Matthias Heitmann, Gastautor / 09.12.2015 / 12:00 / 10 / Seite ausdrucken

Bomben für den IS und die Angst vor Silvesterböllern

Anstatt ein Feuerwerk für Freiheit und Demokratie abzubrennen, ängstigen wir uns zu Tode.

Ich bin ein Gegner des Einsatzes der Bundeswehr in Syrien. Dies aber nicht aus pazifistischen Motiven oder weil ich glaube, dass man sich mit der Terrormiliz „Islamischer Staat“ irgendwann zu Verhandlungen an einen Tisch setzen kann, wenn man nur fest dran glaubt. Es wäre schön, wenn Bomben auf Terroristenstellungen in Syrien oder Irak das Problem des Terrors lösen könnten. Doch leider halte ich diesen Glauben für ebenso naiv wie den an Verhandlungslösungen.

Mein Problem ist also, dass sowohl die Befürworter als auch die Gegner des Bundeswehreinsatzes mich nicht überzeugen. Die Befürworter sagen: Wir müssen irgendetwas tun, sonst wird es gefährlich. Die Gegner sagen: Wir dürfen nichts tun, sonst wird es gefährlich. Bei beiden ist also die Motivation für die eigene Entscheidung die Angst, gemischt mit einer gehörigen Portion Ratlosigkeit. So kann leider weder ein Krieg gewonnen noch der Frieden bewahrt werden.

Damit keine Zweifel aufkommen: Der Terror muss besiegt werden, und die modernen westlichen Werte wie Freiheit und Demokratie müssen über die Vorstellungen religiöser Fanatiker triumphieren. Dieser Sieg der Vernunft wird aber nicht dadurch zu erringen sein, dass seltsame Anti-IS-Koalitionen geschmiedet werden, an die niemand glaubt und deren Klebstoff einzig die Angst vor dem IS selbst ist. Damit geht man dem Terror sehenden Auges in die Falle.

Ähnlich am Thema vorbei gehen auch die Bomben, die man auf Raqqa wirft. Der Terror, mit dem es die Welt zu tun hat, stammt nicht von dort, sondern er entspringt vielfach unseren eigenen Gesellschaften. Und nicht nur dass: Solange wir uns terrorisieren und verängstigen lassen, weil wir an unsere eigenen Werte nicht mehr glauben, solange wird auch der Terror existieren, selbst dann, wenn der IS schon lange Geschichte ist. Schließlich gab es den Terror schon, als wir alle noch nie vom IS oder von Raqqa gehört hatten.

Das Bombardieren von Syrien ist also nicht nur ziel- und nutzlos in der Sache, sondern verschleiert die westliche Feigheit, sich den eigentlichen Problemen zu stellen, hinter einem scheinbar entschlossenen Eingreifen. Um dem Terror tatsächlich seine Schlagkraft zu nehmen, müsste die westliche Welt selbstbewusst und offensiv ihre eigenen Werte verteidigen. Der Erfolg des Terrorismus ist nicht der Stärke von Terrormilizen und ihrer Strategien zu verdanken, sondern er ist die Folge unserer eigenen Schwäche, unserer Selbstzweifel und unserer Zerstrittenheit.

Was wir bräuchten, wäre ein Feuerwerk der Freiheit, der Offenheit, der Aufklärung und der Demokratie. Doch anstelle eines solchen Feuerwerks denken deutsche Politiker darüber nach, Silvesterböller zu verbieten, weil sich die Menschen gerade in Zeiten des Terrors dadurch verängstigen lassen. Wir wollen Terroristen besiegen, fürchten uns aber vor den Menschen, die vor Krieg fliehen, da sie angeblich unsere Lebensweise bedrohen und sich Attentäter unter sie mischen könnten. Wir reden von westlichen Werten, haben aber Angst vor unserer eigenen Freiheit, da diese missbraucht werden kann.

