Christian Demant, Gastautor / 14.02.2024 / 06:00 / Foto: Pixabay / 43 / Seite ausdrucken

Der Mittelstand im Tunnel – am Ende leider kein Licht (1)

Der Mittelstand steht nach vier schwierigen Jahren vor weiteren misslichen 12 Monaten. Lage und Stimmung sind gleich schlecht.

Mitte März 2020 wurde unsere Volkswirtschaft quasi über Nacht in weiten Bereichen zum Stillstand gebracht. Die Monate danach waren für viele Marktteilnehmer belastend und turbulent, für eine nicht unerhebliche Anzahl sogar existenziell vernichtend. Zum Jahresanfang 2022 – fast auf den Tag genau vor zwei Jahren – habe ich hier auf der Achse in einem längeren Artikel einen Ausblick auf die weitere mittelfristige wirtschaftliche Entwicklung gewagt. Meine Intention war es, den zahlreichen realitätsfernen Jahresprognosen aus der Feder von Theoretikern eine Einschätzung aus der Praxis des für unser Land so wichtigen industriellen Mittelstandes entgegenzusetzen.

Im Rahmen meiner Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung habe ich zum Jahresauftakt 2022 fünf Thesen aufgestellt, die ich nachfolgend bewusst zur Einleitung meiner weiteren Ausführungen nochmals auflisten möchte:

Die besonders durch den Lockdown getroffenen Branchen verlieren unwiederbringlich große Teile der Arbeitskräfte (These Nr. 1); der Fachkräftemangel wird sich weiter verschärfen (T2); die mittelständischen Unternehmen verlieren weiter an Boden im internationalen Wettbewerb (T3); die Gründungs-Aktivität wird weiter zurückgehen (T4); die Inflation kommt und bleibt (T5).

Wer meinen Artikel „Dossier Wirtschaft 2022: So hart wird es wirklich“ aus dem Januar 2022 nachlesen möchte, findet ihn hier. Ich lag mit meinen Einschätzungen weitgehend richtig. Aufgrund der aktuell hitzigen politischen Lage möchte ich auch dieses Jahr ein paar Gedanken zur weiteren wirtschaftlichen Entwicklung in die Diskussion einspeisen. Allerdings habe ich nach sorgfältiger Überlegung beschlossen, mich nur an zwei Thesen heranzutrauen, denn die Weltlage ist in vielerlei Hinsicht äußerst volatil, die zahlreichen Dauerkrisen machen Prognosen nicht unbedingt einfacher. Steigen wir ein:

These Nr. 1: Die Inflation bleibt hoch

Über den Jahreswechsel ist der Briefkasten sowohl in den Privathaushalten als auch bei den Gewerbetreibenden regelmäßig gut gefüllt mit Schreiben zahlreicher Lieferanten und Dienstleistungsanbieter, die ihre Kunden anlässlich des Jahreswechsels erfreulicherweise mit den besten Jahreswünschen, aber auch mit eher unerfreulichen Informationen zur „aktualisierten“ Preisgestaltung beglücken. An moderate Preissteigerungen im Rahmen einer üblichen Inflation von ein bis drei Prozent sind die Kunden seit Jahren, wenn nicht sogar Jahrzehnten, gewöhnt. Vereinzelt wurden in der Vergangenheit Leistungen sogar günstiger, wie z. B. Telefonie und Internet, bedingt durch einen funktionierenden Wettbewerb und die großartige technologische Entwicklung. Auch in der KFZ-Versicherung ging es zum Jahreswechsel 2021 auf 2022 mit den Versicherungsprämien herunter, weil im „Pandemie-Jahr“ 2021 die jährliche Fahrleistung vieler Autobesitzer drastisch nach unten ging und demzufolge der Schadensverlauf aus Sicht der Versicherer eine „günstige“ Entwicklung nahm, die die Anbieter zumindest in geringem Umfang an die Versicherten weitergaben. Ausgangssperren und Besuchsverbote haben tatsächlich auch positive Aspekte.

