Christian Demant, Gastautor / 14.02.2024 / 06:00 / Foto: Pixabay / 43 / Seite ausdrucken

Der Mittelstand im Tunnel – am Ende leider kein Licht (1)

Der Mittelstand steht nach vier schwierigen Jahren vor weiteren misslichen 12 Monaten. Lage und Stimmung sind gleich schlecht.

Mitte März 2020 wurde unsere Volkswirtschaft quasi über Nacht in weiten Bereichen zum Stillstand gebracht. Die Monate danach waren für viele Marktteilnehmer belastend und turbulent, für eine nicht unerhebliche Anzahl sogar existenziell vernichtend. Zum Jahresanfang 2022 – fast auf den Tag genau vor zwei Jahren – habe ich hier auf der Achse in einem längeren Artikel einen Ausblick auf die weitere mittelfristige wirtschaftliche Entwicklung gewagt. Meine Intention war es, den zahlreichen realitätsfernen Jahresprognosen aus der Feder von Theoretikern eine Einschätzung aus der Praxis des für unser Land so wichtigen industriellen Mittelstandes entgegenzusetzen.

Im Rahmen meiner Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung habe ich zum Jahresauftakt 2022 fünf Thesen aufgestellt, die ich nachfolgend bewusst zur Einleitung meiner weiteren Ausführungen nochmals auflisten möchte:

Die besonders durch den Lockdown getroffenen Branchen verlieren unwiederbringlich große Teile der Arbeitskräfte (These Nr. 1); der Fachkräftemangel wird sich weiter verschärfen (T2); die mittelständischen Unternehmen verlieren weiter an Boden im internationalen Wettbewerb (T3); die Gründungs-Aktivität wird weiter zurückgehen (T4); die Inflation kommt und bleibt (T5).

Wer meinen Artikel „Dossier Wirtschaft 2022: So hart wird es wirklich“ aus dem Januar 2022 nachlesen möchte, findet ihn hier. Ich lag mit meinen Einschätzungen weitgehend richtig. Aufgrund der aktuell hitzigen politischen Lage möchte ich auch dieses Jahr ein paar Gedanken zur weiteren wirtschaftlichen Entwicklung in die Diskussion einspeisen. Allerdings habe ich nach sorgfältiger Überlegung beschlossen, mich nur an zwei Thesen heranzutrauen, denn die Weltlage ist in vielerlei Hinsicht äußerst volatil, die zahlreichen Dauerkrisen machen Prognosen nicht unbedingt einfacher. Steigen wir ein:

These Nr. 1: Die Inflation bleibt hoch

Über den Jahreswechsel ist der Briefkasten sowohl in den Privathaushalten als auch bei den Gewerbetreibenden regelmäßig gut gefüllt mit Schreiben zahlreicher Lieferanten und Dienstleistungsanbieter, die ihre Kunden anlässlich des Jahreswechsels erfreulicherweise mit den besten Jahreswünschen, aber auch mit eher unerfreulichen Informationen zur „aktualisierten“ Preisgestaltung beglücken. An moderate Preissteigerungen im Rahmen einer üblichen Inflation von ein bis drei Prozent sind die Kunden seit Jahren, wenn nicht sogar Jahrzehnten, gewöhnt. Vereinzelt wurden in der Vergangenheit Leistungen sogar günstiger, wie z. B. Telefonie und Internet, bedingt durch einen funktionierenden Wettbewerb und die großartige technologische Entwicklung. Auch in der KFZ-Versicherung ging es zum Jahreswechsel 2021 auf 2022 mit den Versicherungsprämien herunter, weil im „Pandemie-Jahr“ 2021 die jährliche Fahrleistung vieler Autobesitzer drastisch nach unten ging und demzufolge der Schadensverlauf aus Sicht der Versicherer eine „günstige“ Entwicklung nahm, die die Anbieter zumindest in geringem Umfang an die Versicherten weitergaben. Ausgangssperren und Besuchsverbote haben tatsächlich auch positive Aspekte.