Wir reden von Krieg, diskutieren aber gleichzeitig darüber, ob der Text der französischen Hymne zu brutal ist und wir den Terror vielleicht selbst verursacht haben. Nein, wir haben den Terror nicht verschuldet. Schuld wären wir nur daran, dass er gewinnt. Um das zu verhindern, müssen wir unsere eigenen Werte erst einmal wieder für uns gewinnen und sie entschlossen leben. Dabei helfen uns keine Tornados, auch keine, die einsatzfähig sind.


Matthias Heitmann ist freier Publizist und Autor des Buches „Zeitgeisterjagd. Auf Safari durch das Dickicht des modernen politischen Denkens“ (TvR Medienverlag, Jena 2015, EUR 19,90). Seine Website findet sich unter www.zeitgeisterjagd.de. Der vorliegende Text ist zuerst in BFT Bürgerzeitung erschienen.

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Isabel Kocsis / 10.12.2015

Sich an “Werten” festzuklammern und sie sich keinesfalls nehmen zu lassen, sieht heute leider meist so aus, dass der hedonistische Normalmensch sich seine Bequemlichkeiten (freie Fahrt in ganz Europa z.B., keine Kontrollen) nicht nehmen lassen will, rechnet er doch meist nicht damit in das nächste Massaker zu geraten, das zwar kommen wird, aber doch meist ihn selbst nicht trifft. Es müsste schon sehr dumm kommen, wäre man zum falschen Zeitpunkt am falschen Platz. Statt dessen nimmt man die nächsten Toten billigend in Kauf, weil man außer unsere Werte zu betonen nichts tut (siehe leider oben). Die kleinen Unannehmlichkeiten, die die größtmögliche Sicherheit für alle mit sich bringen würde, wie sie Israel seinen Staatsbürgern garantiert, ist halt nichts für unsere Freiheitsfreunde. Es ist zwar Krieg, aber keiner geht hin, bis es zu spät ist.

Martin Wolff / 10.12.2015

Ich stimme Ihnen zu, dass dieser Kampf weder militärisch noch durch Verhandlungen zu gewinnen ist. Andererseits glaube ich nicht, dass die von Ihnen aufgeführten Maßnahmen oder Verhaltensweisen unsere Schwierigkeiten effektiv lösen. Mindestens ist deren Beschreibung zu unkonkret. Ein “Feuerwerk der Freiheit, der Offenheit, der Aufklärung und der Demokratie” , was soll das in diesem Zusammenhang sein? Ich persönlich habe keine Angst, morgen von einem Attentäter mit in den Tod gerissen zu werden. Aber was, wenn es dann Attentate in meiner Nähe gibt, mit mehreren hundert Toten? Womöglich kenne ich Opfer persönlich? Vielleicht ändere ich dann meine Meinung. Dieser Knopf, den die Islamisten da drücken ist nur allzu menschlich. Und die jetzt wieder offene Frage ist: Wie schützt der Staat seine Bevölkerung? Bisher hat er das mittels Gewaltmonopol bewerkstelligt. Ihr Ratschlag klingt so ein bißchen wie der Ausspruch von Merkel, der sinngemäß war: wenn die Leute sich vor dem Islam fürchten, so sollen sie halt öfter in die Kirche gehen. (und der mich ziemlich auf die Palme gebracht hat!) Ich befürchte, in einer freien, offenen Zivilgesellschaft gibt es keinen Schutz gegen derartige Bedrohungen. Ob das Frau Merkel sagen könnte, wenn sie davon überzeugt wäre? Oder gilt dann der Ausspruch von de Maiziere, zu viel Information hätte die Bevölkerung verunsichert? Und: “Wir wollen Terroristen besiegen, fürchten uns aber vor den Menschen, die vor Krieg fliehen, da sie angeblich unsere Lebensweise bedrohen und sich Attentäter unter sie mischen könnten. Wir reden von westlichen Werten, haben aber Angst vor unserer eigenen Freiheit, da diese missbraucht werden kann.” Die Einwanderer fliehen nur zum Teil vor Krieg und Sie stellen die Frage nicht, ob denn diese Einwanderer unsere Werte kennen, wollen und auch gegebenenfalls verteidigen würden. Wenn wir unsere Werte so hochhalten würden, wie Sie und ich es wünschen, müßte es eine entsprechende Überprüfung der Einwanderer dahingehend geben. Und natürlich geht es auch um Geld. Aber das wäre ein weiteres Thema. Sie sprechen von angeblicher Bedrohung. Wo fängt eine Bedrohung an? Ich vermisse in der islamischen Welt ganz allgemein ein paar liberale Erkennungszeichen, es muß ja nicht gleich ein Feuerwerk der Freiheit sein, schon ein paar Ladykracher würden helfen, z.B: - offene Diskussion in mehreren iranischen TV Sendern, ob die Fatwa gegen Salman Rushdie gerechtfertigt ist. Und: Der Gegner der Fatwa kann danach unbehelligt wieder nach Hause. - regelmäßige große Demonstrationen mit mehreren hunderttausend Teilnehmern z.B. in Kairo, Istanbul, Riad, Kabul u.ä. gegen das Morden des IS (so wie bei uns gegen “Rechts”) - Erdogan gibt Kurt Westergaard die Hand und entschuldigt sich im Namen des Islam oder der Moslems für das Unrecht, das dem Zeichner angetan wurde. - Anerkennung Israels durch den Iran, um ein friedliches Zusammenleben mit den Palästinensern zu ermöglichen. (ok, das ist schon ein ziemlich großer Böller)

