Wenn eine Staatsform darauf beruht, Gleichheit als Gerechtigkeit zu propagieren, das heißt, unabhängig vom persönlichen Engagement eines Bürgers ALLEN Genossen dasselbe Resultat zuzusichern, geht das nur mit Gewalt. Deshalb ist das Wort „libertär“ in Verbindung mit Sozialismus obsolet, ebenso in der Beziehung zum Paternalismus. Sozialismus und Planwirtschaft arbeiten ausschließlich der Gruppe und deren vorgegebenen Zielen zu. Die Demokratie ist ein Staatsvertrag zwischen Bürgern und STAATSDIENERN, der das Individuum innerhalb der Gemeinschaft vertritt. Demokratie ist wirklich libertär. Libertärer Sozialismus ist eine politische Illusion, die das Wesen des Menschen ignoriert, Realitäten ausspart und noch nicht einmal den Versuch startet, zu erklären, warum ein Mensch, der den ganzen Tag für sein Auskommen buckelt, es mit einem Faulpelz teilen soll. Auch Propaganda ist eine Form von Gewalt, eine ganz besonders perfide und hinterfotzige. In der Regel bezeichnet der Soze die Umgehung reiner körperlicher Gewalt zur Umsetzung seiner politischen Ziele, wenn er „lediglich“ den Einsatz einer never-ending-Agitation über die üblichen Medien und NGOs einsetzt, als „LIBERTÄR“. Ein Narr, der das glaubt und nicht die wahre Absicht erkennt.
Darf ich daran, dass Lenin von 1914 bis 1917 in der kapitalistischen Schweiz lebte und er dort sogar als kommunistischer Revolutionär unbehelligt leben konnte. Der Schweizer Tagesanzeiger schreibt über diesen Aufenthalt: “Anders als an früheren Auslandsstationen versteckte sich Lenin in der Schweiz nicht. Er benutzte keine falsche Identität, aus seiner politischen Gesinnung machte er nie ein Geheimnis. Die Zürcher Einwohnerkontrolle ließ ihn einen Fragebogen für Deserteure ausfüllen. Lenin schrieb darauf: Er sei kein Deserteur, sondern ein politischer Flüchtling. Interessiert hat das die Schweiz nicht. Sobald Lenin 100 Franken in bar als Kaution hinterlegen konnte, bekam er die Aufenthaltsbewilligung.” Liberaler Kapitalismus eben. Aber Lenin sieht “Meere von Blut” - in kapitalistischen Staaten. Lenin wollte nicht sehen, was doch so offensichtlich war ...
Sozialisten teilen sich nach meiner Überzeugung im wesentlichen in zwei Kategorien: idealistische Deppen und perfide Lügner. Funktionäre rekrutieren sich vorwiegend aus der letzten Gruppe. Und all jenen, die Lenin, Stalin, Mao, Castro usw. desavouieren, sage ich nur, dass das keine Deppen waren, sondern genau wussten, wie man Sozialismus in der Praxis umsetzen muss. Eine andere Ausgestaltung als mit Gewalt und Unterdrückung ist nicht möglich. Alles andere ist idealistischer Blödsinn oder Verführung zum Zwecke der Machtgewinnung.
Dem Idealisten, die ihre Weltverbesseungsutopie theortisch betrachten, nehme ich die Liberalität sogar ab. Sie sind aber nur die Vorstufe auf dem Weg in eine sozialistische Diktatur. Das Problem entsteht nach der Machtübernahme von Sozialisten und Kommunisten, wenn die Differenzen zwischen Theorie und Praxis unüberbrückbar und offensichtlich werden. Dann sind die netten gutmeinenden Theortiker ganz schnell von den Radikalen kalt gestellt, oder sollte man besser sagen an die Wand gestellt, dann herrscht nackte Gewalt zum Machterhalt. Die Wirklichkeit, das zeigt die Geschichte des Sozialismus ist Entmenschlichung, Unterdrückung und brutale Gewalt, oder kennen Sie irgendwo einen sozialistischen Staat in den das Paradies auf Erden entstanden ist? Marx ist die Theorie murks, die Praxsis, und das ist bereits eine Verharmlosung.