Während die Preisdynamik in der Vergangenheit zumindest in manchen Jahren noch als uneinheitlich bezeichnet werden konnte, hinterließ eine überschlägige Betrachtung der Verhältnisse zum Jahresbeginn 2024 einen äußerst unguten Eindruck bei mir. Um meine Lageeinschätzung zu objektivieren, habe ich ein paar Daten zusammengetragen und diese mit einer spontan durchgeführten E-Mail-Abfrage im Freundeskreis und unter ausgewählten Geschäftspartnern ergänzt. Hieraus ergibt sich folgende stichprobenhafte Übersicht über Preissteigerungen zum Jahreswechsel 2023/2024:

KFZ-Versicherung (plus 10 Prozent), Wohngebäude-Versicherung (6-9), kommunale Müllentsorgung (8-11), Wartungspauschale Heizung (4-6), Lebensmittel (10-15) und Gastronomie (10-15). Ein Kunde berichtete mir, dass der Wach- und Sicherheitsdienst für sein in einem Industriegebiet gelegenes Firmengebäude überraschend um 10 Prozent angezogen hätte. Aus mehreren Quellen verlautete übereinstimmend, dass voluminöse Güter wie z. B. Baumaterialien, die im Allgemeinen mit Transportdienstleistungen verbunden sind, deutlich teurer geworden seien (15-20). Der seit 1. Dezember 2023 erhobene CO2-Aufschlag zur LKW-Maut zeigt Wirkung.

Milliarden Kugeln Eis verheizt

Glücklicherweise gab es beim Erdgas zum Jahresbeginn eine kleine Preissenkung. Dennoch möchte ich den Punkt Erdgas nochmals genauer betrachten, denn die im Laufe des Jahres 2022 stark gestiegenen Preise stellen viele private und auch zahlreiche gewerbliche Verbraucher weiterhin vor große Probleme. Bereits im Jahre 2021 ging es deutlich mit den Preisen nach oben, der Ausbruch des militärischen Konfliktes in der Ukraine führte Anfang 2022 zu einer weiteren drastischen Erhöhung der Preise.

Während in den Jahren 2018, 2019 und 2020 ein Durchschnittshaushalt mit vier Personen in einem Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh grob auf jährliche Kosten von ca. 1.200 Euro für Erdgas kam, lag der Rechnungsbetrag in den Abrechnungsperioden 2022 und 2023 bei ca. 3.250 bzw. 2.800 Euro, trotz Anwendung sogenannter Preisbremsen. Dieser Teuerung konnten sich die Verbraucher auch nicht durch Wechsel des Versorgers entziehen, denn die Preise gingen im Gesamtmarkt steil nach oben. So wie den aktuellen Preisinformationen der Versorger entnommen werden kann, scheinen sich die Kosten für Gas jetzt auf diesem Niveau zu stabilisieren.

Die Preissteigerung beim Gas (2020-2022/23) bedeutet einen jährlichen Kaufkraftverlust von rund 1.800 Euro für den exemplarisch herangezogenen 4-Personen-Haushalt im EFH. Umgerechnet auf 19,6 Millionen Haushalte in Deutschland, die mit Gas heizen (die durchschnittliche Haushaltsgröße beträgt zwei Personen) resultiert das in einem Betrag von ca. 17 Milliarden Euro, der den Bürgern jährlich weniger für den Konsum zur Verfügung steht. Da nur knapp über 30 Prozent des Gasverbrauchs auf private Haushalte entfallen, dürften gegenüber 2020 bei Hinzurechnung von Gewerbe und Industrie, trotz vergünstigter Gewerbetarife und Großkundenrabatten, über 40 Milliarden Euro zusätzlich jährlich für Wärme und die Verwendung des Rohstoffes Gas in industriellen Prozessen ausgegeben werden. Oder in Anlehnung an einen ehemaligen Spitzen-Politiker der Grünen etwas anders ausgedrückt: Über 25 Milliarden Kugeln Eis können jährlich im Land nicht mehr verspeist werden, weil das Geld für die höhere Gasrechnung draufgeht.

