Die FDP hängt noch immer wie ein verwesender Aal über der Reling des deutschen Politikdampfers. Der einzige Unterschied ist eben dieses herumspringende Einhorn. Einhörner sind aber Fabelwesen. Die gibt es nicht, und die kann man auch nicht wählen. Verwesende Aale gibt es, und die kann man auch wählen. Aber, was kann man von verwesenden Aalen im Bundestag anderes erwarten als Gestank zu verbreiten? Die FDP ist keine Freiheitspartei. Sie “kämpft” nur dann für die Freiheit, wenn die Freiheit nicht bedroht ist. Seit geraumer Zeit ist die Freiheit jedoch bedroht - und die FDP und ihr Queerdenker kämpfen nicht.
Der Duktus eines Christian Lindner hebt sich zwar äußerst wohltuend von dem der Linksideologen, weltverbessernden Gutmenschen und politisch korrekten, angepassten Mainstreamlern ab, doch gilt sein Wort auch noch nach der Wahl? Gilt es noch, wenn er sich möglicherweise in Regierungsverantwortung wiederfindet? Kann er Merkel widerstehen? Man hat Erfahrung mit der FDP und glaubt man dieser, kann er das nicht und wird es auch nicht versuchen. Die FDP wird sich wohl in den Block der “Merkel-Unterstützungs-Parteien” einfügen. Es wäre dann nur eine Blockflöte mehr. Ein paar Politiker mehr, die an Merkels Macht teilhaben dürfen und die sich an den Fleischtöpfen bedienen dürfen. Sicher kein unangenehmer Zeitgenosse , dieser Lindner. Aber eben kein Hoffnungsträger. Sein “Verdienst” wird darin bestehen, der AfD Stimmen zu klauen, Merkel zur Macht zu verhelfen, wohlmöglich gemeinsam mit den Grünen, und eben der FDP vorübergehend wieder relativ viele Prozente zu verschaffen.
Auch wer den Schönling und Blender Lindner wählt, bekommt am Ende Mutti. Die einzige Partei, die Merkel schwächen kann, auch aus der Opposition heraus, ist die AfD. Alle anderen Parteien dagegen stärken sie, egal ob in der Regierung oder Opposition.
Stimmt. Lindner ist wohl der richtige gewesen, die FDP aus dem Tal der Tränen zu holen. Ein guter Typ mit einigem Charisma ist er auch; alles richtig. Doch hat er auch die “maximale Marktlücke” (Autor), welche die Sozialdemokratisierung Deutschlands hinterlassen hat, maximal ausgefüllt? Da habe ich meine Zweifel: Es hatte lange gedauert bis Lindner sich (und dies auch nicht sehr laut) von den Fehlern seiner Partei, die in der Regierung 2009 - 2013 als Totalausfall gelten kann, distanziert hat. Auch aktuell vermeidet er tunlichst, das Wort Steuern auch nur in den Mund zu nehmen. Auf einer Wahlkampfveranstaltung in HH meinte er z.B., für die Fehler der Autoindustrie müßten “die Aktionäre halt ein paar Jahre auf Dividende verzichten, es sollte eine Frage der Ehre für sie sein” . Er spielt öfter auch mal subtil den Handwerker gegen “große Konzerne” aus. Das alles riecht schon wieder stark nach Klientelpolitik, nach Anbiederung bei “kleinen Leuten”, und daß er es für eine “Ehre” hält, daß Aktionäre, mithin auch K l e i n aktionäre, für die Fehler des Managements einstehen sollen, offenbart nicht wirklich Wirtschaftsverständnis. Okay, Lindner wird seine 8 -10 Prozent holen. Es gibt einfach keine geeignete Alternative. Wäre er aber etwas mutiger und würde sich konsequenter und ohne diese populistische Unterscheidung zwischen “Kleinen” und “Großen” konsequent zur Marktwirtschaft bekennen, könnten es gut und gern auch 10-15% sein. Die Lücke, welche jahrzehntelanges sozialistisches Denken in der Landschaft der Wahlalternativen gelassen hat ist einfach zu groß.
Entlarvend ist für mich das Interview auf Achgut durch Nikolaus Steinhöfel zum Thema Netzwerkdurchsetzungsgesetz (Fünf Fragen an Christian Lindner ...). Spätestens danach ist klar, wieviel die Rechtstaatlichkeit Lindner wert ist. Es ist verdammt wenig. Und diese Partei soll man also wählen?
Christian Lindner sollte mal das Wahlprogramm der AfD lesen, das wäre ein erster Schritt hin zur Zusammenarbeit. Wo kommt die FDP auf einmal wieder her ? Und wen gibt es da jetzt eigentlich noch außer dem Lindner ? Lindner und der FDP auf blindwütigem Anti-AfD Kurs mit dem Ergebnis, dass Kontrolle und Zensur in Deutschland bestehen bleiben .
Der Herr Lindner ist tatsächlich ein smarter und cooler Typ. Nebenbei befinden wir uns dennoch in der Endphase des sog. ” Wahlkampfes”. Man muss nicht den Intellekt eines Nobelpreisträgers haben um zu wissen, dass man mit derartigen Sprüchen die abtrünnigen Wähler der CDU / CSU zum Teil wieder einfangen könnte. Das ist schlicht seine aktuelle Aufgabe. Aber was nach dem. 24.09. kommt ist allen klar: Dann sind wir wieder für 4 Jahre an der Macht. Und: Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, war ja Wahlkampf.
Dank freundlicher Wahlkampfhilfe der Medien, die sich so gar nicht darum kümmern, wer neben dem sympathischen Vorturner denn noch so auf dem FDP-Ticket surft. Wie begeistert sind die Franzosen eigentlich nach der Wahl gleich noch mal von Ihrem Zahnpasta-President? Und wie ist der Etat für Friseur und Make-up in den neuen Superministerium?
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.