Offensichtlich kann man eine Gesellschaftsordnung nicht konstruieren, wenn man von den sie konstituierenden Subjekten abstrahiert. Eine libertäre Ordnung geht davon aus, dass die Individuen liberal sind. Der Mensch ist zwar ein soziales Tier, aber nicht völlig selbstlos, sondern auch egoistisch. Daher braucht er eine vermittelnde Instanz (Autorität), die diese evolutionär erworbenen Triebe reguliert. Sonst regiert das Recht des Stärkeren. Der real existierende Sozialismus mutierte zum sozialistischen Feudalismus, ebenso wie die real existierende Demokratie sich in einen marktradikalen Neo-Feudalismus verwandelt. Die Frage ob “libertärer Sozialismus” oder “autoritärer Sozialismus” lässt sich nicht mit “kein Sozialismus” beantworten, solange man keine Antwort auf “liberale Demokratie” oder “schein-demokratischer Neo-Feudalismus gefunden hat.
Es ist im Grunde ganz einfach: In unserer “1. Natur”, also bis zum Entstehen großer Gemeinschaften im Zuge der neolithischen Revolution (Ackerbau, Viehzucht, Staaten, Religionen), waren wir Menschen alle Kommunisten. Anders war an ein Überleben der Kleingruppen gar nicht zu denken. Das bestätigen die Untersuchungen von “indigenen Völkern”, etwa im Amazonasgebiet, die noch heute (oder bis vor kurzem) so leben. Daher ist alles, was die Kommunisten, Sozialisten, christlichen Nächstenliebeprediger und so weiter wollen, in unseren Genen und Instinkten verankert und trifft, ohne Vernunftskontrolle, auf Zuspruch. Allein: Was nutzt der Zuspruch zu einer “Idee”, die in ihrer Umsetzung seit 8000 Jahren in Großgesellschaften regelmäßig völlig scheitert? In unserer “2. Natur” sind wir befreit von der Idee, dass wir uns um jeden unserer Mitmenschen kümmern müssen. Was erkennbar ein Unfug wäre, nicht umsetzbar. Jeder muss (und darf!) sich hier selbst der Nächste sein und ein kollektives System, das wir Staat nennen, sorgt dafür, dass sich der Einsatz auch lohnt und die Kranken und Schwachen nicht auf der Strecke bleiben, das nennt man heute Sozialstaat und ist die Versöhnung der “1. Natur” und der “2.”. Der Kommunismus, der die Vorzüge der Freiheit leugnet, ist nichts als ein Atavismus, ein Festhalten an archaischen Vorstellungen von Gemeinschaft. Er ist überholt - nicht seit 1989, sondern etwa seit 6000 v.u.Z.
Demokratischer/Libertärer Sozialismus ist ein Oxymoron, d.h. ein Widerspruch in sich. Alle “guten” Sozialisten sind entweder nicht zur Macht gekommen oder so schnell gestorben, dass das Unheil und die Zahl der Toten noch überschaubar war. Wenn der Erfolg eines System von den guten Eigenschaften eines Führers abhängt, ist es nicht die gute Verfasstheit der Körperschaft Staat sondern hängt von einer Einzelperson ab. Ein guter König oder Augustus tut es dann auch. Jedenfalls bis er den Abgang macht. Der demokratisch verfasste Kapitalismus HAT Fehler, der Sozialismus IST ein Fehler. Ohne Zwang kommt der Kommunismus nicht aus, da er wider die menschliche Natur ist. Klar, der Kommunist scheut “Das Schwarzbuch des Kommunismus”, Stephane Courtois u.a., wie der Teufel das Weihwasser. Aber da ist alles gesagt.
Das einzige, was dem Sozialismus an positiver Mitgestaltung der Gesellschaft gelungen ist, war, dass sozialistische Thesen einen schwachen Einfluss auf die soziale Marktwirtschaft und die mit ihr verbundene, freiheitliche Gesellschaft hatten. Aber alles, was weitergeht als bis zu einem sozialistischen Teileinfluss auf ein nicht-sozialistisches System, kann nur totalitär enden. Seit in D der freiheitlich-demokratische Rechts- und Verfassungsstaat mit seiner sozialen Marktwirtschaft von einer “liberalen Demokratie” abgelöst wurde, in der die KANZLERIN nur einen Befehl zu schnarren braucht, um eine demokratisch etwas schräge, aber legale Entscheidung in einem Landtag zu kippen, so dass Thüringen jetzt genau den Ministerpräsidenten hat, der vor ein paar Monaten abgewählt wurde, seitdem kippt ja auch das wirtschaftliche System, und zwar in Richtung DDR 2 : 0. Wie jemand blöde genug sein kann, an einen Sozialismus zu glauben, der seit 1918 schon in jedem Kulturkreis der Erde ausprobiert wurde und immer und überall gescheitert ist, das müssen spätere Historiker und Soziologen herausfinden. Vielleicht ist es auch mehr eine Aufgabe für die Psychiater.
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