Gerd Held / 06.09.2021 / 10:00 / Foto: Pixabay / 51 / Seite ausdrucken

Der Afghanistan-Schock (3): Ursachen-Forschung voller Tabus

Mit seinem "Nation Building" ist der Westen in Afghanistan gescheitert. Die Aufforderung, „Lehren zu ziehen“, ist eine rhetorische Geste. Über die tieferen Ursachen wird nicht geredet, statt dessen über "Rassismus" und "Kolonialismus" räsoniert. Letzter Teil der Reihe.

Innerhalb weniger Wochen und Tage ist in Afghanistan eine Ordnung zusammengebrochen, die über 20 Jahre hin mit hohem materiellen und kulturellen Aufwand von einer Allianz westlicher Staaten – im festen Glauben, etwas Kluges und Gutes zu tun – aufgebaut worden war. Der Zusammenbruch geschah ohne jedes Aufbäumen der afghanischen Regierung und ihrer Streitkräfte, und auch ohne größeren Widerstand der Bevölkerung. Dieser Zusammenbruch kann nicht als ein einmaliger Unglücksfall verbucht werden oder als eine bloße „Fehleinschätzung“ einer bestimmten Situation. Er muss als Ergebnis einer längeren Fehlentwicklung verstanden werden, und zwar einer inneren Fehlentwicklung in Afghanistan, die nicht nur bestimmte politische Eliten betrifft, sondern tiefer in die Gesellschaft reicht und die Wirtschaft und die ganze Daseinsweise der Bevölkerung berührt.

Es liegt also eine Krise in der zivilisatorischen und institutionellen Entwicklung vor, und es handelt sich nicht nur um einen afghanischen Sonderfall, sondern eine solche Krise ist in dem Kreis der Länder, die im 20. Jahrhundert ihre politische Unabhängigkeit erkämpft haben, häufiger anzutreffen. Aber sie ist in der „Dritten Welt“ auch nicht der Regelfall, sondern es gibt viele Länder und ganze Weltregionen, die ihre Entwicklung besser gemeistert haben. Deshalb führt auch die pauschale Schuldzuweisung, die Krise sei ein Erbe des Kolonialismus und im Grunde seine Fortsetzung, falsch und lenkt ab von den inneren Ursachen dieser Krise.

Ein völlig unverhältnismäßiges Wachstum der Bevölkerung

Ein Phänomen macht diese innere Problematik eigentlich unübersehbar: das rasante Bevölkerungswachstum, das in den Krisenländern nach der Unabhängigkeit eingesetzt hat, und das völlig entkoppelt vom Stand der Wirtschaft, der Produktivität, der Infrastrukturen und der sozialen Institutionen – insbesondere der Geschlechterrollen und der Familienstrukturen – geschah. Dieses Wachstum ist zur Hypothek für viele der jungen Staaten geworden, insbesondere in Afrika und im Nahen und Mittleren Osten. Aber auch in einzelnen Ländern Süd- und Ostasiens und in Süd- und Mittelamerika ist das der Fall. So konnte die positive Errungenschaft der Unabhängigkeit gar nicht ihre Früchte tragen. Das rasante Bevölkerungswachstum führte aber auch zur Auflösung älterer sozialer Bindungen und Zusammenhänge.

Ausländische Beobachter sprechen häufig und oft nicht ohne Bewunderung von der „unglaublich jungen Bevölkerung in den Straßen der Großstädte“ (die Altersgruppen unter 25 Jahren stellen die Mehrheit der Bevölkerung). Aber sie erkennen nicht, dass es sich um eine entwurzelte, fragmentierte Bevölkerung handelt, die (vorschnell) das Land verlässt, ohne städtische Arbeitsmärkte, Wohnungsmärkte und Möglichkeiten zur Familiengründung zu haben. So gleichen die Großstädte eher großen Sammellagern einer Passivbevölkerung und entsprechen überhaupt nicht dem Vorbild einer bürgerlichen urbanen Aktivgesellschaft, das Europäer vor Augen haben. Diese Bildung einer entwurzelten Passivbevölkerung in den Städten und die Verödung des Landes durch den Exodus in die Städte hat dazu geführt, dass die säkularen politischen Eliten, die in den Unabhängigkeitsbewegungen noch die Führung haben und zunächst über lange Jahre die Regierung stellten, durch islamistische Kräfte ersetzt wurden. Aber es ist durchaus möglich, dass die Bevölkerungsdynamik auch die islamistischen Regime überfordert – ohne dass deren Sturz oder ihr Dahinsiechen schon automatisch eine Wende zum Besseren bringen würde.