Teuerung mit Zeitverzögerung

Diese epochale Verteuerung eines elementaren fossilen Energieträgers diffundiert nun mit einer gewissen Zeitverzögerung in alle Verästelungen unserer komplexen Volkswirtschaft. Noch vor einem Jahr hielten viele Verbraucher die erhebliche Preissteigerung bei Energie für ein temporäres Ereignis und hofften insgeheim auf eine baldige Rückkehr zu „normalen“, jahrzehntelang üblichen Marktverhältnissen. Entsprechend dachten viele: Kein Handlungsbedarf. Allmählich dämmert es den Bürgern, insbesondere auch den Geschäftsführungen in den Betrieben, dass es sich hierbei um ein schwerwiegendes strukturelles Problem handelt, das in Deutschland in absehbarer Zeit – bei gleichbleibender Regierungspolitik – nicht wieder von der Tagesordnung verschwinden dürfte. Spätestens mit Abschaltung der letzten drei Kernkraftwerke im April 2023 wurden die wenigen noch übrig gebliebenen Optimisten eines Besseren belehrt. Es ist vor diesem Hintergrund sowie in Anbetracht der hohen Inflation und der relativ hohen Zinssätze wenig verwunderlich, dass das Konsumklima aktuell auf den niedrigsten Wert seit fast einem Jahr gesunken ist.

Es sind aber nicht nur die Energiekosten, die auf Seiten vieler Unternehmen die Kosten treiben. Arbeiter und Angestellte fordern recht ambitioniert höhere Löhne und Gehälter, die ihnen zumindest einen Inflationsausgleich liefern. Die Krankheitsausfälle sind seit Monaten quer über alle Branchen auf Höchststand und viele Betriebe haben heute noch Schwierigkeiten, die Mitarbeiter wieder aus dem im Zuge der Corona-Lockdowns staatlich verordneten Homeoffice herauszubekommen. Zahlreiche Angestellte haben sich über Monate hinweg zuhause gemütlich eingerichtet, sind seitdem nur schwer wieder in die Teams zu integrieren und für die Erbringung einer angemessenen Arbeitsleistung zu motivieren. Manche kommen aus dem Homeoffice überhaupt nicht mehr an ihren Arbeitsplatz zurück und widmen sich stattdessen völlig neuen Lebenszielen. All diese Effekte führten seit 2020 zu einer Verringerung der Produktivität. Steigende Kosten in Verbindung mit sinkender Produktivität sind für jedes im Wettbewerb stehende Unternehmen ein Worst-Case-Szenario.

Eine mögliche, organisatorisch relativ einfach und schnell umzusetzende Maßnahme zur Stabilisierung der Erträge ist die Erhöhung der Preise. Wie die kurze Übersicht der Preissteigerungen zu Beginn dieser Ausführungen zeigt, sind aktuell viele Anbieter fleißig dabei zu versuchen, die gestiegenen Kosten über höhere Preise zu kompensieren.

Dieser Ansatz wird nicht bei jedem Produkt und bei jeder Dienstleistung funktionieren, aber vieles deutet darauf hin, dass zahlreiche Anbieter dieses Jahr gewaltig an der Preisschraube drehen werden. Zusätzlich steigt seit Mitte des Vorjahres die Zahl der Insolvenzen deutlich, was in einigen Branchen zu einer weiteren Verknappung des Angebotes führen dürfte, das dann auch weiter preistreibend wirkt.

Die Inflation wird auch im Jahr 2024 hoch bleiben, deutlich über dem Durchschnittswert der Jahre 2000 bis 2020.

These Nr. 2: Die Investitionen im Inland gehen weiter zurück

Wie oben bereits angeführt, ist das Konsumklima aktuell auf dem niedrigsten Stand seit einem Jahr, d. h. die privaten Konsumenten halten sich beim Geldausgeben zurück. Die genauen Gründe dafür sind regelmäßig Gegenstand der politischen Diskussion. Dass die gestiegenen Lebenshaltungskosten einen wichtigen Einflussfaktor darstellen, lässt sich aufgrund der eindeutigen Datenlage kaum wegdiskutieren.