Frank Marienfeld / 10.12.2015

Nein, man wird den Terror niemals durch Bomben besiegen können. Dazu müsste man die Ideologien aus den Köpfen bomben, was mit Waffen unmöglich ist. Man kann dem Terror jedoch die Mittel nehmen, bzw. verringern. Und weniger Mittel heisst, weniger Anschläge. Man hat nach den Anschlägen in New York mit militärischen Mitteln versucht den Terror zu bekämpfen. Man hat es nicht geschafft die Terroristen (hier Al Quaida) zu besiegen. Doch man hat sie klein gekriegt. Al Quaida hat heute nicht mehr so viel Macht. Nachdem es innerhalb der westlichen Staaten Anschläge gegeben hat (z.B. 11.09.11 USA, 03.04.04 Spanien, 07.07.05 Groß-Britanien) und man vor und während der Anschläge militärisch gegen den Terror gekämpft hat, wurde es allmählich ruhiger. Wer hatte bspw. in den Jahren 2006-2014 ein mulimiges Gefühl über einen Weihnachtsmarkt zu gehen? Bis sich der IS vergrößert hat und da war es wieder: Das mulmige Gefühl bei vielen Menschen auf Großveranstaltungen zu gehen. Es gab bis zum 07.01.15 (Charlie Hebdo) keinen größeren Anschlag mehr in den westlichen Staaten, bei denen viele Zivilisten ums Leben kamen. Ich bin der Meinung, dass man den IS militärisch so klein bekommen kann, dass er zwar noch da ist, jedoch nicht mehr diese Aufmerksamkeit bekommt und nicht mehr diese Mittel hat, größere Anschläge zu organisieren (ähnlich Al Quaida heute). Jeder bei einem Anschlag getötete Mensch ist einer zu viel. Da man das jedoch realistisch betrachtet leider niemals verhindern kann, ist jeder durch militärische Mittel seltener gewordener, verkleinerte oder verhinderte Anschlag schon ein Erfolg. Ich glaube es gibt hier kein 1 oder 0. Kein zu 100% besiegt haben oder zu 100% Terror. Man muss sich jedes Mal wieder aufs Neue zur Wehr setzen. Sich auf den Lorbeeren, Al Quaida klein oder kleiner gekriegt zu haben, “auszuruhen” war wohl ein Fehler. Auch nach dem IS wird die nächste Terrororganisation kommen, die schon in den Startlöchern steht. Wenn man sozusagen aus Trotz seinen westlichen Lebensstil weiterlebt, um zu zeigen, dass man sich nicht einschüchtern lässt, wird es mindestens genauso viele Anschläge geben wie bislang. Ich glaube nicht, dass sich ein Terrorist in irgendwelchen europäischen Vorstädten, in Syrien oder im Irak darüber aufregt, dass man einfach so weiter lebt wie bisher. Erst recht wird er dadurch nicht resignieren. Ich glaube angesichts der Freude, die diese kranken Kämpfer zeigen wenn ein Anschlag stattgefunden hat, eher, man ist beim IS froh darüber, dass man Gründe hat weiter zu machen und das im Idealfall ungehindert wenn der Westen sich nicht militärisch wehrt. Da sitzen in Syrien Leute, die unter anderem in westlichen Städten lebende Menschen rekrutieren und den Westen dann direkt mit militärischen Mitteln angreifen. Ob nun Soldaten eines anderen Staates durch Paris laufen und mit Sturmgewehren auf Zivilisten schießen, oder ob es eine Terrororganisation ist, mag zwar ein formaler Unterschied sein, unterm Strich laufen Leute durch Städte und schießen auf Menschen. Und das organisiert von Leuten, die in einem anderen Staat sitzen und von wieder anderen Staaten unterstützt werden. Was kann es noch für einen Grund geben, sich militärisch zu wehren, ja zu verteidigen?