Die verschüttete Entwicklungsdebatte

Es ist schwer zu sagen, auf welche Weise und in welchen Zeiträumen diese Entwicklungskrise überwunden wird. Aber einige Eckpunkte lassen sich schon markieren:

  • Die Bedeutung der eindeutigen Zuordnung von Verantwortung. Verantwortliche Einheiten mit eindeutigen Verfügungsrechten und Haftbarkeiten muss es sowohl auf der Ebene einer gesamten Nation als auch auf der lokalen Ebene und auf der familiären Ebene geben.
  • Die Bedeutung des Landes und der Landwirtschaft.
  • Die Bedeutung größerer territorialer Märkte (Produkte, Arbeitskräfte), elementarer Infrastrukturen (Mobilität, Wasser, Schulwesen) und niedrigschwelliger Industrien. 
  • Die Bedeutung eines rudimentären, flächendeckenden Sicherheits- und Rechtsstaats.

Bei alledem darf man nicht alle Elemente einer freiheitlichen Demokratie erwarten, sondern muss oft nach dem Prinzip „lieber weniger, aber zugänglich“ verfahren. Man muss sich auf Phasen langsamer Entwicklung mit schmerzhaften Einschnitten und längeren Durststrecken einstellen. In diesem Zusammenhang ist es durchaus interessant, in die Realgeschichte Europas und der westlichen Welt zu schauen. Was geschah eigentlich in den Jahrhunderten der frühen Neuzeit, vor den großen sozialen und politischen Umwälzungen?    

Lange Zeit gab es eine durchaus offene, wissenschaftliche Entwicklungsdebatte, die sich auf die Unterschiede zwischen Nationen bezog. Hier stellte man die Frage, warum der Durchbruch zu einer modernen Ordnung in Europa stattfand und nicht anderswo. Welche Voraussetzungen spielten dabei eine Rolle? In Bezug auf Entwicklungs- und Schwellenländer wurde gefragt, warum bestimmte Nationen erfolgreich sind und andere weniger – oder sogar scheitern. Dabei ging es nicht um irgendein naturgegebenes „Wesen“ von Völkern, sondern um zivilisatorische und institutionelle Sachverhalte und geschichtliche Entwicklungspfade.

Nur als Beispiele seien hier einige Bücher angeführt:

  • D.C. North / R.P. Thomas (1973), The Rise of the Western World
  • D.C. North (1988), Theorie des institutionellen Wandels
  • D. Landes (1998), Wohlstand und Armut der Nationen
  • D. Acemoglu / J.A. Robinson (2012), Warum Nationen scheitern

Doch ist diese Entwicklungsdebatte seit geraumer Zeit von der Globalisierungsdebatte verdrängt worden, die sich auf globale Synergien und Konflikte bezog. Da ging es darum, die beste Form einer „global governance“ zu finden. Gab es Probleme, so musste es sich um Fehler im globalen System handeln. Die fatale Konsequenz: Die Lösung wird immer wieder von neuem auf ein globales Spielfeld verlegt, das nur Gesamtlösungen oder gar nichts erlaubt (die „eine Welt“). So wird jeder selbstkritische Lernprozess im Inneren der Entwicklungs- und Schwellenländer schon im Ansatz zerstört.

Es gibt nur eine Lösung „von innen“

Doch das Bevölkerungsproblem verweist gerade auf die innere Ordnung der Entwicklungsländer. Für eine effiziente Verantwortung für die Folgen des eigenen Handelns ist die globale Ebene viel zu weitläufig. Zu leicht verlieren sich die Spuren der eigenen Entscheidungen. Es ist schon viel, wenn es einen Bezug zwischen dem Handeln und Entscheiden von Familien und der Lage der Nation und ihren Sozialsystemen gibt. Aber es gibt nur eine Anpassung an die begrenzten Möglichkeiten, wenn eine Gesellschaft offen und eindeutig vor ihre Situation des Seins oder Nichtseins gestellt wird. Nur so – aus der Härte einer Real-Situation und nicht bloß durch einen pädagogischen Appell – kann ein echter Wille zu Selbstverantwortung und Anpassung an Gegebenheiten erwachsen.