Dem Konsumklima auf Seiten der privaten Konsumenten entspricht im gewerblichen Bereich das Investitionsklima. Investitionen, z. B. in Maschinen und Anlagen, in die Verbesserung der (IT-) Infrastruktur oder die Einstellung und Qualifizierung von Mitarbeitern, spielen eine wesentliche Rolle für das Wachstum und den Fortbestand eines Unternehmens. Investitionen sind (über-) lebensnotwendig für jede Volkswirtschaft. Es gibt aktuell zwar eine gewisse Bereitschaft vieler Unternehmen, in Energieeffizienz zu investieren, aber ansonsten übt man sich wohl vielerorts in Zurückhaltung, denn die Nachfrage nach Investitionsdarlehen und Förderkrediten bei den einschlägigen Förderinstituten geht u. a. auch laut EZB-Pressemitteilung erheblich („substantially“) zurück.

Kein Return on Investment in Sicht

Startups müssen zwangsläufig in einem gewissen Rahmen investieren, weil sie bei null, ohne jegliche Betriebsmittel ihren Geschäftsbetrieb aufnehmen. Alle anderen Unternehmen investieren dann, wenn sie sich längerfristig davon eine Stärkung der eigenen Marktposition erhoffen, was in der Regel zu einer höheren Rendite – einem attraktiven „return on investment“ – führt. Investiert wird am besten aus einem Zustand der Zuversicht und der (wirtschaftlichen) Stärke. Nur wer stark ist, kann auch Risiken eingehen, weil er im Falle eines Fehlschlags die Kraft hat, wieder aufzustehen. Ohne Zuversicht und aus einer eher schwächlichen Lage heraus zu investieren, wäre Glücksspiel. Wer jeden Monat kämpfen muss, wie er die gestiegenen Energierechnungen bezahlen soll, kann nicht in die Entwicklung von Innovationen oder die Aufstockung der Belegschaft investieren.

Nicht nur Großkonzerne sind daher vorsichtig geworden und überdenken öffentlich ihre Investitions- und Standortentscheidungen, auch der Mittelstand fährt vielerorts nur noch mit angezogener Handbremse. Nach meiner Erfahrung lässt sich aufseiten der Inhaber mittelständischer Industriebetriebe immer öfter eine Mischung aus fortschreitender Resignation und stillem Protest antreffen. Die Öffentlichkeit bekommt davon leider kaum etwas mit, denn die Aussagen der Funktionäre der einschlägigen Arbeitgeber- und Branchenverbände sind nach meinem Eindruck wenig repräsentativ und von Schönfärberei geprägt. Lediglich Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger, dem als geschäftsführendem Gesellschafter einer mittelständischen technologieorientierten Unternehmensgruppe Praxisnähe attestiert werden muss, hatte in den vergangenen Wochen zweimal den Mut, Klartext zu reden, was allerdings medial kaum Beachtung und entsprechend wenig Verbreitung fand.

Die Gründe für die zunehmende Investitionszurückhaltung in immer größer werdenden Bereichen des Mittelstandes sind vielschichtig und lassen sich nicht auf ein singuläres Ereignis zurückführen. Ich möchte nachfolgend einige wesentliche Einflussfaktoren genauer beleuchten.

Das Vertrauen in den Standort schwindet

Nicht nur die Landwirte sind unzufrieden, ganz allgemein schwindet seit einigen Jahren im Unternehmerlager die Zustimmung zur Bundespolitik und das Vertrauen in den Standort.

Der Prozess einer gewissen Entfremdung begann meiner Meinung nach ungefähr im Jahr 2008, in der Mitte der ersten Amtsperiode des Kabinetts Merkel, mit der zunehmenden Übertragung von politischen Entscheidungen zur EU nach Brüssel. Infolgedessen verspürten viele Unternehmer eine unangenehme Zunahme an Regulierungen und wirtschaftsfeindlichen Interventionen, die die Handlungsspielräume zunehmend einschnürten. Während die Landwirte sich u. a. durch die strengen Öko-Regeln zur Bewirtschaftung ihrer Flächen stranguliert sehen, leiden andere Branchen unter übertriebenen und teils praxisfernen Regelungen wie z. B. der ESG-Berichtspflicht (Environmental, Social and Corporate Governance) oder der Datenschutz-Grundverordnung. Viele Unternehmen fühlen sich mit Beachtung und Umsetzung der diversen Regularien auch schlicht und einfach überfordert.