Während die Preisdynamik in der Vergangenheit zumindest in manchen Jahren noch als uneinheitlich bezeichnet werden konnte, hinterließ eine überschlägige Betrachtung der Verhältnisse zum Jahresbeginn 2024 einen äußerst unguten Eindruck bei mir. Um meine Lageeinschätzung zu objektivieren, habe ich ein paar Daten zusammengetragen und diese mit einer spontan durchgeführten E-Mail-Abfrage im Freundeskreis und unter ausgewählten Geschäftspartnern ergänzt. Hieraus ergibt sich folgende stichprobenhafte Übersicht über Preissteigerungen zum Jahreswechsel 2023/2024:

KFZ-Versicherung (plus 10 Prozent), Wohngebäude-Versicherung (6-9), kommunale Müllentsorgung (8-11), Wartungspauschale Heizung (4-6), Lebensmittel (10-15) und Gastronomie (10-15). Ein Kunde berichtete mir, dass der Wach- und Sicherheitsdienst für sein in einem Industriegebiet gelegenes Firmengebäude überraschend um 10 Prozent angezogen hätte. Aus mehreren Quellen verlautete übereinstimmend, dass voluminöse Güter wie z. B. Baumaterialien, die im Allgemeinen mit Transportdienstleistungen verbunden sind, deutlich teurer geworden seien (15-20). Der seit 1. Dezember 2023 erhobene CO2-Aufschlag zur LKW-Maut zeigt Wirkung.

Milliarden Kugeln Eis verheizt

Glücklicherweise gab es beim Erdgas zum Jahresbeginn eine kleine Preissenkung. Dennoch möchte ich den Punkt Erdgas nochmals genauer betrachten, denn die im Laufe des Jahres 2022 stark gestiegenen Preise stellen viele private und auch zahlreiche gewerbliche Verbraucher weiterhin vor große Probleme. Bereits im Jahre 2021 ging es deutlich mit den Preisen nach oben, der Ausbruch des militärischen Konfliktes in der Ukraine führte Anfang 2022 zu einer weiteren drastischen Erhöhung der Preise.

Während in den Jahren 2018, 2019 und 2020 ein Durchschnittshaushalt mit vier Personen in einem Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh grob auf jährliche Kosten von ca. 1.200 Euro für Erdgas kam, lag der Rechnungsbetrag in den Abrechnungsperioden 2022 und 2023 bei ca. 3.250 bzw. 2.800 Euro, trotz Anwendung sogenannter Preisbremsen. Dieser Teuerung konnten sich die Verbraucher auch nicht durch Wechsel des Versorgers entziehen, denn die Preise gingen im Gesamtmarkt steil nach oben. So wie den aktuellen Preisinformationen der Versorger entnommen werden kann, scheinen sich die Kosten für Gas jetzt auf diesem Niveau zu stabilisieren.

Die Preissteigerung beim Gas (2020-2022/23) bedeutet einen jährlichen Kaufkraftverlust von rund 1.800 Euro für den exemplarisch herangezogenen 4-Personen-Haushalt im EFH. Umgerechnet auf 19,6 Millionen Haushalte in Deutschland, die mit Gas heizen (die durchschnittliche Haushaltsgröße beträgt zwei Personen) resultiert das in einem Betrag von ca. 17 Milliarden Euro, der den Bürgern jährlich weniger für den Konsum zur Verfügung steht. Da nur knapp über 30 Prozent des Gasverbrauchs auf private Haushalte entfallen, dürften gegenüber 2020 bei Hinzurechnung von Gewerbe und Industrie, trotz vergünstigter Gewerbetarife und Großkundenrabatten, über 40 Milliarden Euro zusätzlich jährlich für Wärme und die Verwendung des Rohstoffes Gas in industriellen Prozessen ausgegeben werden. Oder in Anlehnung an einen ehemaligen Spitzen-Politiker der Grünen etwas anders ausgedrückt: Über 25 Milliarden Kugeln Eis können jährlich im Land nicht mehr verspeist werden, weil das Geld für die höhere Gasrechnung draufgeht.