Helfried Richter / 10.12.2015

Herr Schleuning, ich schließe mich 100% an. Mein vorheriger Kommentar, die momentane Regierung beklagend, war zu konkret für Herrn Heitmann.

Max Wedell / 10.12.2015

So sehr ich Ihre Meinungen oft teile, Herr Heitmann, diesmal aber nicht. Ein militärisches Vorgehen gegen den IS soll das Problem des Terrors genausowenig lösen wie das Vorgehen der Polizei gegen die Raubmörder Müller, Meier und Schulze das gesellschaftliche Problem “Raubmorde” lösen soll… es sollen in beiden Fällen einfach nur gemeingefährliche Menschen unschädlich gemacht werden. Ich halte es für verrückt, solche Bestrebungen aufzugeben, nur weil die totale Beseitigung des islamistischen Terrorismus auf absehbare Zeit nicht möglich sein wird. Die Polizei hört ja auch nicht auf, Raubmörder zu verfolgen, nur weil eine solche Verfolgung natürlich nicht bewirken wird, daß es künftig niemals mehr zu weiteren Raubmorden kommen wird. Das militärische Vorgehen gegen die IS sollte natürlich nicht so aussehen, daß man “Syrien bombardiert”, oder daß man “Raqqa bombardiert”. Es wäre aber sinnvoll, etwa Tankwagen zu beschießen, die dem IS beim Ölexport und damit bei der Finanzierung etwa ihrer Waffenkäufe helfen. Die deutschen Aufklärungs- (RECCE-) Tornados können hier Aufklärungsarbeit beim Identifizieren der Ziele leisten, die wirklich den IS und seine Kombattanten schädigen, und nicht die Zivilbevölkerung. Wie ein “unsere Werte leben” hingegen den Terrorismus des IS bekämpfen kann, ist mir nicht ganz klar. Hinter “Selbstzweifel” und “Zerstrittenheit” stehen übrigens auch Werte, die man nur ein wenig positiver benennen könnte… unser Wissenschaftsverständnis postuliert, daß es keine unhinterfragbaren Thesen gibt, daß im Prinzip alles auf dem Prüfstand steht und sich dort bewähren muß... das mag dann oft wie “Selbstzweifel” aussehen, ist aber in meinen Augen eine große Stärke. Pluralismus in der Politik ist auch mit viel Streit verbunden, aber doch etwas Positives, das die Vokabel “Zerstrittenheit” nicht verdient hat… ein großes Problem unserer Zeit scheint mir, daß zu bestimmten Themen wie etwa der Einwanderung oder der Energiewende gerade Selbstzweifel und Zerstrittenheit ABGESCHAFFT werden sollen, und durch absolute Gewißheit und Uniformität des Denkens und Meinens ersetzt werden sollen, indem von einer bestimmten Norm abweichende Gedanken verpönt und ihre Äußerer allgemein verunglimpft werden.