Mittelständische Unternehmen wollen innovative Produkte und Dienstleistungen entwickeln, damit Geld verdienen und infolgedessen noch mehr Mitarbeiter einstellen. Bei der Verfolgung dieser Ziele ergibt sich für viele Unternehmer eine sehr hohe persönliche Arbeitsbelastung, oftmals jenseits von 60 Stunden pro Woche. Unabhängig von Inhalt und Sinnhaftigkeit der von staatlicher Seite zusätzlich übertragenen Aufgaben: Bei vielen Unternehmern ist seit Jahren die Belastungsgrenze erreicht. In Deutschland ein Unternehmen zu führen, war bereits vor 30 Jahren eine komplexe Aufgabe, selbst mit einer kleinen Belegschaft. Die Motivation, ständig weitere bürokratische Aufgaben zu übernehmen, ist unter den Unternehmern quer durch alle Branchen gering. Die Bereitschaft, wirkungslose und/oder widersprüchliche Regelungen zu befolgen, ist noch geringer.

So müssen sich Unternehmen neuerdings Gedanken machen, wie sie globale Nachhaltigkeitsziele erreichen. Nachhaltigkeitsziele sind aber letztlich subjektiv und werden beispielsweise von Marktteilnehmern auf der gegenüberliegenden Seite der Erdkugel anders definiert als von EU-Beamten in Brüssel oder in Straßburg. Selbst innerhalb der EU sind die Ziele umstritten: Erdgas und Atomkraft z. B. erhielten Mitte 2022 das EU-Ökolabel, gelten somit als „nachhaltig“. Im besten Deutschland, das es jemals gegeben hat, werden aber aktuell alte Kohlekraftwerke hochgefahren. Der Widerspruch ist offensichtlich. Warum soll ein Unternehmer aufwendig EU-Nachhaltigkeitsziele verfolgen, wenn die eigene Bundesregierung die Vorgaben aus Brüssel ignoriert?

Auch wenn kleinere Unternehmen mit unter 250 Mitarbeitern aktuell z. B. noch von ESG ausgenommen sind, so soll das Nachhaltigkeits-Konzept im Zuge des „EU Green Deal“ sukzessive auf den gesamten Mittelstand ausgedehnt werden. Dieses von der EU forcierte inkonsistente (s. o.) Green Deal Paradigma halten viele Unternehmer hinter vorgehaltener Hand für bürokratischen Unsinn und für die weitere Entwicklung ihrer Unternehmen eher kontraproduktiv. Vieler dieser EU-Regulierungen befördern das ungute Gefühl, einem unnahbaren Apparat ausgeliefert zu sein, ohne in irgendeiner Form mitbestimmen zu können. Letztlich entstehen durch ESG & Co. auch weitere Kosten, weil kaum ein mittelständischer Unternehmer z. B. die Berichte über die Nachhaltigkeitsperformance seines Unternehmens selbst schreiben wird bzw. schreiben kann. Für die Zunft der Wirtschaftsprüfer und die einschlägige Beraterbranche wird sich der Green Deal als Cashcow erweisen. Ob solche „Projekte“ unsere Volkswirtschaft im internationalen Wettbewerb voranbringen, ist allerdings fraglich.

Lesen Sie morgen Teil 2: Wenn die Baby-Boomer in Rente gehen, haben mittelständische Unternehmen ein Problem: den fehlenden Nachwuchs. Und die Gründungsaktivität in Deutschland ist seit Jahren ein einziges Trauerspiel.

 

Christian Demant ist Dipl.-Ing. Technische Kybernetik, arbeitet als selbstständiger Unternehmensberater und unterstützt mittelständische Unternehmer u.a. in M&A-Prozessen. Nebenbei schreibt er Fachbücher im Bereich der Softwareentwicklung.

