In Leverkusen setzten die Beamten ein gepanzertes Fahrzeug ein, um sich Zugang zu einer Villa zu verschaffen, meldet spiegel.de. Rund 600 Polizisten seien demnach in Nordrhein-Westfalen gegen kriminelle Clans vorgegangen. In Leverkusen sollen ein Hauptbeschuldigter, 46, seine Frau, 42, und seine beiden Söhne, 24 und 28 Jahre alt, verhaftet worden sein, habe NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Dienstag gesagt.
Bei dem 46-Jährigen handele es sich um "einen der absoluten Top-Leute der Clan-Kriminalität in NRW", habe Reul gesagt. "Wir haben ihn nicht nur festgenommen, sondern ihm auch sein Zuhause weggenommen. Das ist heute ein Schlag gegen die erste Liga der Clan-Kriminalität." Die Villa soll nun im Grundbuch dem Staat übertragen und die Familie ausgetragen werden. Ob dies rechtlich überhaupt so einfach möglich ist, wurde in der zitierten Meldung nicht erörtert.
Es sei ein großartiger Tag im Kampf gegen die Clan-Kriminalität, wird Reul zitiert. "Mit jedem Einsatz dringen wir tiefer in den kriminellen Sumpf und in die Schattenwelt der Clans ein." Die Einsätze in Leverkusen, Duisburg und Düsseldorf stünden im Zusammenhang mit Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaften in Düsseldorf und Duisburg. In Düsseldorf werde wegen bandenmäßigen Betrugs, Sozialbetrugs und Geldwäsche ermittelt, in Duisburg wegen eines Steuerverfahrens.
Insgesamt sollen 31 Objekte durchsucht worden sein: Häuser, Wohnungen Büros und Geschäfte. Nach Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei Düsseldorf sowie vom Landeskriminalamt seien Beamte im Rheinland, im Bergischen Land, am Niederrhein und im Ruhrgebiet im Einsatz gewesen. Hinter der Aktion habe die Zentralstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten (ZeOS) gestanden.