Will Es mich für dumm verkaufen? Oder denkt Es im Autor inzwischen tatsächlich so vollkommen entkernt von jeglichem intellektuellen Anspruch, wie er es dann niederschreibt? Zur Erklärung meiner Kritik: Nur zufällig ist eine der vielen am BREXIT beteiligten Komponenten die aktuell noch vorzufindende Demokratie im Vereinigten Königreich. Das Gros der Beteiligten befindet sich weder in der Downing Street noch in Westminster, sondern ist global verteilt, hauptsächlich in Europa zu finden und dort massiert, oft als in der Öffentlichkeit gar nicht bekannten Gestalten, im Brüsseler Apparat. Schilderungen von Separationsbestrebungen, ihrer Abläufe und ihrer Ausgänge, sind uns aus der Geschichte hinlänglich bekannt als eine Gipfelung von Lügen, Intrigen, Meuchelmorden und Massakern. Bereits im Alten Testament sagte sich Juda in einem Bürgerkrieg vom Königreich Israel los. Und als Melos sich von Athens Seebund trennte, wurde es restlos ausgetilgt. Britannien könnte genauso gut eine absolutistische Monarchie sein und Europa ein von Faschistenführern gegründeter Bund, nirgends ein Parlament. Dann wären die Zutaten dieser Separationsbestrebung aka BREXIT immer noch dieselben, die offenzulegen die Aufgabe des Autors gewesen wäre. Der Rote Faden durch die Interaktionen aller Beteiligten des Spektakels ist die praktizierte Hinterhältigkeit. An diesem Faden findet sich aufgreiht alles wirklich zum Verständnis Notwendige. Nur, unser Autor ist offensichtlich farbenblind! Und das wäre noch die schmeichelnste Erklärung.
Die britische Demokratie funktioniert, wie man am Brexit-Beispiel erkennen kann, da finden noch richtige Auseinandersetzungen statt. In der Berliner Republik entscheidet die Kanzlerin, was getan wird (Atomausstieg, Eurorettung, „Flüchtlinge“) . Auffallend auch, daß in den Nachrichtensendungen das Unterhaus meist fast gänzlich gefüllt ist, anders als das Berliner Parlament, in dem gerade mal die vorderen Plätze von einem Fähnlein der Aufrechten besetzt sind, die übrigen, fehlenden Hanseln haben wohl alle Wichtigeres oder Besseres zu tun. Na ja, da muß dann halt unsere Omi alleine handeln.
“Das Problem mit einer richtigen Demokratie ist” dasjenige, welches sich aus Volksentscheiden ergibt: Sind die Ergebnisse der Volksentscheide im Sinne der Eliten - ist alles gut. Passen die Ergebnisse den Eliten nicht - heißt es, die Bürger - vulgo “der Souverän” sei zu dumm. Im Fall von UK ist das Parlament das Problem, welches sich weigert, den Willen des Souveräns umzusetzten. Nüchtern betrachtet ist die EU nämlich nur eines: Ein Krake, welcher mit allen Mitteln die Diktatur anstrebt. Und die schlicht und einfach nicht reformierbar ist - weil die EU-Entscheidungsträger verstanden haben, dass EU-Europa einfach zu heterogen ist, um demokratisch auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Also muss man das diktatorisch durchziehen. Blöde ist nur, wenn Teile des Souveräns, also im Fall UK eine (sicher knappe) Mehrheit der Bürger, das erkannt haben - und die Notbremse ziehen. Wären die Eliten ehrlich, würden sie die Bürger fragen, ob diese lieber in einer sozialistischen Diktatur (der EU) oder lieber in einem demokratischen (hier ein politisch unabhängiges UK) Staat leben wollen. Diese Frage wäre die richtige Frage in der Bürgerbefragung gewesen. Und ich bin überzeugt, dass eine große Mehrheit die EU-Diktatur ablehnen würde.
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