Wird von dem Afghanistan-Schock wirklich eine Veränderung in diese Richtung ausgehen? Die Aufforderung, „Lehren zu ziehen“, ist ja in unserer Zeit zunächst einmal nur eine rhetorische Geste. Schaut auf die Vorschläge, die jetzt die Runde machen, ist nicht davon die Rede, dass Afghanistan nun vor die Konsequenzen des rasanten Bevölkerungswachstums gestellt wird – als Voraussetzung für einhegende Maßnahmen. Im Gegenteil dreht sich alles um eine Lösung, die es Afghanistan erlaubt, seine Überbevölkerung zu exportieren – die Migration. Die „wohlhabenden“ Länder des Westens sollen die Teile der afghanischen Bevölkerung, die in ihrem Land keine Zukunft sehen, aufnehmen. Gegenwärtig findet eine Art Wettbewerb statt, wer den Bevölkerungskreis, der da zur Migration eingeladen wird, am weitesten fasst. Und wer die höchste Zahl der angebotenen Plätze nennt. Damit wird die fatale Logik der internationalen Intervention nicht etwa korrigiert, sondern auf ihren Höhepunkt getrieben. Man befasst sich gar nicht mehr mit dem Entwicklungsproblem in Afghanistan, sondern nimmt ihm einfach den Bevölkerungsüberschuss ab. Und die besten Kräfte, die dort doch dringend gebraucht werden.

Hier zeigt sich auch, welch katastrophale Blindheit in westlichen akademischen Kreisen ausgebrochen ist, die dafür gesorgt haben, dass die Diskussion über internationale Beziehungen heute eine Diskussion über „Kolonialismus“ und „Rassismus“ ist. Man ersetzt das Entwicklungsthema, bei dem doch so vieles zu untersuchen und zu erörtern wäre, durch ein Schuld-Thema. Und ist die Diskussion erstmal auf dieses Gleis gebracht, ist jede Form der „Wiedergutmachung“ schon eine Lösung. Damit kann man wunderbar den bisherigen Stand der Forschung auf den Müll schmeißen und eine „Wachablösung“ bei den Wissenschaftlern durchsetzen. Ja, beim neuen Anti-Kolonialismus werden schöne Pöstchen frei…

Der Zusammenbruch in Afghanistan gibt eine Vorahnung, wie das für diejenigen enden wird, um die es doch eigentlich geht: um einen beträchtlichen Teil der Länder und Völker, die sich im 20. Jahrhundert auf den Weg einer eigenständigen Entwicklung begeben haben. Dieser Teil läuft Gefahr, an der Bevölkerungskrise (viel eher als an der „Klimakrise“) zugrunde zu gehen. Deshalb ist es dringend, dass dieser Ernst der Lage jetzt mit schonungsloser Offenheit ausgesprochen wird – als Voraussetzung für eine Lösung, deren Härten nur im Rahmen der Souveränität dieser Länder bewältigt werden können. 

 

Teil 1 finden Sie hier.

Teil 2 finden Sie hier.

Foto: Pixabay

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Volker Kleinophorst / 06.09.2021

Die Lehre ist ganz einfach zu vollziehen. Der Islam wird mit Flamme und Schwert verbreitet, Ungläubige sind nach dem Koran Untermenschen ohne Rechte. Von den ollen Sklavenhändlern (Auch Weiße wurden versklavt. Waren sogar extra teuer.) hält man sich besser fern. So lernte man es während meiner Schulzeit (60/70) im Religionsunterricht. Das wäre zwar heute islamophob, aber was ist daran bitte schön sachlich falsch?

giesemann gerhard / 06.09.2021

Ergänzung aus “Das islamische Grundgesetz von Waqar Tariq (im ww-net): Art. 1 Abs. 1 Satz 1 GG (Menschenwürde) „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ „Nun haben Wir fürwahr den Kindern Adams Würde verliehen … und sie weit über das meiste Unserer Schöpfung begünstigt.“ (Koran, 17:70; vgl. auch: 2:34; 7:11; 38:72) Art. 2 Abs. 1 GG (allgemeine Handlungsfreiheit) „Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit…“ „Haben Wir ihm nicht zwei Augen gegeben, und eine Zunge und ein Paar Lippen, und ihm die beiden Höhenwege (von Gut und Übel) gezeigt?“ (Koran, 90:8 ff.) Mit “Eva” und “...ihr zwei Augen gegeben, ...” wäre es noch ein Tick GG-konformer, Inshallah. Gut, Erbsenzählerei ... .