Teuerung mit Zeitverzögerung

Diese epochale Verteuerung eines elementaren fossilen Energieträgers diffundiert nun mit einer gewissen Zeitverzögerung in alle Verästelungen unserer komplexen Volkswirtschaft. Noch vor einem Jahr hielten viele Verbraucher die erhebliche Preissteigerung bei Energie für ein temporäres Ereignis und hofften insgeheim auf eine baldige Rückkehr zu „normalen“, jahrzehntelang üblichen Marktverhältnissen. Entsprechend dachten viele: Kein Handlungsbedarf. Allmählich dämmert es den Bürgern, insbesondere auch den Geschäftsführungen in den Betrieben, dass es sich hierbei um ein schwerwiegendes strukturelles Problem handelt, das in Deutschland in absehbarer Zeit – bei gleichbleibender Regierungspolitik – nicht wieder von der Tagesordnung verschwinden dürfte. Spätestens mit Abschaltung der letzten drei Kernkraftwerke im April 2023 wurden die wenigen noch übrig gebliebenen Optimisten eines Besseren belehrt. Es ist vor diesem Hintergrund sowie in Anbetracht der hohen Inflation und der relativ hohen Zinssätze wenig verwunderlich, dass das Konsumklima aktuell auf den niedrigsten Wert seit fast einem Jahr gesunken ist.

Es sind aber nicht nur die Energiekosten, die auf Seiten vieler Unternehmen die Kosten treiben. Arbeiter und Angestellte fordern recht ambitioniert höhere Löhne und Gehälter, die ihnen zumindest einen Inflationsausgleich liefern. Die Krankheitsausfälle sind seit Monaten quer über alle Branchen auf Höchststand und viele Betriebe haben heute noch Schwierigkeiten, die Mitarbeiter wieder aus dem im Zuge der Corona-Lockdowns staatlich verordneten Homeoffice herauszubekommen. Zahlreiche Angestellte haben sich über Monate hinweg zuhause gemütlich eingerichtet, sind seitdem nur schwer wieder in die Teams zu integrieren und für die Erbringung einer angemessenen Arbeitsleistung zu motivieren. Manche kommen aus dem Homeoffice überhaupt nicht mehr an ihren Arbeitsplatz zurück und widmen sich stattdessen völlig neuen Lebenszielen. All diese Effekte führten seit 2020 zu einer Verringerung der Produktivität. Steigende Kosten in Verbindung mit sinkender Produktivität sind für jedes im Wettbewerb stehende Unternehmen ein Worst-Case-Szenario.

Eine mögliche, organisatorisch relativ einfach und schnell umzusetzende Maßnahme zur Stabilisierung der Erträge ist die Erhöhung der Preise. Wie die kurze Übersicht der Preissteigerungen zu Beginn dieser Ausführungen zeigt, sind aktuell viele Anbieter fleißig dabei zu versuchen, die gestiegenen Kosten über höhere Preise zu kompensieren.

Dieser Ansatz wird nicht bei jedem Produkt und bei jeder Dienstleistung funktionieren, aber vieles deutet darauf hin, dass zahlreiche Anbieter dieses Jahr gewaltig an der Preisschraube drehen werden. Zusätzlich steigt seit Mitte des Vorjahres die Zahl der Insolvenzen deutlich, was in einigen Branchen zu einer weiteren Verknappung des Angebotes führen dürfte, das dann auch weiter preistreibend wirkt.

Die Inflation wird auch im Jahr 2024 hoch bleiben, deutlich über dem Durchschnittswert der Jahre 2000 bis 2020.

These Nr. 2: Die Investitionen im Inland gehen weiter zurück

Wie oben bereits angeführt, ist das Konsumklima aktuell auf dem niedrigsten Stand seit einem Jahr, d. h. die privaten Konsumenten halten sich beim Geldausgeben zurück. Die genauen Gründe dafür sind regelmäßig Gegenstand der politischen Diskussion. Dass die gestiegenen Lebenshaltungskosten einen wichtigen Einflussfaktor darstellen, lässt sich aufgrund der eindeutigen Datenlage kaum wegdiskutieren.

Dem Konsumklima auf Seiten der privaten Konsumenten entspricht im gewerblichen Bereich das Investitionsklima. Investitionen, z. B. in Maschinen und Anlagen, in die Verbesserung der (IT-) Infrastruktur oder die Einstellung und Qualifizierung von Mitarbeitern, spielen eine wesentliche Rolle für das Wachstum und den Fortbestand eines Unternehmens. Investitionen sind (über-) lebensnotwendig für jede Volkswirtschaft. Es gibt aktuell zwar eine gewisse Bereitschaft vieler Unternehmen, in Energieeffizienz zu investieren, aber ansonsten übt man sich wohl vielerorts in Zurückhaltung, denn die Nachfrage nach Investitionsdarlehen und Förderkrediten bei den einschlägigen Förderinstituten geht u. a. auch laut EZB-Pressemitteilung erheblich („substantially“) zurück.