Foto: Pixabay

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Michael Löhr / 14.02.2024

Herr Woelki, der Mittelstand behauptet mit Sicherheit nicht, dass die AfD der Todesstoß für Deutschland wäre. Das machen die Verbandsfunktionäre, die Kammern oder irgendwelche gekauften Wissenschaftler, mit ihren zusammenfabulierten Zahlen. Die Mehrheit und zwar die große Mehrheit der Mittelständler und auch unsere Angestellten, werden wohl AfD wählen. Ich kenne kaum einen Unternehmer, Arzt, Steuerberater, Architekten usw., der keinen Wutausbruch bekommt, wenn man sich mit ihm über die Regierungsleistung der letzten 25 Jahre und erst recht nicht der letzten 2 Jahre unterhält.

Gert Köppe / 14.02.2024

@Matthias Böhnki: Wie wäre es denn mit “Конец Германии, глупый” (Ende für DE, dumm gelaufen) und “Дорогие друзья, добро пожаловать!” (Liebe Freunde, herzlich willkommen!)? Freundlichkeit zahlt sich manchmal aus. Aber nur manchmal! Ich bezweifle das es noch irgend etwas bringt, nach soviel staatlich verordneter “Unfreundlichkeit”. Außerdem muss ich immer wieder feststellen, das es auch im Mittelstand noch immer genügend Mitläufer gibt, welche sich lieber “Haltungsnoten” verdienen wollen, statt ihre Firma am Laufen zu halten. Jetzt wird über langsam verödende Innenstädte gejammert. Warum? Erst hat man die Autofahrer vertrieben, dann die Menschen wegen Corona reihenweise ausgegrenzt und jetzt wird herum geheult, weil keiner mehr kommt. Ich finde es ganz gut, wenn die links/grüne Schickeria, welche sich ja in denn Innenstädten ausgebreitet hat, jetzt in der Verödung leben dürfen. Sie haben es doch selbst so gewollt und herbei geführt. Geschieht denen ganz recht. Sollen die sich doch in Zukunft dort abends und nachts mit ihren “Goldstücken” amüsieren. Ich habe DE so gut wie abgeschrieben. Ich glaube nicht mehr an eine Verbesserung, weil die grassierende Dummheit unser größtes Problem ist und gegen die gibt es nun einmal keine schnell wirkende Medizin. Zeit haben wir aber keine mehr, also AUS, ENDE! Der Drops ist gelutscht. Das einzig Positive am Untergang von DE wäre wenn es diesen “Bolschwiken-EU-Sowjet” wenigstens mit in den Abgrund reißen würde. Ansonsten gilt, wie früher der Spruch, “Der Letzte macht das Licht aus”.

Judith Panther / 14.02.2024

Eilmeldung soeben auf T-online, aktualisiert am 14.02.2024 - 11:50 Uhr: “Massive Proteste in Biberach - Grüne sagen politischen Aschermittwoch ab”. HA! HA! HAAA!!!  Aber warum stellen sie bei T-online anstelle der Analphabeten nicht endlich ein paar ausländische Fachkräfte ein, die Deutsch können? Die wüßten nämlich, daß es sowas wie “Demonstrierende” nur im grammatikalischen Outback gibt (Gruß an Leo Hohensee!)  Und warum schreiben sie dann nicht auch “Grünende” statt “Grüne”, “Idiotierende” statt “Idioten”  oder “Verbrechende” statt “Verbrecher”? Wobei das ja sogar Synonymende sind?  Naja, Grüne sind halt nichts anderes als feige Schwanzeinziehende. Und Habeck, der “Wirtschaftsministernde” ist allen Desertierenden sowieso immer einen Armlängerich voraus.

