Das Grundgesetz ist keine Gesinnungsprosa. Artikel 3 beschreibt kein Utopia. Es geht nicht darum, wie eine bessere Welt aussehen soll. Artikel 3 wendet sich nicht an den Bürger. Sondern an den Staat. Der Reichsverfassung von 1919 fehlte ein solcher Artikel. Das Wort Rasse kam dort nicht vor. Man ging davon aus, dass dies mixt noetig sei. Auch das Wort jude fehlt, im Gegensatz zu anderen vorlaeufern, aus denselben gründen. Das Ergebnis ist bekannt. Wie man auf die Idee kommen kann, ausgerechnet an dieser zentralen Norm die political correctness Axt anzulegen, ist nicht nachvollziehbar.
Zunächst mal, die Wahrscheinlichkeit einer Grundgesetzänderung halte ich für äußerst gering; Der Großteil der CDU, die komplette AFD plus einige aus der FDP werden eine 2/3 Mehrheit für die Änderung verhindern. Zum anderen, bei den Windrad-Junkies war noch nie was gut, vor allen Dingen noch nie was gut gemeint……….
Ist Rassismus wirklich an die Existenz von Rassen gebunden? Ist Rassismus nicht eher nur eine spezielle Form von Diskriminierung? Denn es geht ja nicht darum zu sagen, du bist schwarz. Das wäre ja ggf. eine Tatsachenfeststellung. Sondern es geht um die Gleichung schwarz = minderwertig. Und in diese Gleichung kann man anstatt schwarz jedes beliebige Merkmal eintragen: blond, blauäugig (machen die Linken gerne), Raucher, Verteidiger des Grundgesetzes, Populisten, usw. Das wird auch gemacht, aber bei keiner dieser Diskriminierungen ist das Geschrei so groß wie bei Rassismus, der merkwürdigerweise stets auch nur die Schwarzen betrifft. Ich habe jedenfalls noch niemals von Rassismus gehört, der Inder, Mongolen oder Chinesen betraf. Insofern scheint es mir, dass Rassismus wohl mit der Vergangenheit dieser Menschengruppe als Sklaven zu tun hat. Sie fühlen sich innerlich immer noch so, obwohl die Sklaverei offiziell seit langem abgeschafft ist (außer in etlichen islamischen Ländern, die das heute unter dem Label “Leiharbeiter” weiter praktizieren). Sicherlich gibt es Menschen, die offen ihre Verachtung für Nichtweiße praktizieren und leben, das will ich gar nicht leugnen. Aber nach meiner Wahrnehmung wird Rassismus eher von denen am Leben gehalten, die sich als “Opfer” empfinden, weil dieser Opferstatus ihnen Vorteile bringt, die es ermöglichen, vieles ohne eigene Anstrengung zu erreichen, einfach nur durch ihr Merkmal schwarz. Die sogenannte “white supremacy” ist, was die Beiträge zum wissenschaftlichen und technischen Fortschritt der letzten 300 Jahre angeht, ein Faktum. Die Vorfahren der Afroamerikaner lebten zu der Zeit in Stammesgesellschaften und Lehmhütten ohne Strom und fließend Wasser. Sie waren Bauern und Jäger. Es gab keine keine Naturwissenschaftler, keine Ärzte (die waren durch Schamanen und Medizinmänner ersetzt). Insofern hat die weiße Kultur einen riesigen Vorsprung. Das heißt nicht, dass Schwarze diesen Vorsprung nicht aufholen könnten, nur dauert dies.
Ähnliches hat man vor mittlerweile mehr als 40 Jahren mit der “Kalorie” versucht. Klappte nur halb gut. Jetzt mal im Ernst, unter vier Augen: steht in Zukunft hinter jedem der wenigen wirklichen Rassisten, sprich: Vollidioten, in diesem Lande ein Sprachpolizist mit einem Sparschwein? Man erzeugt mit einem derartigen Verbot - wie üblich - das genaue Gegenteil. Besagte Rassisten werden noch ein Mü hasserfüllter, nicht mehr. Hass wird nicht weniger, nur weil man ihn nicht artikulieren darf. Apropos: das Wort Rasseweib hätte sich damit wohl auch erledigt, oder? Und Hunderasse / Pferderasse? Arme deutsche Sprache ...
Is doch super: Streichen wir einfach das Wort “Rasse” aus dem Wortschatz, dann gibt es ein Problem weniger. Dann streichen wir noch die Wörter “Gewalt”, “Vergewaltigung” und “Mord” und schon haben wir den Himmel auf Erden ... halt, zwei Wörter müssen wir noch streichen. Es sind die Farbbegriffe “braun” und “grün”.
Das Pendent zu dieser Forderung der Grünen wäre, jetzt noch das Wort “Klimawandel” zu entfernen. Und zack, ist der Planet gerettet!
Vielleicht kriegen wir ja auch Mord und Totschlag mit Waffengewalt beseitigt, wenn wir das Wort das Wort “Pistole” aus dem Wortschatz streichen. Auf dem Level bewegt sich nämlich diese ganze Gutmenschen-Diskussion.
Hunde-, Pferde-, Hühner-, Katzen-Rassen und so weiter — wirklich alles weg? Und wie soll man dann klassifizieren oder Abgrenzen? Gibt es dann keinen Labrador, Bernhardiner, Neufundländer, Dackel, etc. mehr, sondern nur noch Hunde? Ein Schwarzer wird schwarz bleiben, so wie ein Weisser weiss oder eben — je nach Region — ein »Gaijin« oder »Gwailo« bleibt. Oder für Europäer die Asiaten »Schlitzaugen« oder »Plattnasen«, ohne dabei einen rassistischen Gedanken zu haben. Halt — könnte der Begriff »Asiate« oder »Europäer« nicht auch schon rassistisch sein? So wie das Wort »Politiker« inzwischen eher abwertend geäussert wird? Abgesehen davon: Gibt es wirklich nichts, das momentan wichtiger ist?
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