Kein Return on Investment in Sicht

Startups müssen zwangsläufig in einem gewissen Rahmen investieren, weil sie bei null, ohne jegliche Betriebsmittel ihren Geschäftsbetrieb aufnehmen. Alle anderen Unternehmen investieren dann, wenn sie sich längerfristig davon eine Stärkung der eigenen Marktposition erhoffen, was in der Regel zu einer höheren Rendite – einem attraktiven „return on investment“ – führt. Investiert wird am besten aus einem Zustand der Zuversicht und der (wirtschaftlichen) Stärke. Nur wer stark ist, kann auch Risiken eingehen, weil er im Falle eines Fehlschlags die Kraft hat, wieder aufzustehen. Ohne Zuversicht und aus einer eher schwächlichen Lage heraus zu investieren, wäre Glücksspiel. Wer jeden Monat kämpfen muss, wie er die gestiegenen Energierechnungen bezahlen soll, kann nicht in die Entwicklung von Innovationen oder die Aufstockung der Belegschaft investieren.

Nicht nur Großkonzerne sind daher vorsichtig geworden und überdenken öffentlich ihre Investitions- und Standortentscheidungen, auch der Mittelstand fährt vielerorts nur noch mit angezogener Handbremse. Nach meiner Erfahrung lässt sich aufseiten der Inhaber mittelständischer Industriebetriebe immer öfter eine Mischung aus fortschreitender Resignation und stillem Protest antreffen. Die Öffentlichkeit bekommt davon leider kaum etwas mit, denn die Aussagen der Funktionäre der einschlägigen Arbeitgeber- und Branchenverbände sind nach meinem Eindruck wenig repräsentativ und von Schönfärberei geprägt. Lediglich Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger, dem als geschäftsführendem Gesellschafter einer mittelständischen technologieorientierten Unternehmensgruppe Praxisnähe attestiert werden muss, hatte in den vergangenen Wochen zweimal den Mut, Klartext zu reden, was allerdings medial kaum Beachtung und entsprechend wenig Verbreitung fand.

Die Gründe für die zunehmende Investitionszurückhaltung in immer größer werdenden Bereichen des Mittelstandes sind vielschichtig und lassen sich nicht auf ein singuläres Ereignis zurückführen. Ich möchte nachfolgend einige wesentliche Einflussfaktoren genauer beleuchten.

Das Vertrauen in den Standort schwindet

Nicht nur die Landwirte sind unzufrieden, ganz allgemein schwindet seit einigen Jahren im Unternehmerlager die Zustimmung zur Bundespolitik und das Vertrauen in den Standort.

Der Prozess einer gewissen Entfremdung begann meiner Meinung nach ungefähr im Jahr 2008, in der Mitte der ersten Amtsperiode des Kabinetts Merkel, mit der zunehmenden Übertragung von politischen Entscheidungen zur EU nach Brüssel. Infolgedessen verspürten viele Unternehmer eine unangenehme Zunahme an Regulierungen und wirtschaftsfeindlichen Interventionen, die die Handlungsspielräume zunehmend einschnürten. Während die Landwirte sich u. a. durch die strengen Öko-Regeln zur Bewirtschaftung ihrer Flächen stranguliert sehen, leiden andere Branchen unter übertriebenen und teils praxisfernen Regelungen wie z. B. der ESG-Berichtspflicht (Environmental, Social and Corporate Governance) oder der Datenschutz-Grundverordnung. Viele Unternehmen fühlen sich mit Beachtung und Umsetzung der diversen Regularien auch schlicht und einfach überfordert.