Michael Woelki / 14.02.2024

Hat nicht erst “Der Mittelstand” vor ein paar Tagen in einem Artikel auf Welt.de behauptet, dass eine AfD-Regierung der Todesstoß für die deutsche Wirtschaft wäre und man solches mit allen Mitteln verhindern müsse? War da nicht auch von größtem Vertrauen in “Die Ampel” die Rede? Soo schlecht kann es “dem Mittelstand” also gar nicht gehen… ...kann ich natürlich alles auch nur geträumt haben, den den Artikel finde ich dort nicht mehr… Vielleicht bin ich auch nur vergesslich, dann zumindest wäre ich ja in “bester Gesellschaft”...

Didi Hieronymus Hellbeck / 14.02.2024

Es gibt grüne Dumpfbacken, die in etwa so argumentieren: “Dax 17.000, dank unseres tollen Wirtschaftsministers Habeck. Danke Robert”. Die Hanseln realisieren in ihrer abgrundtiefen Ahnungslosigkeit natürlich nicht, dass es dem DAX so “gut” geht, weil die hiesigen Konzerne längst massiv ins Ausland auslagern und auf der Palliativstation Deutschland nur noch alibimäßig investieren. Sie begreifen auch nicht, dass der Mittelstand der Motor der deutschen Wirtschaft war - hier wurde das Gros der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze geschaffen, hier wurde das - nun totkranke - Land zusammengehalten. Davon ab, Vergleich DAX - DowJones(Kursindex!) über 20 Jahre: ein Trauerspiel, der Dax als Dividenden einrechnender Index lahmt, aber so was von…. Bloomberg kürzlich: Deutsche Wirtschaft hats hinter sich (sinngemäß). Bei alledem darf man natürlich nicht vergessen, dass gegen unser Land ein regelrechter Wirtschaftskrieg insbesondere durch die Amis geführt wird, ein Konkurrent soll zerlegt werden. Grüne sind dabei die nützlichen Sockenpuppen dieser “Freunde” aus Übersee.

Michael Löhr / 14.02.2024

Herr Meyer, ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Lösung des Problems. Da unsere Richter in den meisten Fällen nur wenig Fingerspitzengefühl beweisen und lieber die Interessen des Staates durchsetzen, auch wenn dadurch Arbeitsplätze vernichtet werden, kann man auch in dem Fall nur viel Glück wünschen. Und was unsere Politiker und auch Beamten angeht. Häufig wissen die gar nicht, welche Folgen ihre Gesetze wirklich haben, bis der Kollateralschaden da ist. Ich habe vor nicht allzu langer Zeit mal mit einem Politiker über die Bürokratie, nur in meinem Bereich gesprochen. Nichts davon war ihm bekannt. Und dann stelle ich mir immer die Frage. Wie wollen Politiker Bürokratie abbauen, deren Existenz sie noch nicht einmal kennen? Die Wählerschicht der AfD wird sich zum Großteil aus den häufig bemühten Nettosteuerzahlen zusammensetzen, also insgesamt ca. 15 Millionen Menschen. Und mit diesen 15 Millionen Menschen, Unternehmern, leitenden Angestellten und Arbeitnehmern, wird sich niemals eine Mehrheit generieren lassen. Diese Menschen haben im Prinzip nur eine Chance: Die Arbeit für mehrere Tage niederzulegen. Erst dann wird man vielleicht gehört. Die restlichen Wählerschichten bestehen aus Menschen, die von der Umverteilung profitieren. Und bei denen wird es erst ein Umdenken geben, wenn nichts mehr zum Umverteilen da ist. In einer normalen Volkswirtschaft, mit mehrheitlich soliden Akteuren, gibt es immer Höhen und Tiefen, was keine großen Probleme macht. In unserem Fall wird die Volkswirtschaft eines Tages förmlich kollabieren. Und dann ist es für alle Maßnahmen zu spät.

Judith Panther / 14.02.2024

Don Quichotte, der gegen Windmühlen kämpfte, hat damit jedenfalls mehr Intelligenz bewiesen als Grüne, die FÜR die Windmühlen kämpfen. Den Windmühlen ist das sowieso egal.

B. Zorell / 14.02.2024

1982 Helmut Schmidt: “Wer die Grünen wählt, wird es später bitter bereuen!”

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