Berlin plant, ein Covid-19-Krankenhaus für bis zu 1.000 Patienten aufzubauen. Wenn die Planung und der Bau so lange dauern sollten wie beim neuen Flughafen BER, dann existiert die Menschheit vermutlich nicht mehr. Denn in den zehn Jahren zwischen Planung und erstem Spatenstich des BER am 5. September 2006 und zwischen Baubeginn und Eröffnung, voraussichtlich im Oktober 2020, liegt viel schmutzige Luft. Denn glaubt man den engagierten Klimaaktivisten, hat uns bis dahin die Klimakrise dahingerafft. Glaubt man den Coronaskeptikern, so hat das Virus sein Übriges erledigt.
Dass die Bundeswehr und weitere Partner am Bau des Krankenhauses beteiligt sind, beruhigt nicht gerade das Gemüt. Eher wirft es besorgte Fragen auf: Eine bedingt einsatzbereite Soldatenmannschaft soll beim Bau helfen? Werden hierfür eigens Soldaten aus Afghanistan eingeflogen? Sind die defekten Tiger-Kampfhubschrauber wieder einsatzbereit? Wie sollen unsere Soldaten, die noch keine neuen Stiefel bekommen haben, zum Baugebiet anmarschieren? Mit Sandalen, Pantoffeln oder barfuß?
Aber vielleicht kann Elon Musk mit einem „Giga Spital“ auf seiner „Giga Factory“ aushelfen? Ein schönes Grundstück nahe der polnischen Grenze hat er schon. So hätten es die billigen, polnischen Pflegekräfte leichter, nach Deutschland zu kommen und sich um die Covid-19-Patienten zu kümmern. Leichter als bis nach Berlin auf das Gelände der Berliner Messe, wie gegenwärtig geplant.
Doch bleiben wir nicht zu optimistisch. Sofern sich die Bundeshauptstadt treu bleibt, weiterhin maßlos überlastet und unterbesetzt ist, wird sich der Bau des Covid-19-Krankenhauses in die Länge ziehen. Vermutlich.
Und wenigstens hat es Berlin gut gemeint, im Tucholsky‘schen Sinne: „Das Gegenteil von gut, ist gut gemeint.