Mittelständische Unternehmen wollen innovative Produkte und Dienstleistungen entwickeln, damit Geld verdienen und infolgedessen noch mehr Mitarbeiter einstellen. Bei der Verfolgung dieser Ziele ergibt sich für viele Unternehmer eine sehr hohe persönliche Arbeitsbelastung, oftmals jenseits von 60 Stunden pro Woche. Unabhängig von Inhalt und Sinnhaftigkeit der von staatlicher Seite zusätzlich übertragenen Aufgaben: Bei vielen Unternehmern ist seit Jahren die Belastungsgrenze erreicht. In Deutschland ein Unternehmen zu führen, war bereits vor 30 Jahren eine komplexe Aufgabe, selbst mit einer kleinen Belegschaft. Die Motivation, ständig weitere bürokratische Aufgaben zu übernehmen, ist unter den Unternehmern quer durch alle Branchen gering. Die Bereitschaft, wirkungslose und/oder widersprüchliche Regelungen zu befolgen, ist noch geringer.

So müssen sich Unternehmen neuerdings Gedanken machen, wie sie globale Nachhaltigkeitsziele erreichen. Nachhaltigkeitsziele sind aber letztlich subjektiv und werden beispielsweise von Marktteilnehmern auf der gegenüberliegenden Seite der Erdkugel anders definiert als von EU-Beamten in Brüssel oder in Straßburg. Selbst innerhalb der EU sind die Ziele umstritten: Erdgas und Atomkraft z. B. erhielten Mitte 2022 das EU-Ökolabel, gelten somit als „nachhaltig“. Im besten Deutschland, das es jemals gegeben hat, werden aber aktuell alte Kohlekraftwerke hochgefahren. Der Widerspruch ist offensichtlich. Warum soll ein Unternehmer aufwendig EU-Nachhaltigkeitsziele verfolgen, wenn die eigene Bundesregierung die Vorgaben aus Brüssel ignoriert?

Auch wenn kleinere Unternehmen mit unter 250 Mitarbeitern aktuell z. B. noch von ESG ausgenommen sind, so soll das Nachhaltigkeits-Konzept im Zuge des „EU Green Deal“ sukzessive auf den gesamten Mittelstand ausgedehnt werden. Dieses von der EU forcierte inkonsistente (s. o.) Green Deal Paradigma halten viele Unternehmer hinter vorgehaltener Hand für bürokratischen Unsinn und für die weitere Entwicklung ihrer Unternehmen eher kontraproduktiv. Vieler dieser EU-Regulierungen befördern das ungute Gefühl, einem unnahbaren Apparat ausgeliefert zu sein, ohne in irgendeiner Form mitbestimmen zu können. Letztlich entstehen durch ESG & Co. auch weitere Kosten, weil kaum ein mittelständischer Unternehmer z. B. die Berichte über die Nachhaltigkeitsperformance seines Unternehmens selbst schreiben wird bzw. schreiben kann. Für die Zunft der Wirtschaftsprüfer und die einschlägige Beraterbranche wird sich der Green Deal als Cashcow erweisen. Ob solche „Projekte“ unsere Volkswirtschaft im internationalen Wettbewerb voranbringen, ist allerdings fraglich.

Lesen Sie morgen Teil 2: Wenn die Baby-Boomer in Rente gehen, haben mittelständische Unternehmen ein Problem: den fehlenden Nachwuchs. Und die Gründungsaktivität in Deutschland ist seit Jahren ein einziges Trauerspiel.

 

Christian Demant ist Dipl.-Ing. Technische Kybernetik, arbeitet als selbstständiger Unternehmensberater und unterstützt mittelständische Unternehmer u.a. in M&A-Prozessen. Nebenbei schreibt er Fachbücher im Bereich der Softwareentwicklung.

Foto: Pixabay

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Michael Woelki / 14.02.2024

Herr Löhr, die Verbandsfunktionäre stehen aber dem Mittelstand vor. Und der Mittelstand lässt die Aussagen der Funktionäre unkommentiert durchgegehen. Das nennt man „stillschweigende Zustimmung“….

sybille eden / 14.02.2024

Wieviel Unternehmer und Beschäftigte des Mittelstandes haben wohl SPD und GRÜNE gewählt ?

sybille eden / 14.02.2024

Samuel BENNS, - es geht doch hier um den produzierenden Mittelstand, und nicht um den schmarotzierenden !

Michael Schweitzer / 14.02.2024

Herr Demant,Beuteland Deutschland,die systematische Plünderung Deutschlands seit 1945 von Bruno Bandulet.