rene havekost / 09.12.2015

Widerspruch:  Es muss beides getan werden. Vor lauter Angst dürfen wir uns nicht verkriechen, unsere in Jahrhunderten erstrittenen Werte nicht klammheimlich aufgeben oder verwässern; andererseits müssen wir dem Terror entschlossen gegenübertreten und sei es auch mit Tornados. Die Kommandos des Terrors welcher sich selber nicht als Terroristen sehen, sondern als Kämpfer eines Gottes, so denn überzeugt davon, aus einem fundamental religiösen Ursprung, ihre Legitimation zu beziehen, mit dessen Absolutheitsanspruch, wissen um die Verletzlichkeit westlich zarter Seelen. Und das die Menschen hier Angst haben, dass aus diesem Raume, zum Teil extrem strenger, puritanischer Religiosität Millionen zu uns flüchten, lässt sich nachvollziehen. Die größte Gefahr besteht ist unserer grenzenlosen Naivität und dem Buckel voller Schuldgefühlen welche schon den Kindern in der Schule fein dosiert verabreicht werden. Das schlechte Gewissen ist unser ständiger Begleiter, so schließen wir allzu gern die Augen, wo wir sie weit geöffnet haben sollten. „Der getretene Wurm krümmt sich. So ist er klug. Er verringert damit die Wahrscheinlichkeit von neuem getreten zu werden. In der Sprache der Moral: Demut.“ Friedrich Nietzsche

Ralf Schmode / 09.12.2015

Sehr geehrter Herr Herr Heitmann, ich bin sehr mit Ihnen einer Meinung, dass die Verteidigung von Freiheit und Demokratie eine notwendige Bedingung für einen Sieg über den islamischen Terror ist. Es ist allerdings keine hinreichende Bedingung, und da bin ich nicht mit Ihren Zeilen einverstanden. Selbstverständlich gehört die militärische Bekämpfung des IS dazu, und wenn es dazu merkwürdiger Koalitionen bedarf, dann muss man dies als das kleinere Übel tolerieren. Es geht ja bei der militärischen Option nicht darum, möglichst viele Kämpfer des IS zu liquidieren (dann wäre Ihr Hinweis auf die Bedrohung durch den “home-grown terrorism” uneingeschränkt richtig), sondern darum, dem IS seine Logistik, seine Infrastruktur und seine Einnahmen zu entziehen. Diese Doppelstrategie - die eigenen Werte verteidigen und gleichzeitig mit unnachgiebiger Härte gegen bewaffnete Angriffe vorgehen - praktiziert übrigens der Staat Israel seit Jahrzehnten mit durchaus beachtlichem Erfolg. Ein bisschen weniger Defaitismus im Hinblick auf die militärischen Möglichkeiten der vom islamischen Terror im allgemeinen und vom IS im besonderen bedrohten Staaten, zu denen selbstverständlich auch Russland gehört, wäre insbesondere den Deutschen und ihren Medienschaffenden(!) zu wünschen. Die omnipräsent randaufreißende Präsenz der Käßmanns, Göring-Eckardts und Todenhöfers wäre wohl in Israel so nicht vorstellbar. Am Beispiel Israel zeigt sich nebenbei auch, dass zum Erfolg dieses Konzepts die glaubwürdige und robuste Sicherung der eigenen Grenzen gehört. Hätte es im jüdischen Staat in der Vergangenheit die deutsche Willkommensbesoffenheit gegeben, dann existierte er vermutlich schon nicht mehr.

Rainer Hoenig / 09.12.2015

Der Autor plädiert für einen Sieg der Vernunft. Schön. Wie aber will er ihn erringen ? Durch “ein Feuerwerk der Freiheit, der Offenheit, der Aufklärung und der Demokratie”. Wie man dadurch dem Terror praktisch den Garaus manchen kann, erschließt sich mir nicht. Warum aber nicht die Vernunft wirklich sprechen lassen ? Das terrorausbrütende Milieu im Lande bekämpfen. Bedeutet: konseqentes Austrocknen der Parallelgesellschaften. Landesgrenzen kontrollieren, um Terrorristennachschub zu vermeiden. Also wieder die Kontrolle über die Dinge übernehmen, anstatt sie treiben lassen. Wohin wir damit gelangt sind, wird ja jetzt beklagt.

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