderbar DDR noch, mit allen Verheißungen unendlicher Menschheitsbeglückung, eine zeitlang auch von Biermann besungen, der Sozialismus wäre längst vollendet, und wir befänden uns jetzt beim Aufbau des Kommunismus, zweite Stufe Nordkorea mit freundlicher Unterstützung von Hugo selig und Fidel Castro. Venske, eigensinnig und störrisch und nicht gewillt, seine Arbeitskraft dem Aufbau des Sozialismus am sozialistischen Originalort des Geschehens (vor Ort) zu widmen, hat sich um eine bessere Biographie gebracht. Neulich hörte ich ihn im Radio (WDR5), er tingelt tatsächlich noch immer mit FDP-Witzen durchs Land, aber kein Brüller mehr. Bürgerinnen und Bürger, habt Mitleid mit Venske und seinen ergrauten unappetitlichen Gedankengenossen.
Hochachtung vor dem Unbeugsamen! Da hat er dann doch lieber in der Bundesrepublik unbeugsam das Schweinesystem bekämpft, statt in das bessere Deutschland DDR zu kommen. Hier hätte er wahrscheinlich auch keine 300.000 DM für einen Rasierwasserspot bekommen, unsere DDR-Produkte waren so gut, die brauchten keine Werbung!, aber er hätte tatkräftig im ideologischen Klassenkampf, Schulter an Schulter mit dem Gen. Karl-Eduard den Sozialismus zum Sieg führen können. Wollte er dann doch nicht. Schade, deswegen hats bis heute mit dem gesetzmäßigen Sieg des Sozialismusses nicht so recht geklappt.
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