Helmut Driesel / 14.02.2024

  Die Mittelständler sind eine Macht und haben große Lobby - ich würde eigentlich vermuten, dass die nicht jammern, sondern aktiv werden. Spielen Sie Borg (CEO Vattenfall) “Widerstand zwecklos!” Es gibt einfach Zeiten, da wird nicht investiert sondern gezehrt. Alles hat seine Zeit! Mal heißt es: Wo gibt es einen Bedarf? Und wer befriedigt den, wenn nicht wir? Und ein anderes Mal: “Rette sich wer kann!” Oder halte wenigstens die Füße still. Alles ist normal. Auch schlechte Zeiten.

finn waidjuk / 14.02.2024

56% der 38,4 Millionen Beschäftigten in Deutschland arbeiten in kleinen und mittleren Unternehmen. Sie stellen also allein auf Grund ihrer Zahl eine politische Macht dar, die Deutschland im Alleingang eine Regierung hätte bescheren können, die ihre Interessen vertreten hätte. Und was haben stattdessen getan? Sie haben Parteien gewählt, die nie einen Hehl daraus gemacht haben, dass sie Deutschland wirtschaftlich gesehen zurück in die Steinzeit führen wollen. Jetzt ernten sie die Früchte ihrer Ignoranz und Dummheit, was ich im höchsten Maße fair finde. Vor lauter Angst als “rechts” zu gelten, haben sie nicht nur ihre Zukunft sondern auch die ihrer Kinder ruiniert. Jetzt wachen sie langsam auf, sehen dass der Karren verfahren ist und was tun sie? Anstatt die Regierung zum Teufel zu jagen, gehen sie auf die Straße und demonstrieren noch für die, die ihnen das angetan haben. Sowas ist wirklich nur (und zum Glück) in Deutschland möglich. “Hinter der Trommel her trotten die Kälber. Das Fell für die Trommel liefern sie selber” (B. Brecht, “Der Kälbermarsch, aktuell wie nie)

Ilona Grimm / 14.02.2024

Das Licht am Ende des Tunnels wurde ausgeschaltet, um Strom zu sparen. (nach Til Mette)

Thomas Taterka / 14.02.2024

Feinde des Mittelstands : Banken, - Konzerne , - Aktionäre ,- Manager , -Wirtschaftsjournalisten , -Globalpolitiker . Der ganze Komplex , den man “den schnellen Profit” oder auch inszenierten Goldrausch nennen könnte. Oder Hype .

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Christian Demant, Gastautor / 15.02.2024 / 12:00 / 21

Der Mittelstand im Tunnel – am Ende leider kein Licht (2)

Wenn die Baby-Boomer in Rente gehen, haben mittelständische Unternehmen ein Problem: den fehlenden Nachwuchs. Und die Gründungsaktivität in Deutschland ist seit Jahren ein einziges Trauerspiel. Eine…/ mehr

Christian Demant, Gastautor / 09.02.2022 / 06:00 / 109

Dossier Wirtschaft 2022: So hart wird es wirklich

In den Mainstream-Medien werden die wirtschaftlichen Schäden seit Beginn der Pandemie kaum thematisiert. Ein kritischer Blick auf die Lage im Mittelstand zeigt deutlich, dass eine…/ mehr

Christian Demant, Gastautor / 23.11.2021 / 14:00 / 49

Tod einer Messe: Ohne Kontakte stirbt die Industrie

Als Foren für Kommunikation und Innovation sind Messen für den Wirtschaftsstandort Deutschland sehr wichtig. Neue Corona-Verordnungen treffen Aussteller und Kunden nun wieder hart. Von Christian…/ mehr

Christian Demant, Gastautor / 24.05.2021 / 06:25 / 102

Zerstörte Lieferketten: Deutschland ist abgehängt

Von Christian Demant. Mit Hardware und Software wird weltweit ganz hervorragend Geld verdient. Unter den Top-100-Unternehmen in Bezug auf die Marktkapitalisierung lassen sich aktuell ungefähr…/ mehr

Christian Demant, Gastautor / 26.11.2020 / 06:25 / 108

Der wahre Umfang der Corona-Wirtschaftspleiten

Von Christian Demant. Seit 2. November befindet sich Deutschland in einem zweiten Lockdown. Vieles bleibt bei der „Light-Variante“ im Vergleich zum Lockdown im Frühjahr unverändert, manche…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com