Fred Burig / 06.09.2021

“.....und zwar einer inneren Fehlentwicklung in Afghanistan, die nicht nur bestimmte politische Eliten betrifft, sondern tiefer in die Gesellschaft reicht….” Diese Einschätzung trifft genau so für Deutschland zu, was nicht erst mit der “angeblichen Corona- Pandemie” offenkundig wird ! MfG

giesemann gerhard / 06.09.2021

WIR müssen nur dafür sorgen, dass sie 1) (endgültig) scheitern und 2) nicht zu uns kommen können. Der Rest regelt sich von alleine. Also 1) mit grüner Politik kein Rohöl mehr kaufen bei denen und 2) die Grenzzäune befestigen, so robust wie möglich. Ist der Druck in dem Moslemkessel erst mal groß genug, dann fetzt er schon hoch, garantiert. Aber als Chemiker weiß ich auch: Es ist kein Kunststück, was hochgehen zu lassen - die Kunst besteht darin, nicht dabei zu sein, wenn’s rumst, allez. Somit war der Rückzug der NATO längst überfällig, der Westen wendet sich ab. Können ja die Chinesen oder Russen mit denen spielen, was ficht das uns an.  Denn kömmt der Moslem über den Evros, dann geht Europa über die Wupper. Rums. Wir haben die Wahl. Lediglich bei meiner - und der meiner Frau - Herzensangelegenheit, bei den ganz jungen, muslimischen Kind-Mädchen, gerade mal so gebärfähig, mache ich eine Ausnahme: DIE sollten wir aufnehmen und beschützen, wo und wie auch immer möglich. Natürlich ohne die grinsenden Kerle wie auf dem Foto zu sehen - dann haben/hätten die auch bald ausgefeixt. Hier könnten unsere Auslandsvertretungen aktiv sein, diskret, oder die Goethe-Institute, oder auch mal vernünftige NGOs - mit Angeboten an alle die Mädchen, die da weg wollen, die nicht nur zur Schule gehen wollen, bis sie geschlechtsreif und damit fällig sind. Die wenigen, die wissen: Unser größter Feind ist der Islam und seine Taliban/Schüler, die Sunniten-Kerle. Für den Rest des Islamdunstkreises gilt dito. Wäre die Welt nun ein besserer Ort ohne Islam - oder braucht es das auch noch zur Glückseligkeit hienieden? Allah Waduhu ya’rif - Allah allein weiß es. Und Kinderschinder mag ER auch nicht, oder? Uns so schaut Allah herab zu den Seinen und weint bittere Zähren ob ihrer Verkommenheit. SOO war das nicht gemeint, Inshallah. Art. 1 Abs. 1 Satz 1 GG (Menschenwürde) „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“„Nun haben Wir fürwahr den Kindern Adams Würde verliehen … und sie weit über das meiste ..

Daniel Oehler / 06.09.2021

Besonders widerwärtig waren die geradezu tollwütigen Aktionen des US-Militärs. Erschreckendes berichtet Emran Feroz auf den NachDenkSeiten. Die meisten Opfer des letzten großen Attentates beim Flughafen von Kabul waren Afghanen, die flüchten wollten, und von den in Panik geratenen Soldaten derer erschossen wurden, von denen sie Hilfe erwartet haben. Der Drohen-Rache der Herrn Biden fiel eine 10-köpfige Familie eines ehemaligen Übersetzers der US-Streitkräfte zum Opfer. Wie schrieb Peter Scholl-Latour über die Meinung der arabischen Herrscher am Golf, nachdem die USA des Jimmy Carter dem flüchtenden, schwerkranken Schah das Exil verweigerte? Es ist schlimm ein Freund der Amerikaner zu sein und es ist schrecklich, ihr Feind zu sein.

Klaus Keller / 06.09.2021

Krise in der zivilisatorischen und institutionellen Entwicklung…. Am praktischen Beispiel. Die indigene Bevölkerung in Südamerika töte(te) offensichtlich behinderte Säuglinge direkt nach der Geburt. In Deutschland empfiehlt man schwangeren Frauen den ungeborenen Nachwuchs auf Trisomie 21 untersuchen zu lassen (auch eine offensichtliche Abweichung von der Norm). Die wahrscheinlichste Therapie nach der Diagnostik ist der Schwangerschaftsabbruch. Der zivilisatorische Fortschritt besteht hier in der Umgehung des alttestamentarischen Kindstötungsverbots mit Hilfe der Gentechnik.

Christian Feider / 06.09.2021

es gibt für das Problem eine ganz einfache,aber heutzutage verpönte Lösung: 1.Beendigung jeglicher “Entwicklungshilfe” und Untersagen jeglicher “humaner/medizinischer” Hilfsorganisationen. Warum? Gut,die Firmen,die ind em Geflecht der Entwicklungshilfe defakto dann die Regierungsaufträge abgreifen,werden jammern,aber nur dadurch wird die Kleptokratie vor Ort beendet. Die medizinischen “Hilfsorganisationen” bringen bei einem desolaten Bevölkerungsüberschuss noch jedes Frühchen durch,ohne zu bedenken, das der Familienaufbau vor Ort gerade wegen der Kindersterblichkeit auf riesige Familien setzt,die sich wiederum ebenso vermehren. 2.Eingeständniss,das man aufgrund selbstgezogener “PC”-Grenzen die islamische Kultur absolut missversteht…es gibt keine “gedeihliche” Kooperation,Ruhe gilt nur solange,wie Geld der Khufar dafür sorgt,das die islamische Herrenmenschen-Kultur gedeihen kann. Mir ist immer noch das liebste Beispiel dafür das selbst erlebte “Wunder” des arab spring in Ägypten :) schon 2008 haben 80% der Bevölkerung die Einführung der Sharia gefordert,die steineschmeissenden Tahrir-Demonstranten,nett in Khatar zum Zwecke der Eskalation ausgebildet,gehörten zu den 3-5% Oberschicht und konnten es gar nicht fassen,das die ersten “demokratischen” Wahlen haushoch von den Muslimbrüdern und den Salafisten gewonnen wurden… und mittendrin? unser rosaroter Westerwelle auf dem Tahrirplatz,der gar nicht begriff,unter welchen Leuten er sich da tummelte. Mauern hoch um Europa,konsequente Begrenzung von islamischem Zuzug und Durchleuchtung und Ausweisung schon hier bestehender Subkulturen Die einzige wahre Lösung im Inneren,die aeussere habe ich erwaehnt

Chris Kuhn / 06.09.2021

Helds Hinweis auf die Bevölkerungskrise sticht alles andere. Der “Westen” hat sie lange hinter sich, aber dem Rest der Welt seine technischen, agrarischen, medizinischen und, ja, auch hygienischen Segnungen geschenkt. Und wo das nicht reicht, noch sein Mitleid, was etwa die früher allenortens korrigierenden Hungersnöte und Seuchen betrifft. Daß für das Elend der Dritten Welt der Kolonialismus kaum verantwortlich gemacht werden kann, zeigt China, dem wir dankbar sein müssen, durch seine jahrzehntelange Ein-Kind-Politik verhindert zu haben, daß dort jetzt 2,5 Mrd. Menschen leben. Indien die angeblich größte Demokratie der Welt, wird das allerdings noch lernen müssen. Kritischer ist der Menschenüberschuß aus den meisten islamischen Ländern mit ihren aggressiven Religionskriegern und aus Afrika, das den Deckel einer Migrationswaffe gerade erst gelüftet hat. Man muß auch kein GRÜNER sein, um zu erkennen, daß nur die günstig verfügbare freie Energie fossiler und nuklearer Gestehung eine bald 8 Mrd. umfassende Menschheit gewährleistet, aber deren Umwelt ruiniert. Kernenergie (insbesondere die irgendwann verfügbare Fusion)  würde den energetischen Flaschenhals bei den fossilen Brennstoffen zwar endgültig beseitigen und könnte Utopien einer 1000-Mrd.-Menschheit möglich machen, sofern die sich nur noch in Bienenwabenstädten aufhielte und mit vertikal angebauten oder synthetischen Nahrungsmitteln versorgte, doch vermutlich wird die damit einhergehende Entropieproduktion so etwas zuvor verhindern. Will sagen, daß man unabhängig vom “Klimawandel” eine Menschheit anzustreben hätte, die unter bedachtsamen Erhalt anderer Technologien ins solare Fließgleichgewicht steuert. Deren Zahl möchte ich mit max. 2 Mrd. anschätzen, und das darf man sich auch nicht durch die ominösen “Georgia Guidestones” von 500 Mio. (dem präindustriellen Level) delegitimieren lassen. Was das mit Afghanistan zu tun hat? Nun, nichts, außer daß von dort kaum dahingehende Impulse zu erwarten sein dürften.

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